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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ebenfalls
einprogrammiert worden war. »Aber Ihr müßt verstehen, daß
wir in unseren Fähigkeiten sehr eingeschränkt sind. Nach den
Ergebnissen unserer Untersuchung zu urteilen, ist der Zustand
des Patienten äußerst besorgniserregend. Er wurde vor längerer
Zeit sehr schwer verletzt, und die Wunden brauchen Zeit, um
zu heilen. Zeit, die er sich ganz eindeutig nicht gegönnt hat.«
Finlay schnitt eine Grimasse. »Wie schlimm sind die Verletzungen?«
»Ziemlich schlimm. Unsere Instrumente zeigen Verletzungen
beider Nieren, des Zwerchfells, der Genitalien und eines Lungenflügels. Nicht zu vergessen die schweren Verletzungen am
Kopf.«
Evangeline schlug die Hand vor den Mund. Die andere umklammerte Finlays Finger, bis sie schmerzten. Finlays Stimme
blieb ruhig.
»Wird er wieder gesund werden?«
»Mit genügend Zeit und medizinischer Versorgung? Ja. Aber
wir haben keine geeigneten Einrichtungen hier. Wenn Ihr
wollt, könnt Ihr jetzt mit ihm sprechen. Wir haben ihm ein allgemeines Stärkungsmittel verabreicht, das ihn ein wenig stabilisieren wird; aber wir wissen nicht, wie lange die Wirkung
anhält. Es gibt keinen Ersatz für genügend Zeit und Ruhe,
wenn es ums Gesundwerden geht.«
Finlay nickte ihr dankbar zu und wollte zum Bett. Die Puppe
streckte die Hand aus und hielt ihn auf. »Noch eine Sache: Die
Untersuchungen haben ergeben, daß Julian Skye ein Esper ist.
Er darf seine Fähigkeiten nicht mehr benutzen. Ein einziger
kurzer Gebrauch auf dem Weg hierher war offensichtlich ausreichend, um sein Gehirngewebe ernsthaft zu schädigen. Beim
nächsten Mal wird er mit beinahe hundertprozentiger Sicherheit sterben.«
Finlay wartete einen Augenblick, bis er sicher war, daß sie
ihre Erklärung beendet hatte, dann setzte er sich wieder in Bewegung. Evangeline blieb an seiner Seite. Die zweite Krankenschwesternpuppe lächelte ihnen entgegen, als sie zum Bett traten, und entfernte sich dann, um den beiden Besuchern und
dem Patienten ein wenig Privatsphäre zu gewähren.
Julian lächelte Finlay an, dann kurz Evangeline. Er war noch
immer leichenblaß, doch in seinen Wangen war schon wieder
eine Spur von Farbe zu sehen, und sein Blick war fest.
Finlay erwiderte Julians Lächeln nicht.
»Ihr habt mich angelogen, Julian«, sagte er. »Ihr habt mir erzählt, die Ärzte hätten Euch vollste Gesundheit attestiert.«
Julians Schultern vollführten eine Bewegung, die man als
Achselzucken deuten konnte. »Hätte ich Euch die Wahrheit
verraten, wärt Ihr ohne mich zu dieser Mission aufgebrochen.«
»Was ist an dieser Mission denn so verdammt wichtig?«
fauchte Finlay. »Es wird sicher noch andere Dinge gegeben, an
denen wir gemeinsam arbeiten können.«
»Diese Mission ist etwas Besonderes. Sie ist für die Rebellion von allergrößter Bedeutung. Ich wollte nicht zurückbleiben.
Ich bin Euch etwas schuldig!«
»Ihr schuldet mir gar nichts!«
»Das entscheide ich ganz allein, Finlay Feldglöck, nicht Ihr.
Ich dachte, ich wäre gesund genug. Wie sich herausstellt hat,
habe ich mich geirrt. Aber jetzt bin ich hier, und ich fühle mich
schon wieder ein ganzes Stück besser . «
»Ihr bleibt, wo Ihr seid: im Bett!« befahl Finlay. »In der
Spielzeugstadt. Sie werden sich um Euch kümmern , solange
wir weg sind.«
»Netter Versuch, Finlay. Aber ich kann nicht hierbleiben.
Wenn die bösen Spielsachen erfahren, daß ein Mensch in der
Spielzeugstadt ist, werden sie die ganze Stadt dem Erdboden
gleichmachen, um an mich heranzukommen . Ich will keine
toten Spielsachen auf dem Gewissen haben.«
»Verdammt, ich kann Euch nicht mitnehmen!« fluchte Finlay. Er wußte, daß er zu laut war; doch er gab einen Dreck darauf. »Ihr wärt eine Belastung für uns, weiter nichts!«
»Ich kann schon alleine gehen«, erwiderte Julian kalt. »Ich
habe schon für den Untergrund gearbeitet, als Ihr noch ein verhätschelter Aristo wart.«
»Ihr könnt Euer ESP nicht benutzen!« widersprach Finlay.
»Die Krankenschwestern haben gesagt, daß Ihr sterben würdet!«
»Was zur Hölle wissen schon zwei Krankenschwestern über
uns Esper? Wahrscheinlich haben sie noch nie im Leben einen
zu Gesicht bekommen. Nein, Finlay. Ich werde mitkommen.
Ihr solltet Euch besser an den Gedanken gewöhnen.«
Finlay sah aus, als stünde er kurz davor zu explodieren.
Evangeline drückte seine Hand, so fest sie konnte, um ihn daran zu erinnern, daß sie auch noch da war. »Wenigstens in einer
Sache hat er recht, Finlay«, sagte sie. »Wir können ihn nicht
hier zurücklassen. Wir

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