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Todfeinde

Todfeinde

Titel: Todfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
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hätte beinahe übersehen, dass es da einen Zusammenhang gab. Als er ihn erkannte, sagte er: »O Gott.«
    »Sie suchen wohl nach der Leiche«, ergänzte Cameron.
    Joe kniff die Augen fest zusammen und glitt zu Boden.
    »War sie es wert, ihren Mann zu schlagen und im Gefängnis zu landen?«, wollte der Geheimdienstler wissen.
    Ja, dachte er, unbedingt.
    Joe saß mit Randy Pope, Trey Crump und Tassell an einem Besprechungstisch im Büro des Sheriffs. Er trug Handschellen, und seine Arme lagen auf der Tischplatte. Dort, wo er Ennis mit den Fingerknöcheln getroffen hatte, war seine Haut aufgeschrammt und verschorft.
    Trey saß neben ihm. »Ich bin sofort hergekommen, als ich davon gehört habe. Mr. Pope hat gestern Abend angerufen.«
    »Weiß Marybeth davon?«, fragte Joe. »Ich durfte nicht telefonieren.«
    Trey hob mitleidig die Augenbrauen. »Ich hab sie heute Morgen verständigt.«
    Joe sah zu Boden. Er konnte sich nicht vorstellen, was sie denken musste. »Wie hat sie es aufgenommen?«
    »Nicht gut, aber ich hab ihr gesagt, wir würden einen Weg finden, aus der Sache herauszukommen.«
    Er beugte sich zu Joe vor. »Ich hab gehört, was mit Smoke Van Horn passiert ist. Ich weiß, dass Sie nicht stolz auf das sind, was Sie da tun mussten, aber ich bin verdammt stolz auf Sie. Nach der Sache mit dem Bären hatte ich mir schon Sorgen gemacht.«
    »Ich mir auch«, gab Joe zu.
    Der Sheriff räusperte sich. Er wirkte gerädert und verärgert. »Ich möchte alle daran erinnern, dass Mr. Pickett sich wegen Körperverletzung in Haft befindet. Darum wäre ich froh, wenn Sie auf Gespräche verzichten, die nichts mit der Tat zu tun haben. Ihn aus der Zelle geholt zu haben, damit er mit Ihnen sprechen kann, ist reine Gefälligkeit meinerseits.«
    »Danke«, sagte Joe zu Tassell. Dann sah er Trey an. »Danke, dass Sie es Marybeth erzählt haben, aber ich habe den Kerl tatsächlich geschlagen. Ich bedauere nur, dass ich ihn nicht erschossen …«
    »Joe«, mahnte Trey, »passen Sie auf, was Sie hier reden.«
    Er nahm sich seinen Ratschlag zu Herzen und verstummte augenblicklich.
    »Vielleicht gibt es einen Weg, Sie da rauszuholen«, meinte Pope.
    Joe drehte sich zu ihm um. Pope saß neben Tassell auf der anderen Seite des Tischs.
    »Vor einer Stunde habe ich im Krankenhaus mit Don Ennis gesprochen«, fuhr Pope fort. »Wie Sie sich denken können, war er ganz außer sich. Der Arme hat heute Morgen seine Frau verloren. Aber er sagte, er könne sich vorstellen, seine Anzeige zurückzunehmen, wenn wir Sie hier abziehen.«
    »War er im Boot, als es geschah?«, fragte Joe.
    Pope sah ihn irritiert an. »Was macht das für einen Unterschied? Haben Sie gehört, was ich gesagt habe? Er überlegt, seine Anzeige zurückzuziehen.«
    »Wer war im Boot?«
    Wütend schlug Pope mit der Hand auf den Tisch und wandte sich an Joes direkten Vorgesetzten: »Trey, wie Sie wissen, befinden wir uns hier in einer grässlichen Lage. Es besteht die Gefahr, dass einer unserer Jagdaufseher wegen schwerer Körperverletzung angeklagt wird – das wäre schon unser zweiter Mitarbeiter, der in diesem Bezirk hinter Gitter ginge. Sollte das passieren, wird es aussehen, als hätte der Gouverneur keinerlei Kontrolle mehr über unsere Behörde. Ich setze meinen Ruf aufs Spiel, um diesem Kerl aus der Patsche zu helfen, und ihm scheint das völlig egal zu sein!«
    Trey seufzte schwer und beugte sich zu Joe rüber. »Was ist los? Wir könnten wegen dieser Sache beide unsere Arbeit verlieren.«
    »Seine Frau ertrinkt, aber er ist so geistesgegenwärtig, meine Versetzung auszuhandeln?«, fragte Joe. »Hört sich das für Sie nach einem trauernden Witwer an?«
    »Schock wirkt sich unterschiedlich aus«, erwiderte Pope matt und wandte sich erneut an Trey, als wollte er sich mit Joe nicht mehr auseinandersetzen. »Ennis hat einen direkten Draht zum Gouverneur, Trey. Er ist niemand, mit dem wir uns weiter anlegen dürfen. Wir haben Ihnen erlaubt, Will Jensen an der langen Leine zu halten, und mit Joe war es genauso. Und das Ergebnis dieser Zurückhaltung könnte schlimmer nicht sein. Jetzt müssen wir an unser Überleben denken, und damit meine ich die gesamte Behörde.«
    »Was haben Sie ihm angeboten?«, wollte Joe wissen. »Dass wir Beargrass Village befürworten?«
    Pope wurde krebsrot, antwortete aber nicht.
    »Also ja«, konstatierte Joe.
    »Ich versuche, Sie vor dem Gefängnis zu bewahren!«, brüllte Pope. »Warum begreifen Sie das nicht?«
    Joe stand auf und bemerkte,

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