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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Wagen, in dem er die ganze Zeit gesessen hatte, zu klein, sogar für ihn. Dennoch gehörte das Auto zu seinem Plan, genau wie dieses besondere Diner. Alles »Hinweise« für die Hat Squad, an denen sie sich die Zähne ausbeißen konnten. Dass Christy in ihrer Wartezeit etwas gegessen hatte, würde die Autopsie ergiebiger machen, als er gewollt hatte, aber das ließ sich nun nicht mehr ändern.
    Christy stieg ein, warf die Tür zu und klappte mit einem trotzigen Ruck ihres Kinns die Sonnenblende herunter. Im Schminkspiegel trug sie frischen Lippenstift auf, bevor sie dem Stift die Kappe aufsetzte und ihn gegen die Windschutzscheibe feuerte. Hoffentlich brachte der Zorn sie dazu, schneller zu fahren. Er schauderte vor Erwartung und setzte zurück, um hinter ihr den Parkplatz zu verlassen.

Montag, 22. Februar, 4.35 Uhr
    Christy warf die Autotür mit voller Wucht. Das Geräusch hallte durch die Nacht.
Ich bin so dumm!
Wie oft hatte sie schon davon gehört, dass online viele Lügen erzählt wurden?
Du musst es doch wissen. Du lügst doch selbst, was das Zeug hält.
Aber das hier war nicht Shadowland. Das hier war das echte Leben, und er hatte gelogen.
    Vielleicht ist er ja da gewesen. Vielleicht hat er dich gesehen und lieber die Beine in die Hand genommen.
    »Verdammt noch mal!« Sie stolperte über den Bürgersteig und knickte beinahe um in den hohen Schuhen, für die ein großer Teil ihres Monatsgehalts draufgegangen war.
Du bist eine dumme Kuh, genau wie Jerry gesagt hat.
Ihre zitternden Hände kämpften mit dem Schlüssel, während die Stimme ihres Ex-Mannes in ihrem Kopf widerhallte.
Tollpatschig. Hässlich. Du findest nie jemanden, der dir jeden Morgen ins Gesicht sehen mag.
    Er hat recht. Für eine wie mich gibt es niemanden.
Heute war sie versetzt worden, hatte wie eine Vollidiotin auf einen Dreckskerl aus dem Internet gewartet, der wahrscheinlich nie die Absicht gehabt hatte, mit ihr einen Kaffee zu trinken. »John«, wer immer es wirklich war, lachte sich wahrscheinlich gerade kaputt.
    Genau wie Jerry, als sie ihn mit dieser Schlampe erwischt hatte.
In meinem Bett.
    Sie schob den Schlüssel energisch ins Schloss, als ihr ein neuer Gedanke kam.
    Jerry.
Das ergab Sinn. Ihr Ex kannte sich mit Computern aus, aber er hätte sich nicht einmal reinhacken müssen. Sie hatte sich seit einer Ewigkeit nicht aus Shadowland ausgeloggt. Sicher, sie hatte die Schlösser ausgewechselt, aber das würde ihn nicht daran hindern, ins Haus zu kommen. Zur Not würde er einbrechen. Ihre Wangen wurden plötzlich heiß.
Er hat meine Gespräche im Ninth Circle mitgelesen.
Wieso hatte sie sie bloß abgespeichert? Nun ja … damit sie sie immer wieder lesen und sich das Gefühl geben konnte, dass sie ein aufregendes Leben führte.
Wie jämmerlich.
    »Er hat mich reingelegt«, zischte sie. »Dieser elende Mistkerl hat mich reingelegt.«
    Sie verpasste der Tür einen heftigen Stoß. Ihn würde sie sich schnappen, und wenn es das letzte war, das sie …
    Eine Hand presste sich über ihren Mund.
Jerry.
Der Zorn überwand ihren Schrecken. Jetzt ging er zu weit.
Dafür bring ich dich um.
    Dann löste sich der Zorn in nichts auf, als sie zurückgerissen wurde und ihr Kopf gegen eine harte Schulter prallte.
Nicht Jerry,
begriff sie.
Das ist nicht Jerry.
    »Hallo, Gwenivere«, gurrte eine Stimme an ihrem Ohr. Sie riss die Arme hoch und schlug um sich.
Weg. Hau ab.
Dann spürte sie ein scharfes Pieksen in ihrem Hals. Eine Nadel. »Willkommen in Camelot.«
    Sie hörte, wie er ruhig von zehn an rückwärts zählte, während ihr Körper taub wurde. Als er sie losließ, schwankte sie einen kurzen Moment, bevor sie zu Boden sackte.
    »Schlangen«, hörte sie ihn aus der Ferne sagen. Sie schwebte jetzt.
Weg. Du musst weg.
Aber sie konnte sich nicht bewegen. Er kniete sich neben sie, und sie fühlte seinen Atem an ihrem Ohr. »Vipern, ein ganzes Nest voll, die über deine Haut gleiten, Christy. Du kannst nicht entkommen. Nicht entkommen.«
     
    Nein. Nein. Sie sind überall.
Eine tiefe Grube, ein Schlangennest. Sie wanden sich, überall. Zischten. Ihr Herz hämmerte, und kalter Schweiß überzog ihre Haut.
Nicht bewegen. Nicht atmen. O Gott.
Eine glitt über ihren Fuß, und sie kniff die Augen zu. Eine andere fiel von oben auf ihre Schulter herab, und sie schrie.
Lauf weg. Nur weg.
    Hilf mir.
Christy Lewis hörte das Kreischen und merkte plötzlich, dass es von ihr kam. Sie öffnete die Augen und rang nach Atem. Nur ein Traum. Sie befand sich in

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