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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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einzigen Drink ausgeschlafen hast.«
    »Reiß dich zusammen, du Kotzbrocken«, knurrte Jack.
    Hinter ihnen räusperte sich Abbott laut, und Noah wich ein Stück zurück. »Olivia hat einen Wagen gesehen, der um drei Uhr fünfzehn diesen Teil der Siedlung verließ«, sagte er. »Laut Kennzeichen ist der Wagen auf Axel Girards Frau registriert.«
    Jacks Augen schleuderten Blitze. »Ich hab dir ja gesagt, dass er es ist. Aber du hast behauptet, dass es nicht sein kann.«
    Noah musste noch einen Schritt zurücktreten, und mit Entsetzen bemerkte er, dass er seine Hand zur Faust geballt und automatisch zurückgezogen hatte. Er würgte den Zorn herunter und schaffte es, keinen Kommentar abzugeben.
    Doch Jack war Noahs Faust nicht entgangen. »Wo ist Girard jetzt?«
    »In Gewahrsam«, sagte Noah. »Ich habe den Streifenwagen angerufen, den wir von seinem Haus postiert haben. Der Officer sagte, dass es die ganze Nacht ruhig gewesen ist. Aber nur für den Fall, dass Axel sich hinausgeschlichen, einen anderen Wagen genommen, Rachel Ward getötet und sich in der Hälfte der Zeit, die er mit dem Auto gebraucht hätte, zurückteleportiert hat, habe ich ihn festnehmen lassen.« Er drehte sich zu Abbott um. »Meeting um acht?«
    »Eher neun. Jack, ich will, dass Sie sich unverzüglich ein neues Telefon besorgen.«
    Die Techniker der Gerichtsmedizin schoben die Bahre mit dem Leichensack aus Rachels Haus. Jack schluckte hörbar, bevor er sich umwandte, in seinen Wagen stieg und wieder davonfuhr.
    »Ich sollte mich mies fühlen«, sagte Noah. »Aber ich tue es nicht.«
    »Jack ist auf der falschen Spur«, bemerkte Abbott. »Aber Sie können niemanden vor sich selbst retten. Das kann er nur selbst.«
    »Der erster Schritt«, sagte Noah, und erst dann wurde ihm klar, dass er es tatsächlich laut gesagt hatte. Er hatte seine Alkoholkrankheit nie zum Thema gemacht, hatte nur mit Brock und Trina darüber gesprochen, bis es ihm Eve gegenüber herausgerutscht war. Sie hatte nicht einmal das Gesicht verzogen. Nun wandte er sich Abbot zu, dessen Miene alles, nur nicht anklagend, war. Noah seufzte. »Sie wussten Bescheid.«
    »Natürlich«, antwortete Abbott. »Ich sagte schon, dass es zu meinen Aufgaben gehört, über meine Leute informiert zu sein.«
    »Weswegen Sie auch ein hübsches Gehalt verdienen.«
    Abbotts Mundwinkel wanderten aufwärts, doch seine Augen lächelten nicht. »Gehen Sie endlich schlafen. Das ist ein Befehl. Ich sehe Sie um Punkt neun. Und sagen Sie Eve, dass ich mich bei ihr bedanke. Sie hat Großartiges geleistet.«
     
    Unter dem Carport eines Hauses, das zum Verkauf stand, senkte Harvey sein Fernglas. »Webster hätte Phelps eben fast einen Kinnhaken verpasst.« Er wandte sich Dell zu, der gerade angekommen war und seinen Wagen auf der Straße geparkt hatte.
    Dell, der noch immer durch sein Fernglas sah, lächelte. »Ein Riss in der glatten Fassade.«
    Dells Tonfall ließ ihn aufmerken. »Was weißt du, Sohn? Hast du etwas getan?«
    Dell hob die Schultern. »Ich habe nur einer schon ziemlich maroden Beziehung einen kleinen Schubs verpasst.«
    Harvey schwieg einen langen Augenblick. »Phelps war diesmal wirklich extrem spät hier«, sagte er schließlich. »Du hast mir doch erzählt, dass die Burschen sich vor gut einer Stunde in Bewegung gesetzt haben.«
    »Tja, Jack Phelps ist anscheinend eingeschlafen«, erwiderte Dell fröhlich.
    Harvey musste plötzlich über die merkwürdige Route nachdenken, die Webster in dieser Nacht gefahren war und die ihn auch zu der Postfachagentur geführt hatte. Auf Harvey hatte es wie ein Wettlauf mit der Zeit gewirkt, und nun befanden sie sich weniger als eine Meile von Phelps’ Wohnung entfernt.
    Ein Schauder rann ihm über den Rücken, als er die Schlussfolgerungen zog. »Eine Frau ist gestorben. Das kann dir doch nicht vollkommen egal sein.«
    »V ist tot«, sagte Dell verbittert. »
Das
kann mir nicht egal sein!«
    »Das weiß ich«, sagte Harvey leise. »Und das vergesse ich keine Sekunde.«
    »Der Mann, der ihn umgebracht hat, darf frei umherlaufen. Denkst du daran auch jede Sekunde?«
    Harvey lehnte den Kopf an den Sitz zurück und schloss die Augen. »Was. Hast. Du. Getan?«
    »Das sag ich dir nicht.« Dell japste, als Harveys Hand vorschoss, ihn am Kragen packte und ihm die Luft abschnitt.
    Harvey beugte sich über den Schalthebel. »Du wirst es mir jetzt sagen. Verkauf mich nicht für dumm. Ich bin dein Vater. Durch mich bist du auf dieser Welt. Ich kann dich –«
    »Auch

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