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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Gelenken, als auch schon die Rettungssanitäter die Treppe hinunterpolterten. Eve sah Noah in die Augen, während die Ärzte sie auf die Trage hievten. »Er hat auch seine Frau umgebracht. Sie ist hier, in einer Grube. Und da sind noch mehr. Auch Jeremy Lyons.«
    Ein zweiter Sanitäter schob Noah auf eine Trage. »Moment.« Trotz seiner verschwommenen Sicht hatte er den Griff im Beton entdeckt. »Olivia. Schieb die Platte beiseite.«
    Olivia zerrte an dem Griff und würgte, als die Betonplatte zurückglitt. »O mein Gott.« Sie presste sich eine Hand auf den Mund und blickte hinab in das Loch. »Ich kann seine Frau sehen. Ann Pierce.«
    Eine Männerhand ragte heraus. »Jeremy Lyons«, flüsterte Noah. »Kane hatte recht. Und Micki auch.«
    Olivia zog die Platte wieder über die Grube. »Das kannst du ihnen selbst sagen, wenn man dir deinen Dickschädel zugetackert hat. Sie können ihn jetzt mitnehmen«, wies sie die Sanitäter an. »Und lassen Sie sich auf keine Diskussion ein.«
    Noah ließ sich von einem der Männer auf die Seite rollen, damit man seinen Kopf notdürftig verarzten konnte. »Tun Sie mir einen Gefallen.«
    »In der Ambulanz wird man Ihnen eine Betäubung geben, bevor die Wunde genäht wird.«
    »Nein.« Noah deutete auf Pierce, der nur noch schwach atmete. »Fahren Sie mit ihm ruhig schön langsam.«

Donnerstag, 25. Februar, 18.15 Uhr
    »Oh, Eve.«
    Eve drehte sich in ihrem Krankenhausbett um und sah Callie im Türrahmen stehen. Ihr Gesicht verriet Entsetzen. »Du solltest mal den anderen Kerl sehen«, versuchte sie zu scherzen, aber ihre Stimme war immer noch heiser.
    »Das wollten wir«, entgegnete Callie absolut ernst. »Aber man hat uns nicht ins Leichenschauhaus vorgelassen. Sal wollte sich vergewissern, dass er wirklich tot ist, aber der Leichenbeschauer hat gesagt, wir müssten ihm wohl oder übel glauben. Das hast du gut gemacht, Kleines.«
    Carleton Pierce war bereits tot gewesen, als der Hubschrauber auf dem Dach des Krankenhauses gelandet war. »Ich habe keine Schuldgefühle«, murmelte Eve. »Das sollte ich wohl, habe ich aber nicht. Ich fühle mich sogar verdammt gut.«
    Callie setzte sich behutsam auf die Bettkante. »Und dazu hast du jedes Recht dieser Welt. Wo ist Noah?«
    »Am Telefon.« Sie lächelte zaghaft. Ihr Gesicht schmerzte noch immer von Pierce’ Hieben. Und der Schnittwunde. Sie schauderte und zwang sich, an schöne Dinge zu denken. »Jack ist aufgewacht. Er hat sofort nach Noah gefragt. Sie reden gerade miteinander.«
    Callie drückte ihre Hand. »Das ist gut. Vielleicht wird Jack sich ja jetzt etwas zusammenreißen. Hör zu, draußen wartet ein Haufen Leute auf dich. Meinst du, du kannst schon Besuch empfangen?«
    Eve hob die Hand unwillkürlich zu ihrem Hals. Pierce hatte das Lederband abgeschnitten, das eine immer noch scheußliche Narbe verbarg. Aber dann zuckte sie mit den Schultern. »Was soll’s. Lass sie rein.«
    »Ich war bei dir zu Hause, habe dir ein paar saubere Sachen, einen Bademantel und das hier mitgebracht.« Callie griff in ihre Tasche und holte ein anderes Lederband hervor.
    Eves Augen brannten. »Danke. Dass du gewusst hast, wie wichtig mir das ist.«
    »Jetzt heul bloß nicht, sonst fange ich auch wieder an.« Eifrig half sie Eve in den Bademantel und legte ihr das Lederband um den Hals. »Sal läuft draußen wahrscheinlich schon die Wände hoch. Er hat extra die Bar zugemacht, um als Erster hier sein zu können. Ich durfte bloß zuerst zu dir, damit ich dich ein bisschen herrichten kann. Die Bar war fast wie eine Zentrale, und er hat allen Mut gemacht und sich rührend um deine Freunde aus Chicago gekümmert.« Sie senkte die Stimme. »Aber als dann endlich die Nachricht kam, dass du am Leben bist, ist er zusammengeklappt und hat geheult wie ein Baby. Und Jeff Betz auch.«
    Eve schniefte. »Wie lieb.«
    »Deine Freunde aus Chicago wollten unbedingt hier sein, wenn du wieder zu dir kommst, also hat Jeff sie im Streifenwagen mit Blaulicht und Sirene ins Krankenhaus gefahren.«
    »Ich habe zuerst in Davids Gesicht geblickt, als ich aus dem OP kam.« Eve zog eine Grimasse. »David ist offenbar immer der Erste, den ich sehe, wenn ich von einem Irren angegriffen wurde.« Aber sie war so unglaublich erleichtert gewesen. Max und Tom hatten auf der anderen Seite des Bettes gestanden. Ihre Familie war gekommen.
    »Ich würde sagen, es hätte schlimmer kommen können«, bemerkte Callie trocken. »Davids Gesicht wäre durchaus eines, das ich mir aussuchen

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