Todtsteltzers Ehre
sprechen davon, daß die Hadenmänner mit ihren Gefangenen dort experimentieren und sie
in neue verbesserte Hadenmänner verwandeln.
Wir haben keine Ahnung, was zur Zeit dort passiert. Und da
wir einfach keine Möglichkeit haben, an den goldenen Schiffen
vorbeizukommen, können wir auch die Menschen von Brahmin
II nicht retten. Es sei denn natürlich, der Todtsteltzer hätte irgendwelche Ideen. Er ist schließlich derjenige, der die Hadenmänner wieder auf die Menschheit losgelassen hat!«
Aufgebrachtes Gemurmel lief durchs Parlament, von den
Abgeordneten bis zu den Zuschauern auf dem Parkett, und
wurde allmählich lauter. Es war ein beunruhigendes, gefährliches Geräusch und erstarb nur widerwillig, als Owen sich wütend umsah. »Sie waren ein notwendiges Übel«, erklärte er
kategorisch. »Ohne sie hätten wir Löwensteins Flotte nicht
besiegen können. Fragt General Beckett. Ich hatte … gehofft,
die aufgerüsteten Menschen wären inzwischen über ihre alten
Ziele hinausgewachsen. Ich kannte einen Hadenmann, der ein
so feiner Mensch war, wie ich nie einen besseren getroffen
habe. Wie es scheint, wurde ich jedoch wiederum von denen
verraten, in die ich Vertrauen setzte. Trotzdem wollen wir doch
die Gefahren der Situation nicht übertreiben. Sie halten nur
einen Planeten, und bislang verfügen sie nicht über genug
Kräfte für etwas anderes, als ihn zu verteidigen.«
»Möchtet Ihr damit vorschlagen, wir sollten die Menschen
von Brahmin II aufgeben, damit man sie in Monstrositäten
verwandelt?« fragte Gutmann. »Ich denke nicht, daß das Imperium sich das gefallenläßt.«
»Warum nicht?« fragte Owen. »Schlagt Ihr nicht das gleiche
für die Bewohner der Welten am Abgrund vor? Die wenigen
im Namen der vielen zu opfern? Aber nein, Gutmann, ich
schlage nicht vor, die Bewohner von Brahmin II abzuschreiben, und sei es auch nur, weil die Hadenmänner letztlich aus
ihnen eine komplett neue Armee aufstellen könnten. Hazel und
ich werden nach Brahmin II reisen, allein, und nachsehen, was
wir tun können, um den Schaden zu beheben. Schließlich trage
ich die Verantwortung dafür.«
»Jetzt mal langsam!« warf Hazel ein. »Wann habe ich mich
freiwillig für diesen Selbstmordeinsatz gemeldet?«
»Na ja, Ihr möchtet doch nicht den ganzen Spaß versäumen,
oder?«
»Hat was für sich«, meinte Hazel. »Ich habe es nur gern,
wenn man mich fragt, mehr nicht.«
»Das Hohe Haus nimmt Euren Vorschlag dankbar an«, sagte
Gutmann. »Und wünscht Euch alles Gute. Ihr werdet es brauchen. Ist das für Euch akzeptabel, General Beckett?«
»Verdammt richtig«, sagte Beckett. »Er hat den Schlamassel
angerichtet; soll er ihn auch wieder beheben. Aber nur für den
Fall, daß sie scheitern, sollten wir darüber nachdenken, ob wir
nicht den ganzen verdammten Planeten sengen können; hoffen
wir, daß wir dabei so viele von den unmenschlichen Mistkerlen
wir möglich erwischen, ehe sie Gelegenheit zur Flucht finden.
Beckett, Ende.«
Der Bildschirm verschwand und nahm Beckett mit. Die Parlamentarier murmelten durcheinander. Gutmann blickte lächelnd zu Owen hinab, der sich innerlich stählte. Etwas Übles
kam auf ihn zu. Er spürte es. Gutmann beugte sich vor und
redete in ganz vernünftigem Ton.
»Aber ehe Ihr uns verlaßt, Sir Todtsteltzer, möchten wir gern
ein paar Fragen beantwortet haben. Es geht um die diversen
Kriegsverbrecher, auf die Euch das Hohe Haus angesetzt hatte.
Wir sehen uns zu der Feststellung gezwungen, daß Ihr die Neigung habt, sie lieber tot als lebendig zurückzubringen.«
»Aus irgendeinem Grund scheinen sie nicht zu glauben, daß
sie hier auf Golgatha ein faires Verfahren erhalten«, sagte
Owen. »Die Tatsache, daß noch kein einziger mutmaßlicher
Kriegsverbrecher bei Euren Prozessen für unschuldig befunden
wurde, ist ihnen nicht entgangen. Somit kann nicht gänzlich
überraschen, daß sie lieber bis zum Tod kämpfen, als sich gefangennehmen zu lassen. Gebt uns nicht die Schuld für eine
Lage, die Ihr selbst herbeigeführt habt.«
»Wir bereiten unsere Fälle sehr gründlich vor«, versetzte
Gutmann aalglatt. »Wir befinden sie für schuldig, weil sie
schuldig sind. Sicherlich denkt Ihr doch nicht, ich würde zulassen, daß meine Mitaristokraten fälschlich beschuldigt werden?«
»Und das von einem Mann, der den eigenen Vater umgebracht hat, um Erfolg zu haben«, sagte Hazel. »Eine Pause für
anhaltendes hohles Gelächter.«
Gutmann zuckte die Achseln. »Damals
Weitere Kostenlose Bücher