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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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durchtrennen wollte. Dann sah sie eine Bewegung hinter ihm und schrie heiser: »Noah!«
    Pierce hatte sich aufgerappelt und rannte auf die Treppe zu. Mit zwei Schritten war Noah bei ihm. Eve hörte ein scheußliches Knirschen, als Metall auf Knochen traf. Noah ging in die Knie, während Pierce, der mit beiden Händen eine Schaufel gepackt hielt, auf ihn herabsah.
    Pierce schwang die Schaufel erneut, doch Noah wich aus, und der Hieb traf nur seine Schulter. Er duckte sich, warf sich gegen Pierce’ Beine und riss ihn zu Boden.
    Noah richtete sich auf Hände und Knie auf und blinzelte mehrmals. Pierce kroch hastig rückwärts über den Boden. Noah holte aus, rammte Pierce die Faust ins Gesicht und spürte zufrieden, wie der Knorpel in der Nase nachgab. Doch Pierce rollte sich herum, kam wieder auf die Füße und hielt plötzlich eine Waffe in der Hand. Noah blickte in den schallgedämpften Lauf einer .22.
    »Hände vor«, sagte Pierce. »Ich will sie sehen.«
    Noah streckte die Hände aus. Seine eigene Waffe lag ungefähr einen Meter entfernt auf dem Boden. Sie war ihm aus der Hand geglitten, als die Schaufel ihn erwischt hatte. Ruhig sah er Pierce an und wartete auf den richtigen Moment.
    »Genau so wollte ich es immer haben«, sagte Pierce mit einem höhnischen Lächeln. Das Blut floss rasch aus seiner Nase, aber das schien ihn nicht zu stören. »Du liegst auf den Knien, bist mir ausgeliefert und musst zu mir aufblicken.«
    Noah atmete angestrengt. In seinen Ohren dröhnte noch der Hieb des Schaufelblatts. »Das ganze Haus ist von Polizei umstellt. Wenn Sie mich töten, rettet Sie das auch nicht.«
    »Aber ich habe dich trotzdem getötet«, sagte Pierce mit plötzlicher Ruhe. »Und ich habe eine Geisel.«
    Noah glaubte nicht, dass ihm jemals eine zutreffende Beschreibung des Ausdrucks von Carleton Pierce’ Gesicht, das dieses gerade annahm, gelingen würde. Es war eine Mischung aus Überraschung und … Verärgerung. Noah nutzte den Moment, warf sich gegen ihn und wand dem Mann die Waffe aus der Hand, aber er brauchte nicht mehr viel Kraft anzuwenden. Pierce sackte auf die Knie und fiel mit dem Gesicht nach vorn zu Boden, und Eve fiel mit ihm. Ihre Hände waren noch immer gefesselt und sie trug nichts als eine Miene immenser Befriedigung am Leib. Ihre linke Hand umklammerte das Messer, das aus Pierce’ Rücken ragte. Eine dunkle Pfütze breitete sich auf seinem hellen Mantel aus.
    »Nein. Du hast keine Geisel«, sagte sie und hob den Blick. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Noah kroch zu ihr und untersuchte sie hastig nach Verletzungen. »Ja, sicher. Was hat er dir angetan?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie tonlos. »Was hat er mir angetan?«
    »Er hat dich geschlagen. Oh, Eve.« Sie sah aus wie Brock in der Nacht von Sonntag auf Montag.
    Sie umklammerte ungeschickt seinen Arm. »Mein Gesicht. Ist es zerschnitten?«
    Noah wischte ihr das Blut von der Wange. »Nur ein Kratzer. Der wird verheilen, ohne dass etwas zurückbleibt.« Und endlich nahm er den Berg aus Schuhen wahr. »O mein Gott. Micki hat recht gehabt. Die Schuhe.«
    Eve blinzelte. »Er hat all die Frauen, denen die Schuhe gehört haben, umgebracht. Sie liegen … unter uns.«
    Was meinte sie damit? Nun, damit musste er sich später auseinandersetzen, denn Eve wies alle Anzeichen eines Schocks auf. Er versuchte aufzustehen, gab aber wieder auf, als sich alles um ihn herum zu drehen begann. Stattdessen kroch er zum Bett, nahm eine Decke herunter, wickelte Eve darin ein, zog sie auf seinen Schoß und hielt sie fest. »Du bist eiskalt.«
    Sie starrte auf das Messer, das aus Pierce’ Rücken ragte. »Habe ich ihn umgebracht?«
    »Ich hoffe es«, sagte er.
    In diesem Moment kam Olivia die Treppe hinunter. Beim Anblick des Kellerraums blieb sie wie angewurzelt stehen. »Ach du Schande«, murmelte sie. Sie hockte sich neben Pierce und legte ihm zwei Finger an den Hals. »Er lebt noch, aber sein Puls ist schwach.« Sie nahm ihr Funkgerät vom Gürtel, gab Entwarnung und forderte drei weitere Tragen an, dann ging sie neben Noah in die Hocke und griff nach Eve. »Lass sie los, Web.«
    Noah schüttelte den Kopf, und der Raum begann sich erneut zu drehen.
    »Noah«, sagte sie sanft, »du hast ein Loch im Hinterkopf und blutest heftig. In drei Minuten liegst du hier flach auf dem Boden, ohne dass jemand dich ausknocken muss. Lass sie los, damit ich die Stricke abschneiden kann.«
    Widerstrebend gehorchte Noah. Olivia löste sämtliche Fesseln von Eves

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