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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Morgen. Davor zuletzt gestern Mittag.« Dann schwieg sie, bis sie ihr Sandwich, ihre Pommes und seine Portion noch dazu vertilgt hatte.
    Er war beeindruckt. »Ich kenne fast nur Mädchen, die in ihrem Essen herumstochern, als sei es giftig. Ich bin Tom Hunter.«
    »Nett, dich kennenzulernen, Tom. Und danke fürs Essen. Ich war wirklich verdammt hungrig.«
    »Und warum hast du die Stunde jetzt geschwänzt?«
    Jetzt, da sie satt war, konnte sie auch wieder denken. »Es war bloß ein Vortrag. Man holt uns aus dem Unterricht, um uns zu erzählen, dass wir bloß auf der Schule bleiben sollen – wie dämlich ist das bitte? Und ausgerechnet irgendwelche Sportfreaks … als hätten die eine Ahnung von Lernen.« Er lächelte. »Was?«, fragte sie gereizt.
    »Ich bin einer dieser Sportfreaks, und ich habe übrigens mit 4.0 abgeschlossen«, fügte er beiläufig hinzu. Was ein verdammt guter Schnitt war. Lizas Wangen begannen zu glühen. »Entschuldige.«
    »Schon gut. Eigentlich hast du gar nicht so unrecht. Aber wenn mir nur ein paar Kids zuhören, vielleicht nur eines, dann hat es sich gelohnt. Was willst du bei der Polizei?«
    Sie betrachtete ihn genauer. Er sah gut aus mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen. Ein Basketballspieler, wie sie sich jetzt von der Ankündigung des Vortrags erinnerte. Großer Star in der College-Mannschaft. Einige Jungs aus ihrer Klasse waren total aus dem Häuschen geraten, als sie gehört hatten, dass er käme. »Warum interessiert dich das?«
    »Meine Mutter ist Sozialarbeiterin«, meinte er schulterzuckend. »Es liegt mir sozusagen im Blut. Hör zu, ich habe eine kleine Schwester, Grace heißt sie. Und wenn ich bloß daran denke, dass sie mal in Schwierigkeiten geraten könnte, dann hoffe ich, dass ihr jemand hilft. Ich tue dir wirklich nichts, Liza. Ich bin übrigens ein richtig guter Zuhörer, glaub mir das. Also – warum hast du geweint?«
    Sie stieß den Atem aus. »Meine Schwester ist verschwunden.« Und dann erzählte sie ihm die ganze Geschichte von Anfang bis Ende, nur die Tatsache, dass sie nun ganz allein zu Hause war, ließ sie aus. »Gestern bekam ich den Polizeibericht, und gestern Nacht habe ich jede Hure gefragt, die ich finden konnte, aber niemand kennt sie. Heute kam mir der Gedanke, dass sie vielleicht mit anderen zusammen bei einer Razzia verhaftet worden ist. Oder dass jemand die Kaution für sie bezahlt haben könnte.«
    »Und nun hoffst du, dass die Polizei dir das sagen kann?«
    »Ich muss es wenigstens versuchen. Niemand sucht doch nach einer verschwundenen Prostituierten. Niemand außer mir.«
    Er zog die Stirn in Falten. »Du hast gesagt, du hast gestern Huren befragt … woher hast du gewusst, wo du suchen sollst?«
    »Im Internet. Ich habe einfach gegoogelt und rausgefunden, an welchen Plätzen in der Stadt sie stehen.«
    Er verzog gequält das Gesicht. »Okay. Ich kenne ein paar Cops. Nehmen wir uns ein Taxi zur Wache und schauen mal, was wir herausfinden können.«
    »Der Bus kommt an der Wache vorbei. Gib mir den Namen des Polizisten, und ich frage ihn.«
    »Du hast ihn aber schon wieder verpasst. Du hast noch so begeistert gegessen, da wollte ich dich nicht aufscheuchen.«
    Sie seufzte. »Du wirst nicht einfach verschwinden, stimmt’s?«
    »Noch nicht. Komm, fahren wir.«

Dienstag, 23. Februar, 16.45 Uhr
    N oah hielt vor dem fünften und letzten Diner auf Jacks Liste. Das Schnellrestaurant lag an der Interstate, direkt neben einer Tankstelle. Er hoffte, dass sie hier Glück hatten und dass Christy hier zum letzten Mal gegessen hatte.
    Donner und Lyons hatten sie verpasst. Keiner von beiden war an seinem Schreibtisch gewesen, doch sie hatten sie auch nicht zu Hause angetroffen. Also hatten sie sich zunächst auf Christys letzten Tag konzentriert. Die ersten vier Diners hatten sie nicht weitergebracht, und Jack schwieg die ganze Zeit über griesgrämig.
    Noah riss allmählich der Geduldsfaden. »Komm, bringen wir es hinter uns.«
    Aber Jack regte sich nicht. Er saß nur da und starrte auf das Lokal. »Es tut mir leid, Web.«
    Die leisen Worte waren die ersten, die sein Partner seit Stunden äußerte. »Was tut dir leid?«
    »Das war unangemessen vorhin. Ich wusste sehr wohl, dass Eve uns die Hilfe nicht angeboten hat, um ihre Haut zu retten.«
    »Die Entschuldigung sollte an Eve gehen, nicht an mich. Ich wundere mich allerdings, warum du das überhaupt gesagt hast.«
    »So kompliziert ist das nicht. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich seit

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