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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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konnte sie nur zurückstarren.
    »Er kommt«, flüsterte er. Sein Atem war heiß an ihrem Ohr. »Er kommt und holt dich.«

Montag, 22. Februar, 6.15 Uhr
    Harvey Farmer war müde. Er war Noah Webster stundenlang gefolgt, nur um in ein leeres Haus zurückzukehren. Dell war unterwegs, ohne dass er Bescheid gegeben hätte. Da Harvey nicht schlafen konnte, saß er auf der Couch und starrte mit versteinerter Miene auf die Tür. Und endlich öffnete sie sich. Dell schloss sie wieder und sah ihn überrascht an.
    »Wo warst du?«, fragte Harvey. Barsch.
    »Weg.«
    Abrupt sprang Harvey auf die Füße. »So redest du nicht mit mir, Junge!«
    Dell trat einen Schritt zurück. »Ich bin kein Junge mehr. Ich kann machen, was ich will.«
    Harveys Augen wurden schmal, als er einen Hauch Parfum an ihm wahrnahm. Er packte den Arm seines Sohnes und war verblüfft, als dieser ihn wegriss. »Wer ist sie?«, knurrte Harvey.
    Dells Lächeln war verkniffen. »Keine, der du je begegnen wirst. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest …«
    Harvey sah seinem Sohn nach, und sein Zorn wuchs. »Wenn du wegen irgendeiner Schlampe unsere Sache verbockst …«
    Dell blieb nicht stehen. »Werde ich nicht. Hör zu, ich hatte eine lange Nacht. Ich muss schlafen.«

Montag, 22. Februar, 7.25 Uhr
    C aptain Bruce Abbott blieb an ihren Schreibtischen stehen. »Sie zwei sind früh hier. Gibt es etwas Neues im Fall Brisbane? Und haben Sie Dix’ Bericht bekommen? Zu dem anderen Selbstmord?«
    »Samantha Altman«, sagte Noah. »Sie war fünfunddreißig, frisch geschieden, lebte allein und war vor kurzem arbeitslos geworden. Ihre Eltern haben sie gefunden. Sie sagten, sie sei nicht depressiv gewesen.«
    »Das sagen Eltern immer«, bemerkte Abbott. »So kommen sie besser damit zurecht.«
    Jack fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und versuchte, wach zu werden. »Dix ist völlig fertig, Captain. Er zermartert sich den Kopf, was er übersehen haben mag. Wieso ihm nichts aufgefallen ist.«
    »Dix hat getan, was die meisten von uns tun würden«, sagte Abbott. »Wenn etwas wie eine Ente quakt, dann nennt man es eben Ente. Ist ihm noch etwas eingefallen, das vielleicht nicht im Bericht erschienen ist?«
    »Nur, dass die Eltern schworen, die Kleider hätten nicht ihr gehört«, sagte Jack. »Dix hat ihnen Kleid und Schuhe übergeben. Jetzt hoffen wir, dass die Altmans sie nicht weggeworfen haben.«
    »Irgendwelche Verbindungen zwischen den Frauen?«
    »Bisher haben wir keine entdeckt«, sagte Noah. »Martha war etwas älter und selbstständig. Samantha hatte eine Arbeit in einer Fabrik, die wegrationalisiert wurde. Sie ist nach zwei Tagen von ihren Eltern gefunden worden. Martha war mindestens eine Woche tot, aber niemand hat sie als vermisst gemeldet. Wir haben auch kein Adressbuch gefunden, aber derjenige, der sie aufgeknüpft hat, hat es wahrscheinlich eingesteckt. Ihr Schreibtisch war viel zu leer.«
    »Das Labor überprüft ihren Computer und die E-Mails«, fügte Jack hinzu. »Sie war IT -Beraterin, also sollten wir wenigstens eine Kundenkartei auf ihrem Rechner finden.«
    »Motive? Verdächtige?«
    »Marthas Mutter weiß irgendetwas«, sagte Noah. »Wir besuchen sie heute noch einmal.«
    »Und wir haben immer noch nichts von Mrs. Kobrecki, der Hausmeisterin, gehört«, sagte Jack.
    »Der Großmutter des Höschen-Freundes«, sagte Abbott.
    »Er ist aktenkundig«, sagte Noah. »Drei Beschwerden von ehemaligen Mieterinnen des Hauses, alle wegen sexueller Belästigung. Aber es stand immer Aussage gegen Aussage.«
    »Dann holen Sie mir die Aussagen der Frauen, die sich beschwert haben. Vielleicht taucht dabei etwas Interessantes auf. Und ich will wissen, ob der Enkel Kontakt mit dem ersten Opfer gehabt hat oder gehabt haben könnte.« Abbott zögerte. »Und nun die Millionen-Dollar-Frage: Glauben wir, es könnte weitere Opfer geben?«
    »Nein«, sagte Noah. »Wir haben uns sämtliche Selbstmordfälle angesehen, die in den vergangenen zwei Jahren gemeldet wurden. Kein Szenario ähnelt dem, das wir hier haben.«
    Abbott wirkte erleichtert. »Na, wenigstens etwas. Haben Sie schon etwas von der Gerichtsmedizin gehört?«
    »Noch nicht«, sagte Jack, »aber wir rechnen bald damit. Ian fängt mit den Autopsien meistens nach der morgendlichen Besprechung an. Er weiß, dass diese Priorität hat.«
    »Dann machen Sie ihm noch einmal Feuer unterm Hintern. Ich will nicht, dass die Presse Wind von irgendetwas bekommt, bevor wir nicht wenigstens wissen, was hier

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