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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Fellen auch noch ein oder zwei Pistolen versteckt hatte.
Er sah jedenfalls genau nach der Sorte aus. Außerdem schien er
Hazels Umarmung über die Maßen zu genießen. Schließlich
lösten sich die beiden wieder voneinander und traten zurück,
wobei sie sich noch immer an den Händen hielten.
»Du siehst gut aus, Hazel! Hast du in letzter Zeit jemand Interessanten ausgeraubt?«
»Du wärst überrascht. Wie zur Hölle kommt ein Gauner wie
du in die Position des Sicherheitschefs? Das ist ja genauso, als
würde man einen ausgehungerten Wolf dazu abkommandieren,
auf eine Herde Schafe aufzupassen.«
Silver zuckte liebenswürdig die Schultern. Hazels Worte
schienen ihn in keinster Weise beleidigt zu haben. »Selbst der
wildeste Wolf muß sich irgendwann einmal niederlassen und
ruhiger werden, Hazel. Wir haben eine Menge guter Leute
während der Esperseuche verloren, einschließlich der meisten
meiner Vorgesetzten. Die Typhus-Marie hat sie innerhalb weniger Tage alle getötet oder ihnen die Gehirne ausgebrannt, und
als es uns schließlich gelungen ist, sie zu überwältigen, war ich
der einzige, der noch auf den Beinen stand. Zu jedermanns
Überraschung – einschließlich meiner eigenen – gehe ich seit
dieser Zeit einer guten und größtenteils ehrlichen Arbeit nach.
Hauptsächlich wahrscheinlich deswegen, weil so viel zu tun ist,
daß ich weder die Zeit noch die Energie übrig habe, um auf
krumme Gedanken zu kommen.«
»Ich hätte nie gedacht, derartige Worte aus deinem Mund zu
hören«, lachte Hazel. Sie blickte zurück und bemerkte, daß
Owen sie und Silver nachdenklich musterte. »Owen, steig von
Johana runter und komm her. Ich möchte dir einen alten
Freund vorstellen.«
Owen erhob sich vorsichtig. Johana blieb, wo sie war. Ihr
Atem ging rasselnd. Hazel grinste. »Owen, darf ich dir einen
alten Freund und Vertrauten vorstellen? Ex-Pirat, ExTrickbetrüger, Ex-Rechtsanwalt und ExGelegenheitstransvestit, wenn das Geld knapp wurde. Im allgemeinen ein guter Kamerad, auf den man sich verlassen kann,
und zwar auf beiden Seiten des Gesetzes. Ganz besonders
dann, wenn man einen Schwindel plant. Der beste Lügner mit
dem unschuldigsten Gesicht, das ich je gesehen habe.«
»Deswegen bin ich in meinem gegenwärtigen Job auch so
gut«, erklärte Silver gelassen. »Man braucht einen Lügner, um
einen anderen zu entdecken. Und ich kenne sämtliche Tricks,
weil ich die meisten davon zu meiner Zeit selbst benutzt habe.«
»Das ist ja alles sehr charmant und schelmisch«, warf Jung
Jakob ein, »aber wir haben Geschäfte zu erledigen.«
»Oh, selbstverständlich«, entgegnete Silver. »Wartet nur ein
wenig ab. Ich besorge Euch eine Karte und ein paar Wachen.«
»Nicht nötig. Ich finde mich auf Nebelwelt ganz gut alleine
zurecht. Und ich habe noch nie Leibwächter benötigt.« Jakob
Ohnesorg verbeugte sich höflich in Richtung der anderen –
sogar in Richtung Johana Wahns –, dann stapfte er selbstbewußt in den Nebel davon. Sein gerader Rücken strahlte nur so
vor Kraft und Energie.
»Beeindruckend«, sagte Silver. »Ich hoffe nur, er wird nicht
überfallen und ausgeraubt. Wir würden nie das Ende der Geschichte erfahren.«
»Auch ich habe einen Auftrag zu erledigen«, sagte Johana
Wahn eisig. Als den anderen bewußt wurde, daß sie aufgestanden war, ohne daß es jemand bemerkt hatte ruckten ihre Köpfe
überrascht herum Sie sah noch gefährlicher aus als zuvor, wenn
das überhaupt möglich war. »Und ich brauche ebenfalls keine
Karte und keine Leibwächter. Bleibt mir einfach nur aus dem
Weg.«
Sie stolzierte davon, und der Nebel teilte sich vor ihr, als
könne er ihr gar nicht schnell genug aus den Füßen kommen.
Hinter ihr schloß sich der Dunst wieder, und rasch war sie verschwunden .
Hazel blickte ihr hinterher und schüttelte langsam den Kopf . »Wißt ihr, ich hätte schwören können, daß wir als Team arbeiten sollten.«
»Macht Euch keine Gedanken deswegen«, sagte Owen. »Ich
persönlich fühle mich viel sicherer, nachdem die beiden weg
sind. Was ihre geistige Gesundheit angeht, würde ich für keinen von beiden meine Hand ins Feuer legen.«
»Du kapierst wieder mal gar nichts, wie üblich«, entgegnete
Hazel. »Gott allein weiß, wieviel Schaden Johana Wahn anrichtet, wenn niemand auf sie aufpaßt. Außerdem wollte ich in
Jung Jakobs Nähe bleiben in der Hoffnung, daß sich jemand
findet, der weiß, ob es der echte Jakob ist oder nicht.«
»Ich dachte, Ihr wärt Euch

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