Todesstoß / Thriller
Monaten versuche, ein Date zu ergattern.«
»Moment mal, soll das heißen, du bist eifersüchtig auf
mich?
Du hast mir doch gesagt, dass ich sie einladen soll.«
»Weil ich glaubte, dass sie ablehnt. Ich hätte nie gedacht, dass sie in weniger als einem Tag über dich herfällt.«
»Das war nur gespielt.« Nein, war es nicht.
Nicht für mich.
Und sobald Eve so weit war, würde auch sie zugeben, dass es für sie kein Spiel gewesen war.
Jack öffnete die Autotür. »Ach? So sah es aber gar nicht aus.«
Noah stieg ebenfalls aus und zwang sich, seine Gedanken auf den Killer und nicht auf Küsse zu lenken. Jack hielt Christys Führerscheinfoto in der Hand und zeigte es einer Kellnerin.
»Wir sind von der Polizei, Ma’am«, sagte Jack. »Haben Sie diese Frau gesehen?«
»Nein, aber Sie.« Sie zeigte auf den Zeitschriftenständer. »Sie sind Phelps.«
Jack wand sich innerlich. »Können wir mit dem Manager und den anderen Kellnerinnen sprechen?«
»Setzen Sie sich, Detectives. Kann ich Ihnen einen Kaffee bringen?«
»Nein danke, Ma’am«, sagte Noah. »Wir warten.«
Einen Moment später kam der Manager herbeigeeilt. »Ich bin Richard Smith. Bitte kommen Sie doch in mein Büro.«
»Wir suchen jemanden, der am Montag sehr früh vielleicht diese Frau gesehen hat.«
»Das Personal jetzt arbeitet nur am Tag. Da müssten Sie zur Abendschicht wiederkommen.«
Das hatten sie bereits viermal gehört. »Ja, danke. Das werden wir tun«, sagte Noah.
»Oder«, fuhr Smith nachdenklich fort, »Sie sehen sich das Überwachungsvideo an.«
Auch das hatten sie schon viermal gehört, aber drei Läden hatten ihre Kamera ausschließlich auf den Kassierer ausgerichtet. Das Management traute seinen Angestellten offenbar nicht. Das Video des vierten Diners war qualitativ so schlecht gewesen, dass sie nichts darauf erkennen konnten.
»Das würde uns sehr weiterhelfen, danke«, sagte Jack.
Smith setzte sich an seinen Computer und begann zu tippen. »Sonntag auf Montag zwischen Mitternacht und vier Uhr?«
Noah und Jack sahen sich beeindruckt an. »Sie haben es digitalisiert?«, fragte Noah.
»Wir haben erst im vergangenen Jahr auf ein neues System umgestellt. Der Laden nebenan wurde überfallen und ein Jugendlicher dabei schwer verletzt. Mit dem alten Videosystem konnte man den Täter nicht erkennen. Aber da auch wir die ganze Nacht geöffnet haben, sind meine Leute auch gefährdet. Der Manager von nebenan und ich haben uns zusammengetan, in das neue System investiert und dafür gesorgt, dass es sich herumspricht. Bisher ist nichts mehr geschehen.«
Nachdem er ein paar Minuten lang gespult, gestoppt und weiter gespult hatte, sah Smith auf. »Das könnte sie sein.«
Noah blickte auf den Monitor und nickte. »Das ist Christy Lewis. Die Aufnahme zeigt drei Uhr vierundzwanzig.«
»Hier sind die Namen meiner Leute mit den Telefonnummern, falls Sie nicht bis heute Nacht warten können, um sie zu befragen. Sie wollen sicher die Originalvideodatei, stimmt’s?«
»Vielen Dank«, sagte Noah erleichtert. »Nicht viele Lokale legen so viel Wert auf Sicherheitsmaßnahmen.«
Jacks Augen leuchteten auf. »Sie haben doch auch Kameras auf dem Parkplatz, oder? Hier und an der Tankstelle?«
»Ja, Sir«, sagte Smith stolz. »Das haben wir. Brauchen Sie auch die Videos derselben Zeit von dort?«
»Plus zwei Stunden vorher und nachher bitte«, sagte Jack. Er wandte sich an Noah. »Wenn ihr jemand von hier gefolgt ist, werden wir ihn finden.«
Dienstag, 23. Februar, 17.00 Uhr
»Tom.« Olivia stand auf und strahlte den jungen Mann an, der durch das Großraumbüro auf sie zukam. Er war der Sohn der besten Freundin ihrer Schwester Mia, und er hatte ein Mädchen im Schlepptau, die verängstigt und blass aussah. Olivias Neugier war sofort geweckt. »Tolles Spiel am Sonntag.«
»Danke. Hör mal, wir brauchen Hilfe. Das ist Liza Barkley. Liza, Detective Sutherland.«
»Setzt euch«, bat Olivia und hörte erschüttert zu, als Liza zögernd ihre Geschichte erzählte. »Es muss bitter gewesen sein zu erfahren, dass deine Schwester in diesem Gewerbe arbeitet.«
»Ich habe solche Angst«, flüsterte Liza. »Was, wenn einer ihrer … ihrer Kunden ihr etwas angetan hat?«
Olivia wog ihre Worte ab. »Liza, du bist zu klug, als dass ich versuchen würde, das Ganze zu beschönigen. Die Todesrate unter Prostituierten ist hoch, und wenn deine Schwester seit zwei Tagen verschwunden ist und nicht angerufen hat, obwohl sie das sonst immer tut, dann ist das
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