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Todeszauber

Todeszauber

Titel: Todeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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jetzt?«
    »Etwas besser, aber ich bin noch nicht in der Lage, etwas zu tun. Aber wir wollen uns noch etwas unterhalten, wenn Sie mir noch für eine Stunde Gesellschaft leisten wollen.«
    Ungefähr zu der Zeit, zu der sich Sergeant Blake von Bony verabschiedete, trafen sich Diana Lacy und John Gordon zwei Meilen westlich des Blutgummibaums am Grenzzaun. Seit Bonys Ankunft auf Karwir waren die beiden nicht mehr zusammengekommen, und der Unfall des alten Lacy hatte das Treffen noch weiter hinausgezögert. Schließlich hatte Diana, durch Berichte über den sich ständig verschlechternden Gesundheitszustand Bonys bestürzt, mit Hilfe einer diskreten Person in Opal Town eine Verabredung zustande bringen können.
    »O John! Ich habe so viel mit dir zu besprechen und doch nur so wenig Zeit«, klagte sie. »Um fünf muß ich wieder zu Hause sein.«
    »Gut«, meinte John etwas enttäuscht. »Dann setzen wir uns am besten da drüben in den Schatten auf einen Baumstamm. Ich habe mich so sehr nach dir gesehnt. Es war eine riesige Enttäuschung, als du zu unserer letzten Verabredung nicht kamst, aber hinterher erfuhr ich dann ja, was passiert war.«
    Diana berichtete von dem grünen Faden und dem Haar, die Bony an einem Mulgabaum gefunden hatte. Bony habe auch festgestellt, daß dieses Haar nicht von Jeffery Anderson stammte. Dann erzählte sie, wie sie den Inspektor nach ihrem Besuch auf Meena getroffen hatte.
    »Ja, diese mit Federn gefüllte Matratze habe ich Jimmy Partner gegeben«, gestand John Gordon. »Ich wollte wissen, was der Inspektor trieb, und auf dem See waren keine Vögel, die uns mit Federn hätten versorgen können. Die Schwarzen hätten den Bezug verbrennen sollen. Wahrscheinlich haben sie sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, die Spuren ihres geheimen Lagers zu vernichten.«
    »Das mag schon sein, John, aber verstehst du denn nicht: als der Inspektor nach Meena kam, war niemand zu Hause! Ich bin überzeugt, daß er sich ein paar Haare aus deiner Bürste geholt hat. Deshalb war er doch überhaupt dort. Er hatte dich von dem Augenblick an in Verdacht, in dem er entdeckte, daß dieses Haar vom Mulgabaum nicht von Anderson stammte. Er weiß jetzt, daß an jenem Tag du an den Mulgabaum gefesselt warst.«
    »Es spielt doch überhaupt keine Rolle, was er alles herausgefunden hat«, erklärte Gordon so ruhig, daß Diana unwillkürlich zurückwich. »Das ist gleichgültig, solange er die Leiche nicht entdeckt. Und die wird er niemals finden.«
    »Aber, Liebster –«
    »Angenommen, er hat eine ganze Reihe Indizien entdeckt – was kann er damit beweisen? Kann er beweisen, daß Anderson tatsächlich tot ist? Wir wissen, daß er am Fuße der Dünen gegraben hat. Sergeant Blake hat ihm manchmal dabei geholfen. Der Inspektor ist sich im klaren, daß er gar nichts unternehmen kann, solange er die Leiche nicht gefunden hat. Aber wie gesagt, die wird er nie finden.«
    Ein kurzes, nachdenkliches Schweigen trat ein, dann seufzte das Mädchen.
    »Wenn ich doch auch so zuversichtlich wäre wie du.«
    »Ich mache mir wirklich keine Sorgen, Kleines«, beruhigte John Diana. »Höchstens, daß Bony seinen Bericht so abfaßt, daß einschneidende Maßnahmen gegen die Kalchut ergriffen werden. Ganz gleich, wie human man vorgeht – der Stamm würde auseinandergerissen.«
    »Aber einmal wird der Zeitpunkt kommen!«
    »Gewiß, meine Liebe, aber wir Gordons werden diesen Zeitpunkt so lange wie möglich hinausschieben. Durch diese Geschichte mit Anderson ist das allerdings doppelt schwer. Im Tode schadet Anderson also den Kalchut mehr als zu Lebzeiten.«
    »Und du bist absolut sicher, daß der Inspektor die Leiche nicht findet?« fragte Diana skeptisch.
    »Absolut sicher!«
    Wieder schwiegen die beiden jungen Menschen, und wieder brach das Mädchen das Schweigen.
    »Nun, der Inspektor hat ja auch keine Zeit mehr zum Suchen. Er muß sehr bald abreisen.«
    »Bald abreisen? Wie meinst du das?«
    »Weißt du denn nicht, daß er sehr krank ist?«
    »Nein.«
    »Das weißt du nicht? Die Schwarzen haben, ihn beobachtet, haben sie dir nichts davon erzählt?«
    »Nein.«
    »Seltsam, mein Lieber. Der Inspektor leidet schrecklich an Rückfallfieber. Sergeant Blake sagt, daß er sich kaum noch auf den Beinen halten kann. Weißt du wirklich nichts davon?«
    »Aber nein doch! Die Schwarzen haben es nie erwähnt. Sie müßten es also wissen. Wie lange ist er jetzt schon krank?« Gordon zog die Brauen hoch.
    Er bemerkte in den violett schimmernden Augen

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