Todeszorn: Thriller (German Edition)
Todesfällen etwas anhängen und nicht nur wegen des Verkaufs.«
»S o habe ich das nicht gesehen.«
»K önnten wir jetzt nicht über etwas anderes sprechen? Wann geht dein Flieger morgen?«
»A lex holt mich um sieben ab.«
»W ie geht es Ellie damit?«
»B esser, als ich gedacht hätte. Sam sagte, du könntest sie jederzeit besuchen kommen, falls du das möchtest.«
»D as werde ich tun, wenn ich denn Zeit dazu finde. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass dieser Fall mich noch ganz schön auf Trab halten wird.«
Eine Weile lang saßen sie einfach nur da, schwiegen, schauten ins Kaminfeuer und genossen die Stille.
Dann wandte Rebecca sich ihm zu und hauchte einen Kuss auf seinen Hals. Ihre Hand strich über seine Brust und fuhr unter sein Hemd. Auch er begann sie zu küssen.
»D u musst früh raus«, sagte sie und legte die Hand an seine Wange.
»S o früh nun auch wieder nicht.«
6 . Teil: Patrioten
1
Das Haus war kleiner, als Seth Raines es in Erinnerung gehabt hatte. Er stieg aus dem Wagen und ging die Stufen zur Tür des eingeschossigen Gebäudes hinauf. Er klopfte. Während er wartete, warf er einen Blick auf seinen Pick-up, den er in der unbefestigten Einfahrt hinter der bröckelnden Mauer abgestellt hatte.
»B ist du das, Seth?«, fragte eine Stimme von innen.
»J a.«
»K omm rein. Es ist offen.«
Raines blickte auf seine Stiefel und trat sie auf der Fußmatte ab, ehe er die Tür aufstieß und in den engen Flur trat, der zu einer Küche im hinteren Teil des Hauses führte. Von beiden Seiten des Korridors gingen weitere Türen ab.
»H ier durch«, hörte er die Stimme von rechts rufen.
Er öffnete die erste Tür auf der rechten Seite und betrat den Raum. Schnell schaute er sich noch einmal um und vergewisserte sich, dass er auch keinen Schmutz hereinschleppte. Der Mann, den er besuchen wollte, saß neben dem Kamin. Obwohl es draußen warm war, prasselte darin ein Feuer. Der Mann wandte sich um, um Raines anzusehen. Der Schmerz würde nie mehr aus seinen Augen weichen, und Raines wusste, warum.
Er lag neben der Lehmpiste auf dem Boden und sah zu, wie das Blut seine Kampfhose durchdrang. Neben ihm kniete Andy Johnson und zerrte an der Hose, bis sie die Wunde nicht mehr verdeckte. Raines legte sich wieder auf den Boden und biss gegen den Schmerz, der in seinem Bein brannte, die Zähne zusammen.
»A lles okay«, sagte Johnson. »D as wird schon wieder, Mann.«
Er hatte eine hohe Stimme, die in dem Lärm um sie herum fast unterging.
Raines spürte, wie ihm die Schweißtropfen seine Stirn hinunter und in seine Ohren liefen.
Ein britischer Chinook-Hubschrauber bereitete sich im Schutz der drei Landrover, die ihn gegen die feindliche Stellung abschirmten, zur Landung vor. Ohne langes Manövrieren setzte er auf dem Boden auf, und das Sanitätsteam stürzte aus dem Laderaum. Einer der Sanitäter kam zu ihm gerannt , aber R aines rief ihnen zu, sich zuerst um Horn zu kümmern.
»R ettet sein Leben!«, schrie er, als die Männer Horn eine Sauerstoffmaske aufsetzten und ihn auf eine Trage hoben.
Die Rotorblätter des Hubschraubers drehten sich unablässig weiter und wirbelten Staub und Sand in Raines’ Augen. Er kniff sie zusammen und hielt schützend eine Hand davor.
Als er ins Lager zurückgebracht wurde, lag Horn bereits auf dem Operationstisch. Während die britischen Militärärzte um Horns Leben kämpften, lehnte Raines sich gegen eine Wand des Raumes und sah ihren Bemühungen zu. Dem Blut, das aus seiner Wunde durch den Notverband sickerte, schenkte er keine Beachtung.
Man sagte ihm, er könne sich hier nicht aufhalten. »V ersucht doch, mich von hier wegzukriegen«, erwiderte er.
Niemand machte den Versuch.
Sie plagten sich mit Horn ab. Mehr Mühe hätte er von niemandem verlangen können.
Zunächst sägten sie ab, was von seinem rechten Fuß übrig geblieben war, dann versuchten sie den Blutstrom des Stumpfes, der einmal Horns rechtes Bein gewesen war, einzudämmen, indem sie die Arterien abklemmten.
Doch sein Herz blieb trotzdem stehen.
Sie öffneten den Brustkorb und legten Elektroden an den Herzmuskel, um ihn durch Stromstöße zu stimulieren.
Raines schloss die Augen. Er ahnte, dass sein Kamerad es nicht schaffen würde.
Aber er hatte es doch geschafft. Irgendwie. Und nun saß er hier vor ihm.
»D u musst diese Leute nicht mögen«, sagte er. »S ie sind nur Mittel zum Zweck, damit wir bekommen, was wir wollen, mehr nicht.«
»I ch möchte nicht darüber sprechen«, sagte
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