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Todeszeit

Todeszeit

Titel: Todeszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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garantieren.«

    Noch bevor Mitch die zusätzlichen vierhunderttausend erwähnen konnte, die sich angeblich an Bord von Ansons Boot befanden, sagte der Kidnapper: »Das ist natürlich eine Enttäuschung. Mit den restlichen sechshunderttausend würdest du dir eine Menge Zeit zu suchen sparen.«
    Den letzten Teil des Satzes begriff Mitch nicht. »Was würde ich mir sparen?«
    »Bist du ein Suchender, Mitch?«
    »Wonach soll ich denn suchen?«
    »Wenn wir die Antwort wüssten, bräuchten wir nicht suchen. Eine Million vierhunderttausend geht schon in Ordnung. Ich sehe das als Rabatt dafür, dass du in bar bezahlst. «
    Überrascht davon, wie problemlos die geringere Summe akzeptiert worden war, fragte Mitch: »Kannst du für jeden sprechen, also auch für deine Partner?«
    »Ja. Wenn ich nicht für sie spreche, wer sollte das sonst tun?«
    »Ja, dann … was geschieht als Nächstes?«
    »Du kommst allein.«
    »In Ordnung.«
    »Unbewaffnet.«
    »In Ordnung.«
    »Pack das Geld und die Schuldverschreibungen in einen Müllbeutel aus Plastik. Den bindest du allerdings nicht zu. Kennst du die Turnbridge-Villa?«
    »Die kennt jeder hier in der Gegend.«
    »Komm um drei Uhr dorthin. Werd nicht übermütig und komm auf die Idee, du könntest früher anrollen und dich auf die Lauer legen. Alles, was du dafür bekommen würdest, wäre eine tote Frau.«
    »Ich werde um drei dort sein, keine Minute früher. Wie komme ich hinein?«

    »Es wird so aussehen, als wäre das Tor mit einer Kette verschlossen, aber die wird lose sein. Nachdem du hindurchgefahren bist, bringst du die Kette wieder so an, wie du sie vorgefunden hast. Mit was für einem Wagen kommst du?«
    »Mit meinem Honda.«
    »Bleib direkt vor dem Haus stehen. Dort siehst du einen SUV. Von dem hältst du ein gutes Stück weit Abstand. Stell deinen Wagen so hin, dass das Heck zum Haus hin zeigt, und klapp den Kofferraum auf. Ich will sehen, dass da niemand drinsteckt.«
    »In Ordnung.«
    »Sobald du das getan hast, rufe ich dich auf deinem Handy an und gebe dir neue Anweisungen.«
    »Moment mal. Mein Handy. Der Akku ist leer.« In Wirklichkeit befand das Gerät sich irgendwo in Rancho Santa Fé. »Kann ich das von Anson verwenden?«
    »Was hat das für eine Nummer?«
    Ansons Mobiltelefon lag auf dem Küchentisch neben dem Geld und den Wertpapieren. Mitch griff danach. »Die Nummer weiß ich nicht. Ich muss es anschalten und nachschauen. Lass mir einen Moment Zeit.«
    Während Mitch darauf wartete, dass das Logo des Providers auf dem Display erschien, fragte der Mann mit der sanften Stimme: »Sag mal, ist Anson noch am Leben?«
    Verblüfft von der Frage, erwiderte Mitch nur: »Ja.«
    »Diese simple Antwort sagt mir eine ganze Menge«, sagte der Anrufer amüsiert.
    »Was sagt sie dir denn?«
    »Er hat dich unterschätzt.«
    »Du liest zu viel in dieses eine Wort hinein. Hier kommt die Telefonnummer.«
    Nachdem Mitch die Nummer vorgelesen und noch einmal wiederholt hatte, sagte der Mann am Telefon: »Wir wollen
doch sicherlich beide, dass alles glattgeht, Mitch. Das beste Geschäft ist immer noch eines, aus dem jedermann als Gewinner hervorgeht.«
    Das war das erste Mal, dass der Mann mit der sanften Stimme wir statt ich gesagt hatte.
    »Drei Uhr«, erinnerte ihn der Anrufer und legte auf.

50
    Alles in der Waschküche war weiß, alles außer dem rot gepolsterten Stuhl, Anson darauf und der kleinen gelben Pfütze davor.
    Von seinem eigenen Gestank umgeben, pendelte Anson auf dem Stuhl ruhelos hin und her. Offenbar war er so resigniert, dass er sich anstandslos kooperativ zeigte. »Ja, genau so redet einer von ihnen. Jimmy Nall heißt der. Er ist ein Profi, aber nicht der Anführer. Wenn er mit dir telefoniert hat, sind die anderen tot!«
    »Wieso?«
    »Irgendwas muss schiefgelaufen sein. Vielleicht haben sie sich gestritten, und er hat beschlossen, das Lösegeld allein einzusacken.«
    »Also meinst du, jetzt habe ich es nur noch mit einem zu tun?«
    »Das macht es schwerer für dich, nicht leichter.«
    »Weshalb schwerer?«
    »Wenn er die anderen umgelegt hat, wird er dazu neigen, alle Zeugen zu beseitigen.«
    »Also auch Holly und mich.«
    »Natürlich erst, wenn er das Geld hat.« Trotz seines Elends verzog Anson das Gesicht zu einem Grinsen. »Willst du was über das Geld wissen, Bruder? Willst du wissen, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene?«
    Mit dieser Information rückte Anson sicherlich nur heraus, wenn er glaubte, seinen Bruder damit verletzen zu können.

    Mitch

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