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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
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blau-weißen Lichter blinkten immer noch hektisch hinter ihm. Er wusste, dass er keine Chance hatte zu entkommen, also fuhr er an den Straßenrand und hielt an. Bluffen. Er könnte bluffen. Überlege, was Morte tun würde, wenn man ihn so erwischte.
    Er schluckte einmal schwer, ließ das Fenster hinunter und seine Gedanken noch einmal zu der Szene nur wenige Stunden zuvor zurückeilen, als die sinnliche Kendra an seiner Seite aufgetaucht war. Dieses Mal war es kein umwerfendes junges schwarzes Mädchen, sondern ein dicklicher, kräftiger sandblonder Police Officer. Ein Gewichtheber. Gavin erkannte die Anzeichen; er war selber ein großer Fitnessfan, auch wenn er wesentlich schlanker war als dieses Ungeheuer. Der Officer stieg aus und kam langsam zur Fahrertür. Die linke Hand hatte er an der Hüfte, mit der rechten berührte er im Vorbeigehen das Heck des Wagens. Er lächelte nicht, als er ans Fenster trat, sondern schaute Gavin aus ernsten Augen an.
    „Führerschein und Fahrzeugpapiere, bitte“, sagte er.
    Gavin suchte nach dem Verlangten. Er schaffte es, sein Portemonnaie aus der Tasche zu nesteln und den Führerschein herauszuziehen. Der Kfz-Schein. Wo war der Kfz-Schein? Oh, stimmt, in der Mittelkonsole, mit einer Briefklammer an die Versicherungsbestätigung geheftet. In Tennessee wurde der Nachweis einer Versicherung verlangt. Fehlte der, konnte es empfindliche Strafen bis hin zum Verlust des Führerscheins geben – etwas, das Gavin nie riskieren würde.
    Ohne ein Wort zu sagen, reichte er alles dem Officer. Gavin war zu Tode erschrocken. Der Officer nahm die Papiere und ging zu seinem Wagen.
    Es dauerte fünf Minuten, bis er zu Gavin zurückkehrte.
    „Wissen Sie, warum ich Sie herausgewinkt habe?“, fragte er.
    „N-Nein“, stotterte Gavin. Reiß dich zusammen, Gavin. „Nein, Sir.“ Seine Stimme zitterte. Der Officer bemerkte es.
    „Alles okay mit Ihnen?“, fragte er.
    „Ja. Ja, natürlich. Tut mir leid, ich bin noch nie angehalten worden.“
    Der Polizist wurde zugänglicher. „Noch nie?“
    „Nein, nie.“ Gavin brachte ein schmales Lächeln zustande.
    „Nun, Sie sind nicht angeschnallt. Das ist eine Ordnungswidrigkeit, für die eine Geldbuße verhängt wird. Ich muss Ihnen leider einen Strafzettel ausstellen. Sie können den Betrag entweder überweisen oder am 17. Juli im Gericht erscheinen. Da das Ihr erster Verstoß ist, wird es keinen Eintrag in ihrem Register geben. Wenn ich Sie wäre, würde ich die Strafe einfach bezahlen.“
    Gavin hatte kein Wort verstanden. Der Polizist würde ihn gehen lassen. Sein Gurt! Gavins Hand wanderte wie von selbst zu seiner Schulter. Tatsächlich, er hatte sich nicht angeschnallt. Was für ein Fehler. Normalerweise vergaß er nie, den Gurt anzulegen. Zerstreut. Das war es. Er war einfach zerstreut. Schnell steckte er den Gurt ins Schloss.
    „Natürlich, ja, ich verstehe. Ich danke Ihnen vielmals. Sie sind sehr freundlich.“ Vielleicht trug er zu dick auf. „Ich meine, ich werde das Ticket natürlich bezahlen.“ Halt den Mund, Gavin.
    Der Officer reichte ihm den Strafzettel und wünschte ihm einen schönen Tag. Gavin sah ihm hinterher, wie er zu seinem Streifenwagen ging und etwas in sein Funkgerät sprach. Er war sich nicht sicher, ob er fahren durfte oder nicht, also wartete er noch einen Augenblick und drehte dann vorsichtig den Schlüssel im Zündschloss, setzte den Blinker und fuhr langsam zurück auf die Straße. Der Polizist folgte ihm nicht.
    Er überlegte, ob er an seinem Haus vorbeifahren sollte, aber der Cop hatte seine Adresse sowieso schon, also hatte es keinen Sinn, so zu tun als würde er nicht dort wohnen.
    Er musste die Puppe sofort loswerden. Was für ein schrecklich deprimierender Gedanke. Er musste mit Morte sprechen. Morte würde ihm sagen, was er zu tun hätte. Aber Morte sprach nicht mehr mit ihm. Seit dem Vorfall gestern hatten sie keinen Kontakt mehr gehabt. Jetzt steckte Gavin in Schwierigkeiten und der Einzige, an den er sich wenden konnte, war Necro.
    Zuhause angekommen schloss er die Kellertür auf und rannte die Treppen hinunter. Er fuhr den Computer hoch und eröffnete einen privaten Chat mit Necro. Keine Antwort. In dieser Stunde der Not schienen ihn alle seine Freunde zu verlassen.
    Er musste es noch ein letztes Mal mit Morte probieren. Betteln, flehen, was immer nötig war.
    Er tippte die Worte ein, kaute nervös auf seiner Unterlippe. Er hörte nichts außer dem Klappern der Tasten unter seinen Fingern.
    Morte, ich

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