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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Sorgen gemacht, er könnte etwas …
Törichtes tun. Ich bleibe nicht lange weg.«
»Was ist mit mir? Bedeute ich nichts? Ich möchte nicht, daß
du mich allein läßt, Finlay!«
»Ich komme zurück, so schnell ich kann.«
»Finlay!«
»Evie, ich muß das tun! Vielleicht steckt nichts hinter dieser
Chojiro-Sache; vielleicht ist es nur eine Ausrede, um sich an
mich zu wenden. Ich kann es mir aber nicht erlauben, das einfach vorauszusetzen. Falls er recht hat, muß ich mit einem ganzen Haufen Leute Kontakt aufnehmen … Evie, du weißt, daß
ich dich nicht allein lassen würde, wenn ich nicht dazu gezwungen wäre.«
»Du läßt mich immer allein, Finlay, und rennst weg, um irgend jemanden umzubringen und ein weiteres Mal den Helden
zu spielen. Immer geht es darum, was du für nötig hältst. Was
ist mit meinen Bedürfnissen?«
»Du bist hier in Sicherheit. Niemand kann hier zu dir vordringen, nicht am Sicherheitsdienst der Arena vorbei. Ich muß
gehen. Es ist wichtig.«
»Und ich bin es nicht?«
»Das habe ich nicht behauptet!«
»Falls es so wichtig ist, komme ich mit.«
»Evie, das geht nicht. Du bist nicht in der Verfassung, um irgendwohin mitzukommen. Und ich denke, Julian und ich müssen das allein besprechen. Ruhe du dich lieber aus. Ich bin bald
zurück, versprochen.«
»Finlay, falls du mich jetzt im Stich läßt, bin ich nicht mehr
hier, wenn du zurückkehrst. Ich meine es ernst, Finlay!«
Er ging trotzdem, was ihnen beiden von Anfang an klar gewesen war. Finlay Feldglöck konnte niemals einem Aufruf zur
Tat widerstehen.
    Julian Skye, der wieder in seinem alten Haus zurück war,
wandte sich vom leeren Bildschirm ab. Er fühlte sich kalt und
leer und sehr müde. Vor gerade mal ein paar Tagen hatte sein
Leben noch Sinn ergeben. Es war geordnet gewesen, abgesichert, gar der Routine anheimgefallen. Jetzt war alles dahin,
was ihm je etwas bedeutet hatte. Alles außer SB Chojiro. Aber
ihm blieb keine Zeit für Trauer oder Bedauern. Er hatte das
eine oder andere zu tun, mußte ein paar Dinge in die Wege
leiten, ehe Finlay eintraf.
    Julian ging zu dem niedrigen Holztisch am Kamin hinüber
und nahm die kleine Silberschatulle zur Hand, die dort stand.
Der Deckel zeigte das Familienwappen. Sein Vater hatte sie als
Schnupftabakdose benutzt. Julian hatte sie in seiner Zeit bei
den Rebellen anderen Zwecken zugeführt. Er öffnete sie jetzt
und holte eine einzelne schwarze Kapsel heraus, fast so groß
wie ein Fingernagel. Er wog sie für einen Moment ab und
machte sich dann auf die Suche nach einem Glas Wein. Etwas
von dieser Größe würde schwer zu schlucken sein, und er hatte
sowieso immer Probleme mit Tabletten gehabt. Schließlich
schaffte er es doch, unterstützt von einem Halben und mit etwas Anstrengung. Die Kapsel bereitete ihm entschieden Unbehagen, als er sie schluckte, aber er war darüber hinaus, sich
noch um solche Dinge zu scheren.
    Eine einzelne schwarze Kapsel. Nur ein bißchen, das ihn zusammenhielt, während er mit SB Chojiro sprach. Er hoffte, daß
er sie nicht brauchen würde, aber es bestand immer die Gefahr,
daß das doch der Fall sein würde.
    Er setzte sich in den Salon und wartete darauf, daß Finlay
eintraf. Es dauerte etwas weniger als eine Stunde, und als die
Türglocke läutete, saß Julian immer noch dort. Er hatte sich
nicht vom Fleck bewegt. Er ging selbst zur Tür. Den Dienern
hatte er für den restlichen Abend freigegeben. Er wollte keine
Zeugen. Er öffnete die Tür für Finlay, und sie beide nickten
sich verlegen zu. Julian führte seinen Gast in den Salon. Sie
setzten sich vor dem Kamin einander gegenüber.
    »Ich wollte nie, daß du es herausfindest«, sagte Finlay. »Ich
wußte, daß es dir weh tun würde.«
»Du hast meinen Bruder Auric umgebracht.«
»Ja, das habe ich. Ich habe viele Leute in der Arena umgebracht.«
»Er hat gut gekämpft. Du hättest dich damit begnügen können, ihn zu verletzen. Die Menge hätte für ihn den aufgerichteten Daumen gezeigt.«
»Er hat zu gut gekämpft. Er hatte Panzerplatten unter der
Haut implantiert und Servomechanismen in den Muskeln. Ich
dachte wirklich, er würde mich töten. Also stoppte ich ihn mit
einem Schwertstoß gegen seine einzige ungeschützte Stelle: die
Augen.«
»Du warst der Maskierte Gladiator. Unbesiegter Meister der
Arena. Falls du nur gewollt hättest, dann wäre dir eine Möglichkeit eingefallen, ihn zu besiegen, ohne ihn dabei zu töten.«
»Vielleicht. Ich weiß es nicht. In der

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