Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
Vom Netzwerk:
dem Militär gehört. Ein heimwehkranker General aus Pretoria hatte eine Jacaranda-Allee davor pflanzen lassen, aber die Bäume standen nackt da, die lila Blüten würden sich erst in vielen Monaten entfalten. Riedwaan parkte bei den Tennisplätzen und sah zu, wie Louis van Zyl den Ball zurückschlug. Er war breitschultrig und athletisch, und sein Tennisdress leuchtete makellos weiß. Riedwaan war froh, dass er nicht der unglückselige Untergebene
am anderen Ende des Courts war, der den peitschenden Aufschlag parieren musste.
    Als das Spiel zu Ende war, stieg Riedwaan aus.
    Louis van Zyl reichte seinem geschlagenen Gegner die Hand und kam auf Riedwaan zu.
    Â»Faizal«, begrüßte er ihn. »Was haben Sie denn mit Ihrem Gesicht angestellt?«
    Â»Ich hatte eine Unterhaltung«, erklärte Riedwaan und betastete dabei die Schwellung an seinem rechten Auge. »Sie ist nicht besonders gut gelaufen.«
    Â»Ich nehme nicht an, dass Sie gekommen sind, weil Sie sich ein Match liefern wollen.«
    Â»Kein Tennismatch, nein.« Riedwaan streckte ihm die Ordner hin.
    Â»Geht es dabei um Drogen?« Van Zyl warf einen kurzen Blick auf die Deckblätter.
    Â»Die Einträge des Logbuches im Archiv lassen darauf schließen, aber in den Aktenordnern liegen andere Fälle.«
    Â»Weiß Super Phiri davon?« Van Zyl blätterte in den Akten herum.
    Â»Ich weiß nicht, wer alles davon weiß«, sagte Riedwaan.
    Â»Wo haben Sie die Aktenzeichen ausgegraben?«
    Â»Nirgendwo. Man hat sie mir abgeliefert«, sagte Riedwaan. »Meine Tochter …«
    Â»Ich habe davon gehört.« Van Zyl schnitt ihm das Wort ab. »Und auch dass Ndlovu Ihnen im Nacken sitzt. Also, wo sind die dazugehörigen Ermittlungsakten abgeblieben?«
    Â»Die sind verschollen. Ich will der Sache nachgehen und feststellen, worum es dabei wirklich ging. Erfahren, warum man mir die Aktenzeichen zukommen ließ. Aber um herauszufinden, warum sie mir zugespielt wurden, muss ich mehr über diese Fälle erfahren. Warum sie interessant genug waren, um sie verschwinden zu lassen. Und wer wollte, dass sie
wiedergefunden werden. Ich muss wissen, ob sie uns helfen können, Yasmin zu finden.«
    Â»Uns?«
    Â»Clare Hart. Jemand hat die Aktenzeichen in ihren Briefschlitz geworfen.«
    Â»Eine so kluge Frau kann nur Ärger bedeuten.«
    Â»Clare versteht sich auf ihre Arbeit«, verteidigte Riedwaan sie.
    Â»Sie ist nicht bei der Polizei«, widersprach Van Zyl. »Und durch ihre Arbeit hat sie viel zu engen Kontakt mit diesen Gangstern.«
    Â»Ihren Frauen«, verbesserte Riedwaan ihn. »Sie hat vor allem Kontakt mit den Frauen. Glauben Sie, ich würde die Sache so angehen, wenn ich eine Wahl hätte? Ich dachte, Sie könnten vielleicht mal nachsehen und feststellen, was in Ihren Akten steht.«
    Â»Nicht mehr viel«, sagte Van Zyl.
    Â»Und Ihre Aufklärungsarbeiten?«
    Â»Der SAPS ist kein Geheimdienst mehr. Wir sollen unsere Zeit lieber damit zubringen, mit Straftätern Fußball zu spielen oder zu Gemeindeversammlungen zu gehen, damit uns die Leute beschimpfen können. Unser Forschungsetat wurde bei der letzten Runde schon wieder beschnitten, sodass wir inzwischen bestenfalls Ausfallstests machen können, wenn wir an einen Tatort kommen.«
    Â»Phiri hatte was für Ihre Forschungen übrig. Er ist Wissenschaftler und weiß genau, dass er Sie nur behalten kann, wenn er Sie herumforschen und mit teuren Sachen spielen lässt«, beharrte Riedwaan. »Ihm hat die Vorstellung gefallen, die verschiedenen Drogenlabore zu katalogisieren, sodass man herausfinden kann, aus welchem Labor die Drogen kommen. Damit man die Dealer und Besitzer wegen größerer Dinge vor Gericht bringen kann als wegen Kleinhandel.«

    Â»Nur war das so schnell nicht umzusetzen – wie die meisten klugen Ideen.« Van Zyl faltete die Papiere zusammen und reichte sie Riedwaan zurück.
    Â»Phiri kann ein Budget aus einem Stein pressen«, sagte Riedwaan. »Und wenn die Sache geheim bleiben soll, umso besser. Nachdem er so viel Zeit in der Sowjetunion verbracht hat, ist ihm die Geheimhaltung zur zweiten Natur geworden.«
    Â»Eine kluge Angewohnheit.« Van Zyl packte seinen Schläger in die Hülle, zog den Reißverschluss zu und schlüpfte in einen weißen Pullover. »Ihr alter Partner, Van Rensburg, war nicht besonders begeistert. Trotzdem hat es

Weitere Kostenlose Bücher