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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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nicht.«
    Trotzig wiederholt sie die Worte, die Gordon ihr garantiert ins Ohr geflüstert hat, als er sie genommen hat.
    »Ich wünschte, Sie könnten es verstehen«, erklärt sie. »Sie wissen ja nicht, wie wunderbar ich mich durch ihn gefühlt habe. Er hätte jedes Mädchen haben können, das er wollte, aber er hat mich gewählt.«
    »Er ist verheiratet.«
    »Er wollte Natasha verlassen, wenn ich mit der Schule fertig bin. Er liebt sie nicht. Er liebt mich!«

    Ich ziehe ein Foto aus der Tasche und halte es zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Erinnerst du dich, dass ich dir erzählt habe, dass Gordon schon einmal verheiratet war? Sie hieß Carolinda Regan. Jeder nannte sie Caro. Sie ist Billys leibliche Mutter. Seit drei Jahren hat sie kein Mensch mehr gesehen.«
    »Und was ist mit Natasha?«
    »Gordon hat sie in der Schule kennengelernt – genau wie dich. Sie war etwa in deinem Alter.«
    Sienna kaut auf ihrer Unterlippe und hinterlässt einen Zahnabdruck, der schnell verblasst. Sie zieht die Knie noch fester an ihren Körper und verzieht das Gesicht wie unter Schmerzen. Ihre nackten Füße sind unter der Überdecke.
    »Du hast mir erzählt, dass du mit Gordon ein Wochenende weggefahren bist. Wohin?«
    »Ich weiß nicht genau. Es war im Sommer. Natasha hat ihre Familie in Schottland besucht.«
    »Wo war Billy?«
    »Er ist mit uns gekommen. Wir haben einen Ausflug ans Meer gemacht. Gordon hat einen Wohnwagen. Ich habe Mum erzählt, ich würde bei Charlie übernachten. «
    »Gab es in der Nähe von dem Wohnwagen einen Strand?«
    »Ich glaube schon. Ich kann mich an nicht besonders viel erinnern. Das ganze Wochenende ist ziemlich verschwommen. Ich weiß, dass wir freitagnachmittags losgefahren sind, und ich erinnere mich auch, wie ich nach Hause gekommen bin. Ich habe die meiste Zeit geschlafen. Gordon meinte, es wäre eine Lebensmittelvergiftung gewesen. «
    »War das das einzige Mal, dass ihr weggefahren seid?«
    Sie nickt. Ihre Augenlider sind halb geschlossen.
    »Hat dich jemals irgendjemand außerhalb der Schule mit Gordon gesehen?«
    »Ich glaube nicht. Meistens sind wir im Auto geblieben oder haben uns ein stilles Plätzchen gesucht. Manchmal habe ich
nach dem Babysitten bei ihm übernachtet. Das Gästezimmer ist gleich neben Billys Kinderzimmer. Nachts hat sich Gordon dann zu mir geschlichen und ein paar Stunden mit mir verbracht. «
    »Was war mit Natasha?«
    »Sie hat geschlafen. Ich hatte Angst, dass sie aufwachen würde, aber Gordon meinte, das könne nicht passieren.«
    »Wieso nicht?«
    »Er hat irgendwas von Schlaftabletten gesagt.«
    Siennas Haut ist aschfahl geworden, und auf ihrer Oberlippe stehen Schweißperlen.
    »Hast du je irgendjemandem von Gordon erzählt?«
    »Ich musste ihm versprechen, nichts zu sagen.«
    »Hatte irgendjemand einen Verdacht? In der Schule? Oder eine Freundin?«
    Ihr Kopf wiegt hin und her. Dann hält sie inne. »Miss Robinson hat mich gefragt.«
    »Was hat sie dich gefragt?«
    »Ob ich Gordon außerhalb der Schule sehen würde.«
    »Wann war das?«
    »Ende letzten Jahres.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Erzähl mir, wohin ihr am Dienstag gefahren seid, nachdem Danny dich abgesetzt hat.«
    Sienna zuckt die Achseln. »Das spielt jetzt keine Rolle mehr.«
    Sienna lässt ihren Blick an mir vorbeischweifen, als würde sie etwas Schreckliches kommen sehen. Etwas, vor dem sie sich flüchten muss. Sie will weglaufen, aber ich brauche sie hier. Ich packe sanft ihre Schultern und zwinge sie, mich anzusehen.
    »Du musst keine Angst haben, Sienna. Ich bin hier, um dich zu beschützen.«
    »Ich habe Daddy nicht umgebracht.«
    »Zeig es mir. Beweis es mir. Wo warst du?«

    In ihren Augen schimmern Tränen.
    »Mit Gordon zusammen«, flüstert sie.
    »Gordon behauptet, dass er nicht mit dir zusammen war. Er hat eine Aussage bei der Polizei gemacht. Er hat ein Alibi. Natasha hat es bestätigt.«
    »Sie lügen. «
    »Er schiebt die ganze Schuld auf dich, Sienna. Sag mir einfach, wohin du gefahren bist, nachdem Danny dich abgesetzt hat.«
    »Gordon wollte, dass ich etwas für ihn tue.«
    »Was denn?«
    Sie macht den Mund auf, bringt es jedoch nicht über sich, es mir zu sagen. Ich warte, und sie versucht es erneut. Die Worte kommen erst langsam, dann aber immer schneller wie eine Sturzflut über ihre Lippen, als wolle sie sie ein für alle Mal loswerden, vergessen, begraben.
    »Gordon hat gesagt, er hätte Ärger, aber ich könne ihm helfen. Ich müsste nur eine Sache für ihn tun, und

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