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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Hegarty vor dem Gericht gesehen, unter Brennans Anhängern.«
    »Ich nehme an, der Junge hat ein Recht auf eine eigene Meinung«, gibt sie zurück. »War das alles, was Sie mich fragen wollten?«
    » Gordon war mit Novak Brennan auf der Universität.«
    »Das ist eine Feststellung, keine Frage.«
    »Ellis hatte Ärger mit einem Buchmacher. Er schuldete ihm eine Menge Geld. Der Buchmacher schickte jemanden, um Ellis an seine Verpflichtungen zu erinnern. Der Bote verbrachte anschließend
drei Monate im Krankenhaus und kann jetzt nur noch durch ein Loch in seiner Kehle sprechen.«
    »Gordon Ellis hat ihn verprügelt?«
    »Nein, aber ich habe den Mann gesehen, der es getan hat. Er passt während des Prozesses auf Rita Brennan auf.«
    »Auf die Schwester?«
    »Ja.«
    Ich beschreibe die Tränentätowierung auf seinen Wangen. Cray saugt die Information auf, als wäre sie eins von Ruiz’ Bonbons.
    »Ist das alles?«
    »Ich finde, es lohnt sich, in der Richtung weiterzuermitteln.«
    »Zuerst wollten Sie mich davon überzeugen, dass der Mörder es auf Sienna abgesehen hatte. Jetzt erzählen Sie mir, dass Novak Brennan einen Auftragsmord an Ray Hegarty organisiert hat. Warum sollte er das tun?«
    »Ich möchte bloß, dass Sie für alles offen sind.«
    »Oh, das bin ich, Professor. Ihnen flirren aber so viele Ideen im Hirn herum, dass man schon hin und wieder den Überblick verlieren kann.«
    Die Beerdigung ist zu Ende. Die Trauernden werden zurück zu ihren Wagen geweht. Ein Empfang ist nicht geplant. Ronnie Cray und ihre Kollegen werden sich zweifelsohne in irgendeiner Tränke versammeln, ihr Glas auf Ray Hegarty erheben, Anekdoten über ihn austauschen und über die eigene Sterblichkeit sinnieren.
    Sienna darf für ein paar Stunden nach Hause. Als Aufpasser ist ein Pfleger mit gegeltem Haar, Röhrenjeans und einer schmalen schwarzen Krawatte mitgekommen. Sein Name ist Jay Muller, und sein Händedruck, kräftig und kurz, verrät mir nichts über ihn.
    »Nennen Sie mich Jay«, sagt er. »Sie sind Psychologe?«
    »Ja.«

    »Sie schreiben das Gutachten über Sienna?«
    »Das ist richtig.«
    Jay klatscht in die Hände, als hätte er ein Ratespiel gewonnen. Ich frage ihn, wie Sienna die Situation verkraftet.
    Er beugt sich näher, um seine professionelle Ansicht mit mir zu teilen. »Schlafen ist das Problem. Falsches Erwachen. Sie träumt, sie würde aufwachen, kann sich jedoch nicht rühren und keinen Mucks von sich geben. Sie beschreibt das Gefühl, in ihrem Körper gefangen zu sein. Sie schafft es nicht, nach jemandem zu rufen oder auf den Notknopf zu drücken. Und dann hört sie ein ›Kreischen‹ in ihrem Kopf.«
    »Ein Kreischen?«
    »Na ja, eher ein Rauschen, aber sie sagt, es ist ohrenbetäubend. «
    »Hat sie ihren Vater erwähnt?«
    »Mit keinem Wort.«
    »Kann ich sie heute treffen?«
    Jay hat die Marotte, sich ständig die Mundwinkel zu wischen, als wollte er verkrustete Essensreste wegkratzen. »Von mir aus ist das kein Problem, solange Mrs. Hegarty einverstanden ist. Ich bringe Sienna um sechs Uhr zurück zum Oakham House.«
    Am anderen Ende des Parkplatzes lehnt Lance Hegarty an einer schwarzen Limousine und raucht eine Zigarette. Sienna sitzt irgendwo hinter den getönten Scheiben, während Helen und Zoe noch vor der Kapelle sind und sich von dem Deputy Chief Constable verabschieden.
    Ich gehe langsam den Hügel hinauf und wappne mich für die Konfrontation mit Lance. Als ich ihn zum letzten Mal gesehen habe, hat er Beschimpfungen vor dem Crown Court gebrüllt.
    »Sie haben ja Nerven, hier aufzukreuzen«, sagt er und stellt sich mir in den Weg, sein Gesicht dicht an meinem. Seine Augen sind blutunterlaufen. »Sie arbeiten für die Bullen.«

    »Falsch.«
    »Sie versuchen, sie einzusperren.«
    »Ich versuche, sie rauszubekommen.«
    Lance spuckt knapp neben meinen Schuh.
    »Ich hab dich gestern gesehen«, erzähle ich ihm. »Vor dem Gericht. Ich hatte dich gar nicht für einen Nazischläger gehalten. «
    »Ich bin Patriot.«
    »Die letzte Zuflucht des Strauchdiebs.«
    Lance versteht die Anspielung nicht. »Sie wissen gar nichts über mich. «
    »Da irrst du dich. Du bist mit sechzehn von der Schule abgegangen und hast einen Profivertrag bei Burnleigh unterschrieben, aber eine Knieverletzung hat deine Fußballerkarriere beendet. Vor zwei Jahren wurdest du nach einem WM-Qualifikationsspiel in Kroatien festgenommen und abgeschoben. Vor sieben Monaten hast du einen pakistanischen Studenten verprügelt, weil du gesehen

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