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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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von einem Psychopathen mit einem selbst gebastelten Messer die Kehle durchschneiden lassen? Wie wär’s mit einer Handgranate von dieser neuen Bande, den Afghanen, und einer Kopeke oder zweien auf den Lidern als Zugabe?«
    Â»Vielleicht waren sie es gar nicht, Charlie«, sagte Clare. »Vielleicht war es irgendein Schwein mit ein paar Kabelbindern, einem Skalpell und einer Vorliebe für kleine Mädchen.«
    Charlie Wang ordnete die Fotos nebeneinander an.
    Â»Zumindest kann es wohl nichts schaden, sie in mein Programm einzuspeisen.« Er rollte seinen Stuhl zum Bildschirm zurück. »Sagen Sie mir wo.«
    Â»Gorge Road.«
    Â»Ist irgendwo etwas davon drauf?«
    Â»Auf dieser DVD hier – das sind die Aufnahmen der Kamera
am Ende der Straße. An der Stelle, wo sie war, wird die Straße nicht überwacht. Stille Wohnstraße, die meisten Kameras sind abgeschaltet.«
    Charlie Wang hatte die Koordinaten gefunden und fütterte seinen Computer damit. Die Maschine surrte und verarbeitete die komprimierten Informationen. Auf dem Bildschirm erschien eine dreidimensionale Karte, auf der die Straße, die Schule und das Kramat, die alte Grabstätte irgendeines muslimischen Gelehrten, zu sehen waren.
    Â»Geben Sie mir mal die Fotos, ja?«
    Er scannte die Fotos von Yasmin ein und beschnitt dabei die Bilder, bis nur noch ihr Gesicht übrig blieb. Lachend, ernst, lächelnd, schlafend, den Kopf an eine Schulter gelehnt, an kurz geschnittenes schwarzes Haar geschmiegt.
    Â»Der Vater?«, fragte Charlie.
    Â»Das ist er.«
    Â»Sieht nett aus.« Charlie sah Clare durch seine dicken Brillengläser an. »Sieht ein bisschen aus wie Sie.«
    Â»Finden Sie?«
    Â»Mager und als ob er sich viele Sorgen macht.«
    Â»Nicht mein Typ.«
    Â»Es besteht also noch Hoffnung. Solange Sie überhaupt auf einen bestimmten Männertyp stehen, habe ich noch Chancen. Ich müsste nur ein bisschen an mir arbeiten.« Er lächelte. »Das wird eine Weile dauern, Doc. Diese Gesichtserkennungsgeschichte basiert auf Algorithmen. Die muss ich erst mal erstellen. Dann lasse ich sie durchlaufen und vergleiche sie mit all den Aufnahmen, die Sie mitgebracht haben. Haben Sie so lange irgendwas anderes zu tun? Müssen Sie sich vielleicht mit irgendwem treffen?«
    Â»Ich muss mich wirklich mit jemandem treffen«, sagte Clare. »Jemandem, der weiß, wie viel es kostet, zu überleben.«

    Â»Gut, gut.« Charlie redete eher mit sich als mit Clare. »Sobald ich was habe, rufe ich Sie an. Vorerst muss ich noch mehr Bilder erstellen.«
    Er konzentrierte sich schon wieder auf den Bildschirm. Charlie hatte bereits angefangen, mit Hilfe der eleganten Algorithmen des von ihm entwickelten Programmes ein dreidimensionales Abbild von Yasmins Gesicht zu erstellen. Ein Netz von mathematischen Informationen wurde von Yasmins vollen Wangen, ihren geschwungenen Brauen, dem rosa Bogen ihres Mundes abgelesen. Er holte die verborgene Architektur unter der Oberfläche der honiggoldenen Haut und ihrer ausdrucksvollen Miene hervor.
    Â»Komm schon«, murmelte er, während er Yasmins lächelndes Gesicht in nutzbare Informationen zerlegte. »Onkel Charlie wird dich finden, Baby.«
    Clare schlich aus der Wohnung. Noch auf dem Treppenabsatz hatte sie das Handy am Ohr.
    Â»Pearl?«
    Â»Ja.«
    Â»Es wird schon wieder ein kleines Mädchen vermisst. Ich brauche Ihre Hilfe. Können wir uns treffen?«
    Â»Wer ist sie?«, fragte Pearl.
    Â»Yasmin Faizal«, antwortete Clare. »Die Tochter von Captain Faizal.«
    Â»Aus der Gang Unit?«
    Â»Genau der.«
    Bis Pearl eine Entscheidung gefällt hatte, war Clare schon im Erdgeschoss angekommen.
    Â»In den Arderne Gardens«, sagte Pearl. »In einer halben Stunde habe ich Pause. Auf dem Spielplatz. Die Bänke hinter dem Labyrinth.«
    Clare wendete den Wagen direkt vor einem Minibus-Taxi und raste los, verfolgt von den Beleidigungen des Taxifahrers.
Sie bog in die Roodebloem Road, weil sie hoffte, dass sie auf dem Eastern Boulevard schneller vorankäme als auf der verstopften Main Road. Ein Kinderspielplatz. Sie hätte nicht gedacht, dass Pearl ihre Pausen auf einem Kinderspielplatz verbrachte.

Vierundzwanzig
    Riedwaan parkte auf der Promenade vor dem La Perla , wo Voëltjie Ahrend gegen vierzehn Uhr zu frühstücken pflegte. Dort hatte man Ahrend seit Mittwoch nicht gesehen. Der nächste Stopp

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