Todeszorn: Thriller (German Edition)
einer Parkbucht neben einem Fahrstuhl abgestellt hatten, stiegen die Agenten wortlos aus, gingen zum Heck des Wagens und hoben die Taschen aus dem Kofferraum. Logan wollte ebenfalls aussteigen, aber seine Tür war verriegelt.
»D ann müssen wir eben so lange hier hocken bleiben, bis sie uns rauslassen«, sagte Cahill.
Martinez und Ruiz übergaben ihr Gepäck einem Kollegen, der aus einer Tür rechts neben dem Fahrstuhl gekommen war und gleich wieder durch diese verschwand. »S ie haben unsere Taschen mitgenommen«, sagte Logan.
Auch Cahill schaute nun durch das Seitenfenster und sah die Agenten zum Wagen zurückkommen. Als die Tür von außen geöffnet wurde, stieg Logan sofort aus und wollte wissen, was das sollte.
»K eine Sorge, Sir«, sagte Ruiz. »W ir haben die Taschen nur in sichere Verwahrung gegeben.«
Seine übertrieben höfliche, offiziöse Art zu reden begann Logan gehörig auf die Nerven zu gehen.
»S ie haben kein Recht, unser Gepäck zu öffnen und zu durchsuchen. Das wissen Sie, nicht wahr?«
Ruiz schwieg einen Moment lang.
»I st denn etwas darin, wovon wir wissen sollten?«
»N ein.«
Sie standen voreinander und sahen sich an.
»F olgen Sie mir bitte, Sir.«
Ruiz ging auf den Fahrstuhl zu, während Martinez noch zurückblieb.
Cahill gab Logan mit dem Kopf ein Zeichen, Ruiz zu folgen. Martinez blieb fünf Schritte hinter ihnen, bis sie den Fahrstuhl erreicht hatten. In der Kabine drückte Ruiz auf den Knopf für die achtzehnte Etage, und die Türen schlossen sich leise. Keiner sagte ein Wort, während fürchterliche Fahrstuhlmusik erklang. Man konnte durchaus von einem bedrückenden Schweigen reden.
Der Empfangsbereich der FBI -Außenstelle war in gedeckten Erdfarben gehalten; hinter einem Schreibtisch prangte das bekannte Emblem an der Wand, an der Rezeption saß eine junge Farbige, die ihnen entgegenlächelte.
»W o sind wir, Martha?«, fragte Ruiz.
»B esprechungsraum vier.«
»S ind die anderen schon drin?«
»K lar doch. Geht nur, ich sage schnell Bescheid, dass ihr kommt.«
Logan hatte keine Ahnung, wer »d ie anderen« waren, war aber neugierig darauf, es zu erfahren. Er und Cahill folgten artig Ruiz, als dieser mit einer Magnetstreifenkarte eine Sicherheitstür mit Milchglasscheibe öffnete und dann einen engen Korridor mit mehreren Türen entlangging.
Sie waren fast am Ende des Flurs angelangt, als sie vor einer Tür stehen blieben. Ruiz klopfte, bevor er sie mit seiner Karte aufschloss. In dem Raum saßen am hinteren Ende eines langen Tisches zwei Männer. Durch hohe, schmale Fenster schien die Sonne herein.
Die beiden erhoben sich, als Ruiz die Tür aufhielt und Logan und Cahill das Zeichen zum Eintreten gab. Als sie im Raum waren, zog Ruiz die Tür von außen wieder zu und überließ die vier Männer sich selbst.
Einer der beiden FBI -Agenten machte den Anfang, indem er mit ausgestreckter Hand um den Tisch herumkam. Er war ein durchtrainiert aussehender Schwarzer von gut eins achtzig, aber Logan fand es schwierig, sein Alter zu schätzen. Er sah aus, als würde er viel Sport treiben; die glatte Haut schmiegte sich an die Konturen seines Gesichts. Logan ging ihm entgegen und ergriff seine Hand.
Der zweite Mann blieb auf seinem Platz am hinteren Ende des Tisches sitzen. Er war etwas größer als sein Kollege, knapp eins neunzig, hatte grau meliertes Haar und trug eine kleine randlose Brille. Es war nicht zu übersehen, dass auch er sich fit hielt. Sein langer Körper passte gerade eben in den schwarzen Anzug.
»G entlemen«, sagte der Kleinere der beiden, als er auch Cahills Hand schüttelte, »i ch bin Special Agent Randall Webb, der verantwortliche Direktor des hiesigen Büros des FBI .«
Logan nickte ihm zu.
»U nd das hier ist Special Agent Cooper Grange. Er ist der Leiter unserer Sonderabteilung für Terrorismusbekämpfung. Nehmen Sie doch bitte Platz.«
Logan fragte sich, ob er das Wort »T errorismus« hatte einfließen lassen, um ihn einzuschüchtern. Wenn, dann war seine Taktik aufgegangen.
8
»W as führt Sie zu Ihrem ersten Besuch nach Denver, Mr. Finch?«, erkundigte sich Randall Webb.
»T im Stark«, antwortete Cahill an seiner Stelle.
Webbs Blick schoss zu Cahill hinüber, aber das Lächeln wich nicht aus seinem Gesicht. Währenddessen ließ sein Kollege Logan nicht aus den Augen. Webb beugte sich vor und legte seine ineinander verschränkten Hände vor sich auf die Tischplatte.
»S ie nennen die Dinge gern beim Namen, Mr. Cahill, nicht
Weitere Kostenlose Bücher