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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Gideon. »Dreht bei, oder ich puste Euer Schiff aus dem Äther. Und
die paar armseligen Waffen, mit denen Ihr auf mich zielt, können mich keine Sekunde bremsen.«
Daniel schaltete auf einen Privatkanal um und formulierte
lautlos: »Moses, irgendeine Chance, ihnen zu entkommen oder
sie auszumanövrieren?«
»Macht Ihr Witze? Das ist ein Sternenkreuzer!«
Daniel schaltete auf den offenen Kanal zurück und nickte
dem Kapitän steif zu. »Wir drehen bei, Kapitän. Moses, bringe
uns in eine Ruheposition relativ zur Verheerer . Kapitän, bitte
gestattet mir, zu erläutern, daß dies wirklich ein Hilfseinsatz
ist. Mein Vater ist auf Shub gefangen. Ich bin gekommen, ihn
zu retten.«
»Seid Ihr verrückt, Junge? Auf Shub findet man keine Gefangenen.« Der Kapitän musterte Daniel für einen Moment
scharf und gestattete sich dann eine etwas weichere Miene.
»Wartet mal, ich erkenne Euch jetzt! Ihr seid Daniel Wolf, Jakobs Sohn. Hätte nicht erwartet, einen Wolf auf einem Kirchenschiff anzutreffen. Ich kann mir denken, was Ihr hier
sucht, aber glaubt mir, es ist sinnlos. Euer Vater ist tot. Ich habe Erfahrung mit Geistkriegern; ich habe ihnen in den Hyaden
gegenübergestanden, als uns die Legionen der Toten überrannten. Ich bin einer der wenigen Überlebenden von vierzehn
kompletten Kompanien imperialer Marineinfanteristen. In einem Geistkrieger existiert kein Rest menschlicher Natur mehr,
mein Junge. Keine Spur. Kehrt heim. Ihr habt keine Möglichkeit. Eurem Vater in irgendeiner Form zu helfen.«
»Ich kann ihn nicht im Stich lassen«, sagte Daniel. »Ich bin
seine einzige Hoffnung.«
»Es besteht keine Hoffnung«, erklärte Kapitän Gideon kategorisch. »Wir sind im Verbotenen Sektor, dem Raum von
Shub. Mein Schiff und seine Besatzung sind hier der einzige
imperiale Außenposten. Keine Kolonien, keine Stützpunkte,
keine weiteren Schiffe. Wir halten Wache, um das Imperium
zu warnen, falls Shub schließlich seinen schon lange erklärten
Krieg gegen die Menschheit einleitet. Wir könnten zwar nichts
daran hindern, den Sektor zu verlassen, es aber hoffentlich lange genug aufhalten und dabei lange genug durchhalten, um das
Warnsignal zu senden, damit das Imperium ein wenig Zeit hat,
sich vorzubereiten. Jeder an Bord ist freiwillig hier, dazu bereit, notfalls sein Leben zu geben, um die Menschheit zu warnen. Wir müssen uns hier aufhalten. Ihr nicht. Wir werden
Euch befragen, Euer Schiff durchsuchen und Euch anschließend heimschicken. Es sei denn, Ihr macht mir irgendwelche
Probleme; in diesem Fall verbringt Ihr die nächsten paar Monate in meinem Schiffsgefängnis und wartet auf das Ende unserer
Einsatzzeit hier draußen, damit Ihr anschließend zu Hause vor
Gericht gestellt werdet.«
»Verstanden, Kapitän.« Daniel runzelte die Stirn und dachte
angestrengt nach. Er mußte einfach irgendeine Möglichkeit finden, dieses Hindernis zu überwinden, aber wie es schien, waren
ihm doch die Ideen ausgegangen. Er konnte weder kämpfen
noch flüchten noch hoffen, jemanden wie Gideon zu beschwatzen. Daniel war dieser Sorte schon früher begegnet: Mit dem
Beruf verheiratet, auf die Pflicht eingeschworen, lieber tot als
ehrlos. Daniel hatte solche Menschen nie richtig verstanden,
aber er wußte, daß man mit ihnen keine Absprachen treffen und
sie nicht bestechen konnte, was seine einzigen übrigen Ideen
gewesen waren. Und dann hörte er Alarmsirenen heulen und
blickte sich wild um, ehe ihm klar wurde, daß das Geräusch vom
Brückenbildschirm kam. Kapitän Gideon hatte sich abgewandt
und bellte abseits des Aufnahmebereichs Befehle.
»Was ist los, Kapitän?« fragte Daniel.
»Ich habe keine Zeit mehr für Euch, Wolf. Meine Sensoren
melden, daß etwas wirklich Großes von Shub her unterwegs ist.
Ich muß das überprüfen. Laßt Euch nicht mehr hier erwischen,
wenn ich zurück bin!« Und dann wurde der Bildschirm dunkel
und das Sirenengeheul abrupt unterbrochen.
»Ihr habt den netten Kapitän gehört«, sagte Moses. »Endlich
mal jemand mit genug Gehirnzellen im Schädel. Ich berechne
gleich einen Kurs, der uns von hier wegführt.«
»Nein«, sagte Daniel. »Wir fliegen weiter.«
»Aber … habt Ihr den Kapitän nicht verstanden?«
»Ja. Er wurde von einer anderen Aufgabe in Anspruch genommen und konnte sich nicht länger in meine Mission einmischen. Mein Vater steckt dahinter, da bin ich mir sicher. Er
weiß, daß ich komme. Volle Kraft voraus, Moses. Du hast den
guten Kapitän gehört. Er möchte

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