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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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verdammte Ding treffen mußte, um ihm weh zu
tun.
Finlay und Evangeline kämpften Rücken an Rücken. Evangelines Künste mit dem Schwert waren nur rudimentär; doch Finlays Schnelligkeit und Meisterschaft reichten mehr als aus, um
die Puppen auf Abstand zu halten, während sie ihm den Rükken deckte . Sie schlug und schwang das Schwert, so gut sie
konnte, und versuchte im übrigen, ihr Entsetzen unter Kontrolle zu halten, während immer und immer mehr Puppen angriffen. Finlay weidete eine der Kreaturen mit einem wilden Seitwärtsschwinger aus und entdeckte überrascht, daß eine dunkle
Flüssigkeit, die an Blut erinnerte, aus dem tiefen Schnitt in dem
Stoffbauch spritzte. Die Puppe kreischte wütend auf und
kämpfte unbeeindruckt weiter, ohne an Kraft oder Schnelligkeit eingebüßt zu haben.
Rings um Giles Todtsteltzer war ein großer freier Raum. Seine Kraft und sein Langschwert erwischten jede Puppe, die unvorsichtig genug war, ihm zu nahe zu kommen, und fegten sie
beiseite. Er hatte das Gesicht zu einer verächtlichen Fratze verzogen. Als einstiger Erster Krieger des Imperiums war es unter
seiner Würde, gegen eine Bande wildgewordener Puppen antreten zu müssen – bis ihm bewußt wurde, daß er ihnen trotz
aller Anstrengungen keine ernsthaften Wunden zufügen konnte. Ihr Angriff ließ nicht eine Sekunde in seiner Wucht nach.
Der Erste Todtsteltzer stand einem Feind gegenüber, der nicht
sterben wollte, und unwillkürlich lief ihm ein Schauder über
den Rücken . Sosehr er auch nachdachte, er wußte nicht, wie er
die Puppen stoppen sollte.
Tobias und Flynn hielten sich aus dem Kampfgeschehen heraus, während sie alles filmten. Flynns Kamera schwebte über
dem Getümmel, nah genug, um keine Einzelheit zu verpassen,
aber außer Reichweite für jeden Angriff. Tobias hatte das Gefühl, daß er sich eigentlich am Kampf beteiligen sollte – andererseits tröstete er sich mit dem Gedanken, daß er wahrscheinlich sowieso keinen sinnvollen Beitrag hätte leisten können,
wenn selbst diese erfahrenen Kämpfer sich schwer taten.
Trotzdem hatte er ein schlechtes Gewissen.
»Zielt auf die Köpfe!« schrie er über den Lärm der Schlachtrufe und des Puppengekreisches hinweg. »Sie müssen irgendeine Art von Kontrollmechanismus besitzen! Zielt darauf!«
Finlay köpfte eine der Puppen. Der Kopf rollte und hüpfte
über das Gras, und das Gesicht war noch immer von Haß entstellt. Der Körper kämpfte unbeeindruckt weiter.
»Natürlich«, sagte Flynn. »Das sind Automaten. Warum sollten ihre Gehirne auch in den Köpfen sitzen?«
Die Menschen wurden nach und nach zurückgedrängt und
bildeten schließlich ein dichtes Knäuel, das die Stoffpuppen
mit der Kraft der Verzweiflung auf Distanz hielt. Ganz gleich,
wie schwer die Treffer auch waren, die sie hinnehmen mußten,
die Puppen griffen unablässig weiter an. Sie schrien jetzt beinahe ohne Pause ihre Wut und ihren Haß hinaus. Giles hatte in
den Zorn gewechselt , doch selbst mit seiner zusätzlichen Kraft
und Schnelligkeit kam er nicht weiter. Die Stoffpuppen bewegten sich noch immer mit unheimlicher Geschmeidigkeit, und
die fehlenden Gelenke verliehen ihnen auf Dauer einen gewaltigen Vorteil gegenüber Angriffen aus unerwarteten Richtungen. Ihre Energie schien unbegrenzt . Sie besaßen keine Muskeln, die ermüden konnten.
Reineke Bär und der Seebock versuchten verbissen, sich von
ihren Gegnern zu lösen und ihren menschlichen Freunden zu
Hilfe zu kommen, doch andere Puppen versperrten ihnen den
Weg. Bär und Bock kämpften mit der Wildheit von Tieren, und
sie rissen die Puppen nach und nach in Stücke. Sie konnten den
Gedanken einfach nicht ertragen, daß auf ihrer Welt noch mehr
Menschen sterben sollten.
Bis mit einem Mal Julian Skye das Schwert achtlos beiseite
warf und sein ESP einsetzte. Die Machete einer Puppe zielte
auf seinen Kopf, doch plötzlich wurden alle Puppen von einer
Woge reiner psionischer Energie zurückgeschleudert, die aus
dem jungen Esper hervorbrach. Der PSI-Sturm fegte die Puppen davon wie ein Hurrikan dürres Laub und riß sie in Stücke . Die Menschen klammerten sich aneinander, doch sie blieben
verschont. Reineke Bär und der Seebock preßten sich flach auf
den Boden, und die bösen Puppen wirbelten über ihre Köpfe
davon. Die Luft war voller Energie. Ein Stoffglied nach dem
anderen löste sich; eine Naht nach der anderen platzte, und die
Einzelteile landeten weit verstreut. Am Ende waren nur noch
ein paar

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