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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Fettnäpfchen ins andere stolpert und Hilfe von seinen Freunden
braucht. Ist Euch eigentlich aufgefallen, daß die meisten der
Spielsachen hier freundlich aussehen und zum Schmusen einladen? Wo sind die anderen Spielsachen? Die etwas härteren,
zum Beispiel Soldaten?«
»Wahrscheinlich haben sie sich auf die Seite der bösen geschlagen«, mutmaßte Flynn. »Sie haben die Reprogrammierung durch die Furien bestimmt förmlich in sich aufgesogen.«
»Warum auch nicht?« sagte eine rauhe Stimme hinter ihnen.
»Sie waren wunderbar.«
Die drei Menschen wirbelten herum und blickten auf eine
große metallische Gestalt, die sie feindselig anfunkelte. Das
Wesen besaß annähernd humanoide Form, doch es bestand
vollständig aus glänzendem Silber mit dicken, aufgequollenen
Gelenken. Es sah irgendwie breiig und unvollendet aus, und
sein Gesicht war nicht mehr als eine Reihe erhabener Linien
mit zwei düster schimmernden grünen Augen darin. Es war das
erste Spielzeug, das die Menschen in der ganzen Stadt gesehen
hatten, das ganz und gar keinen freundlichen Eindruck erweckte.
»Und mit wem haben wir die Ehre?« erkundigte sich Giles
Todtsteltzer und hakte den Daumen seiner Rechten beiläufig in
Nähe des Disruptors in den Gürtel.
»Ich bin Alles«, antwortete das Spielzeug. »Aber das ist nicht
der Name, den man mir gegeben hat. Nicht mein menschlicher
Name. Ich trage einen neuen Namen, einen, den ich mir selbst
ausgesucht habe. Früher war ich ein Adaptor. Ein Verwandlungsspielzeug. Bewegt meine Glieder auf eine bestimmte Art
und Weise, und ich verwandle mich in eine neue Gestalt. Ich
konnte ein Flieger, ein Schiff oder ein Mann sein. Aber das war
auch schon alles. Das waren meine Grenzen. Und dann kamen
die Furien von Shub. Sie steckten nicht in einer Hülle aus
Fleisch, als sie zu uns kamen; sie bestanden von oben bis unten
aus glänzendem Metall, genau wie ich; aber sie waren so viel
mehr … Sie waren stark und schnell und wundervoll, und ich
wollte sein wie sie. Aber ich war nicht bereit, für sie zu töten.
Also stand ich einfach nur da und sah zu, während die Nacht
ihren blutigen Verlauf nahm. Ich konnte mich nicht entscheiden, auf welcher Seite ich stehen wollte. Ich betete die Furien
an. Sie waren alles, was ich jemals zu sein angestrebt hatte.
Aber ich wollte nicht für sie töten. Eines Tages werde ich einen
Weg finden, mich auch ohne ihre Hilfe zu vervollkommnen.
Und ich werde lernen, mich in wirklich Alles zu verwandeln.
Und dann werde ich zu den Furien gehen, und wir werden herausfinden, wer der Bessere ist.
Aber sie waren so wundervoll. Keine Schönheit, die ein
Mensch zu schätzen wüßte. Wild und frei und glorreich. Ich
habe sie geliebt, und ich werde sie immer lieben.«
»Sie sind die Feinde der Menschheit!« sagte Tobias.
»Das weiß ich«, erwiderte Alles. »Ihr seid nur neidisch auf
sie. Laßt uns das Thema wechseln. Ich werde Euch auf Eurer
Reise begleiten.«
Giles runzelte die Stirn. »Reise? Was für eine Reise? Niemand hat uns etwas von einer Reise erzählt!«
»Das liegt daran, daß einige Leute ihren Mund halten können
und andere nicht!« rief Reineke Bär von hinten. Er eilte auf
seinen kurzen pelzigen Stummelbeinen über den Bahnsteig
herbei. »Eurem Freund geht es bestens«, sagte er. »Ich werde
Euch später zu ihm bringen.« Er trat dem schlafenden Seebock
mit dem Fuß in die Rippen. Der Bock gab ein Schnauben von
sich und öffnete ein einzelnes Auge.
»Stellt sie unters Bett, Schwester«, brummte er. »Ich benutze
sie später. Ach, du bist es, Bär! Du störst mich immer in meinen besten Träumen.«
»Na hoffentlich«, sagte Reineke Bär. »Wer auch immer für
deine ursprüngliche Programmierung verantwortlich sein mag,
er scheint einen ziemlich gestörten Sinn für Humor besessen zu
haben. Jetzt steh endlich auf und hör zu, was ich zu sagen habe.
Es ist zwar unwahrscheinlich, aber vielleicht kannst du ja irgend etwas Nützliches zur Diskussion beitragen.« Reineke Bär
drehte sich zu den Menschen um. Flynns Kamera schwebte von
dessen Schulter empor, um einen besseren Blickwinkel zu bekommen. Der Bär lächelte ins Objektiv, und sein Gesichtsausdruck wurde milde. »Welch ein wundervolles Spielzeug«, sagte er. »Ich nehme nicht an, daß es intelligent ist?«
»Nicht wirklich«, antwortete Flynn. »Es ist mehr ein Teil von
mir.«
»Schade«, sagte der Bär. »Aber jetzt hört mir bitte zu. Ihr
könnt auf keinen Fall hier bleiben. Es ist viel

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