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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Zentimeter zusätzlich verliehen. Er bahnte Riedwaan einen Weg zwischen den angeheiterten Gästen hindurch und befahl einer gehetzten Bedienung, ihm einen Tisch zu suchen.
    Riedwaan orderte einen Hamburger und eine Cola. Die Bedienung erschien kurz darauf mit dem Bestellten, aber er brachte keinen Bissen hinunter. Schließlich schob er den Teller beiseite und ließ stattdessen einen Kaffee kommen. Während er ihn trank, lauschte er duldsam der Sängerin, die sich durch »With or Without You« heulte. Trotzdem immer noch besser als Bono, dachte er unwillkürlich, während er auf Clare Hart wartete.
    Eine halbe Stunde später tauchte sie auf.
    Â»Ich muss was essen«, sagte sie und setzte sich. »Und du auch – wenn du nicht zusammenklappen willst.«
    Sie bestellte bei der Bedienung. Einen Lammburger. Eine Cola.
    Â»Bist du bei Van Zyl weitergekommen?«, fragte sie.
    Â»Schon, ich weiß nur nicht, ob in die richtige Richtung«, antwortete Riedwaan. »Mich würde vor allem interessieren, ob diese Fälle etwas mit Yasmin zu tun haben – und wenn ja, was.«
    Clare zog den schmuddeligen Gummizug aus ihrer Handtasche und betonte: »Sie haben was damit zu tun.«
    Dann ließ sie den Gummizug in Riedwaans offene Hand
fallen. Er schloss die Finger darüber und presste ihn in die durchbrochene Herzlinie quer durch seine Handfläche.
    Â»Solange das Gegenteil nicht bewiesen ist, lebt sie noch.« Clare kramte ihre Notizen hervor. Sie legte die Zeichnung der Tätowierung auf den Tisch.
    Â»Der alte Professor, der damals überfallen wurde, hat mir gesagt, er könne sich erinnern, dass er dieses Tattoo am Handgelenk eines der Räuber gesehen habe. Er hat es für mich nachgezeichnet.«
    Â»Sieht nach der Arbeit eines Profis aus.« Riedwaan steckte den Gummizug in seine Brusttasche und griff nach der Zeichnung.
    Â»Genau das hat Pearl auch gesagt«, erzählte Clare. »Sie hat sich ein bisschen umgehört, was Voëltjie so treibt. Sagt, dass an diesem Wochenende irgendetwas Großes ansteht. Sie weiß nicht, was es ist, aber es droht in letzter Sekunde zu scheitern. Sie sagt, er ist ganz zappelig.«
    Â»Er ist immer zappelig«, meinte Riedwaan. »Genau diese Paranoia macht ihn so gefährlich. Und so verdammt effizient. Was hat Pearl sonst noch erfahren?«
    Die Bedienung erschien mit einem Teller. Clare räumte den Platz dafür frei und kippte Ketchup über die Pommes.
    Â»Einem der Gerüchte zufolge gibt es Probleme beim Cashflow«, sagte Clare. »Verloren gegangene Ware. Vielleicht dieses Heroin?«
    Â»Möglich«, meinte Riedwaan.
    Â»Außerdem hat sie gesagt, den ganzen Ärger würde es nur wegen der Tochter eines Polizisten geben.«
    Â»Yasmin ist sechs Jahre alt«, ereiferte sich Riedwaan. »Wie soll sie jemandem Ärger machen?«
    Â»Nicht Yasmin.« Clare legte die Gabel nieder und sah ihn an. »Pearl sagte, er hätte von Calvaleen gesprochen.«
    Stirnrunzelnd sah Riedwaan sie an.

    Â»Pearl hat erzählt, Calvaleen sei vergewaltigt worden. Von einem Jungen, mit dem sie damals ausgegangen sei«, berichtete Clare. »Und damit hätten ihre Drogenprobleme angefangen.«
    Â»So was Ähnliches ist mir auch zu Ohren gekommen, aber Van Rensburg wollte nicht darüber sprechen. Jesus, als hätte seine Familie nicht schon genug Probleme damit, dass er zum Krüppel geschossen wurde. Gangster suchen sich gern Polizistenkinder als Opfer. Ein einziger Tropfen Gift genügt, um eine Familie zu zerstören.« Riedwaan rieb sein linkes Auge. »Was hat Pearl noch erzählt?«
    Â»Dass Yasmins Entführung möglicherweise eine freie Auftragsarbeit war, dass jemand anders dafür bezahlt hat.«
    Â»Aber wer?« Riedwaan schob seinen Teller mit dem unangetasteten Essen beiseite. Eine Gruppe englischer Touristen, alle mit Sonnenbrand und schon betrunken, enterte das Lokal und drückte den Geräuschpegel nach oben. Über ihren Bierbäuchen spannten sich T-Shirts mit dem Aufdruck »I Love Cape Town«.
    Â»Pearl wusste eine andere Version deines Zusammentreffens mit Voëltjie Ahrend zu berichten«, fuhr Clare fort. »Sie hat den Verdacht, dass Ahrend nichts mit Yasmins Verschwinden zu tun hat. Wenigstens nicht direkt. Dass er nicht genau weiß, was da abläuft und was du vorhast. Dass er dich darum am Leben gelassen hat. Er will herausfinden,

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