Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Noah Davids Krankenzimmer betreten hatte. Sie spürte, dass er sie beobachtete, wie sie es all die Monate zuvor gespürt hatte. Als sie im Flur waren, wandte sie sich ihm zu, schob ihre Hände unter seinen Mantel und genoss die Geborgenheit seiner Wärme. Seine Arme schlossen sich um sie und hielten sie fest.
    Sie schmiegte ihre Wange an seine Brust, er legte seine an ihr Haar, und beide kamen zur Ruhe.
Das ist es also, was ich bisher vermisst habe,
dachte sie.
Was die anderen gefunden haben. Caroline. Dana. Mia. Ein Ort, an dem man ausruhen kann. Geborgen ist. Nicht mehr allein sein muss.
    Ganz tief in ihrem Inneren wünschte sich Eve, dass es so bleiben könnte. Und sie erlaubte sich zu hoffen, nur ein ganz klein wenig zu hoffen.
    »Ich hatte solche Angst, als du nicht ans Telefon gegangen bist«, murmelte er. »Mach das bitte nicht noch einmal.«
    Dass sich jemand Sorgen um sie machte, war nichts Neues. Dass sich aber jemand wie Noah um sie sorgte, war etwas sehr, sehr Neues. Es hätte sich belastend anfühlen müssen, entmündigend vielleicht. Stattdessen tat es so gut wie ein Kaminfeuer an einem kalten, grauen Tag.
    »Ich wollte dir keine Angst einjagen. Ich war gerade im Gespräch mit dem Chefredakteur des echten Buckland.«
    »Ja, ich weiß schon. Olivia hat es mir gesagt.«
    Sie schmiegte sich enger an ihn. »Warum hasst er dich so? Oder Looey? Mein Gott, Noah, Looey ist wahrscheinlich tot.«
    »Ich weiß«, flüsterte er. »Wir werden es herausfinden. Aber bis dahin bleibst du in meiner Nähe.«
    »Okay.« Sie klammerte sich an ihn, bis Olivia den Flur entlangkam und sich räusperte.
    »Hunter will mit dir reden, Noah«, sagte sie. »Komm, Eve, dann gehst du eben mit mir den Kaffee trinken.«
     
    Noah legte die Hände an das niedrige Gitter des Bettes. »So schlimm sehen Sie gar nicht aus.«
    Hunter schloss die Augen. »Wenn Eve im Wagen gesessen hätte, wäre sie jetzt tot. Sie hätte nie genug Kraft aufbringen können, mit dem Lenkrad gegenzusteuern.«
    Noah stieß den Atem aus. »Ich weiß. Aber ich weiß auch, dass Olivia eine verdammt gute Polizistin ist.«
    »Gestern Nacht habe ich Eve gefragt, ob dieser Kerl etwas mit den Shadowland-Morden zu tun hat. Sie sagte mir, Sie zögen diese Möglichkeit in Betracht.
    »Natürlich. Und Liv tut das auch. Wir werden daher eng zusammenarbeiten.
    »Tja, dann habe ich noch etwas für Sie. Ich habe es eben auch schon Olivia erzählt. Als Sie am Montagabend vorbeikamen, habe ich diese Babykameras installiert.«
    »Die pinkfarbenen Dinger. Ja, ich erinnere mich.«
    »Eve glaubt, ich hätte es getan, weil ich einfach nur übervorsichtig bin. Ich habe ihr von meiner Entdeckung nichts gesagt, weil ich nicht wollte, dass sie sich noch mehr Sorgen macht. Hat sie Ihnen gesagt, dass sie mit ihrem Vermieter Streit hat?«
    »Sie hat mir erzählt, dass das Dach undicht ist.«
    »Ja. Der Mann lässt das Haus einfach verkommen. Aber als ich darauf wartete, dass sie nach Hause kam, bin ich aufs Dach gestiegen, um mir den Schaden anzusehen. Und stellte fest, dass die Löcher mit Absicht gemacht worden waren.«
    Noah starrte auf ihn herab. »Sie glauben, dass ihr Vermieter dahintersteckt?«
    »Gott, ich habe keine Ahnung. Ich hätte fast überhaupt nichts gesagt, weil es sich so verrückt anhört.«
    »Nein, es ist gut, dass Sie mir das erzählt haben«, sagte Noah. »Olivia und ich werden das überprüfen.«
    »Olivia meinte, Eve würde unter Polizeischutz gestellt.«
    Noah spürte wieder das nackte Entsetzen, das er empfunden hatte, als Eve nicht ans Telefon gegangen war. »Ja.«
Unter meinen.
    Hunter begegnete mit seinem gesunden Auge Noahs Blick. »Und der sind Sie?«
    »Wenn sie das nicht will, verschaffe ich ihr jemand anderen. Ansonsten – ja.«
    »Okay. Ich habe ihr geraten, Ihnen eine Chance zu geben, aber natürlich muss die Entscheidung ihre eigene sein. Ich will nicht, dass sie meint –« Hunter brach ab. »Was für einen Ring tragen Sie da?«
    Noah blickte auf seine Hand, die noch immer auf dem Gitter ruhte. »Meinen Collegering. Wieso?«
    »Ich habe das Gesicht des Täters nicht gesehen, aber seine Hand. Ich blickte nach links, als er herankam, und sah seine Hände am Steuer. Die Seitenfenster waren getönt, die Frontscheibe aber nicht.«
    Noahs Puls schlug schneller.
Endlich etwas Brauchbares.
»Und er trug einen Ring wie ich?«
    »Ja«, sagte Hunter grimmig. »So sah er aus.«
    »Das Design ist nicht ungewöhnlich, aber es ist etwas Konkretes. Ich sag’s Olivia

Weitere Kostenlose Bücher