Todtstelzers Krieg
Umwandlung der Agrarwelten Teil der Bemühungen, im
Laufe des geplanten Krieges gegen die Fremdwesen einen ununterbrochen Strom von Nahrung für das Imperium sicherzustellen. Deswegen handelt es sich um eine Frage der Sicherheit,
und aus diesem Grund steht sie auch nicht zur Debatte. Durch
niemanden.«
»Ihr wußtet von ihrem Plan?« brauste David auf. Er packte
den Steward mit beiden Händen am Kragen und schleuderte
ihn gegen die Wand. »Sie hätte ihren Plan unmöglich so weit
ausarbeiten können, ohne vorher mit Euch darüber zu reden!
Sie brauchte Zahlen und Fakten , und nur Ihr hattet Zugang zu
den Informationen! Redet, verdammter Kerl!«
»Er kann nicht reden, David«, sagte Kit ruhig. »Du drückst
ihm die Luft ab. Beruhige dich. Wir wollen hören, was er zu
sagen hat. Später können wir ihn immer noch töten.«
David ließ den Steward los und trat einen Schritt zurück. Er
atmete schwer. Der Steward umklammerte seinen Hals und
rang nach Luft, und er funkelte David ohne jede Spur und Unterwürfigkeit an. »Die Imperatorin war so freundlich, mich um
meinen Rat zu ersuchen, jawohl. Ich tat mein Bestes, um ihr
behilflich zu sein, wie es meine Pflicht ist. Ihr wurdet nicht
informiert, weil Ihr nichts Sinnvolles zur Diskussion beizutragen hattet, und weil wir darüber hinaus genau diese Art von
infantilem Verhalten Eurerseits erwartet haben. Ihr könnt
nichts mehr daran ändern, Mylord. Absolut gar nichts.«
»Ich kann mich an die Versammlung der Lords wenden«,
sagte David. »Und an das Parlament, wenn es denn sein muß.
Kein anderer Lord wird wollen, daß das mit einem seiner Planeten geschieht. Wer ist schon gerne Lord ohne Untertanen,
vor denen er sich aufspielen kann? Diese neue Effizienz würde
uns zu Fabrikdirektoren degradieren! Geschäftsleute! Nein, die
Lords werden diesen Plan niemals akzeptieren. Verdammt, ich
bin hergekommen, weil ich Ruhe und Entspannung suchte, und
nicht, weil ich den Umbau meiner Welt zu einer verdammten
Mastfarm beobachten möchte. Aus meinen Augen, Steward!
Mir wird ganz schlecht von Eurem Anblick.«
Der Steward verbeugte sich kalt und ging. David lehnte sich
schwer atmend gegen die Wand. Kit sah seinen Freund nachdenklich an.
»Können wir sie wirklich aufhalten?« fragte er leise. »Wenn
sie daraus eine Sicherheitsangelegenheit gemacht hat …?«
»Nun, wir werden damit anfangen, daß ich ihr eine Antwort
schicke, daß ihr die Ohren qualmen! Wenn sie glaubt, sie kann
mich unter Druck setzen, nur weil ich noch nicht so lange Lord
bin, dann hat sie sich getäuscht. Wir müssen sie aufhalten, Kit.
Diese Pläne würden die Macht eines jeden Lords unterminieren. Sie versucht, uns unsere Macht wegzunehmen und uns mit
Geld abzuspeisen. Schön, diesmal hat sie sich verrechnet. Ein
Lord zu sein, hat nichts mit einem dicken Bankkonto zu tun.
Die Loyalität unserer Bauern galt schon immer zuerst uns und
dann der Krone. Sie waren schon immer eine potentielle Armee, die wir einsetzen konnten, um uns gegen Imperiale Aggression zu verteidigen. Verflucht , das geht viel weiter , als ich
dachte! Das ist ein Schlag gegen die grundlegenden Rechte und
die Macht aller Lords! Wenn unsere Welten von Lektronen
kontrolliert und unsere Bauern über Dutzende anderer Welten
verstreut werden , dann besitzen wir keine echte Machtbasis
mehr! Wenn sie damit durchkommt, könnte die verfluchte Löwenstein die Macht der Lords ein für allemal brechen!«
»Nicht die Macht aller Lords, David«, widersprach Kit. »Nur
die der Familien, deren Reichtum an Menschen und Planeten
gebunden ist. Andere Clans, wie zum Beispiel der Clan der
Wolfs, ziehen ihre Macht und ihr Ansehen dieser Tage aus
Technologien.«
»Du hast recht«, sagte David langsam. »Es würde nur die älteren, traditionelleren Clans treffen. Die Familien , die der Löwenstein mißtrauisch gegenüberstehen. Und es würde die Position der jüngeren Clans stärken, die sie tendenziell unterstützen. Verdammt, ist das kompliziert! Verschachtelt bis zum geht
nicht mehr. Zur Hölle, ich kann jetzt nicht mehr darüber nachdenken. Davon bekommt man ja Kopfschmerzen!«
»Laß uns essen gehen«, sagte Kit. »Nach einer guten Mahlzeit sieht die Welt wieder ganz anders aus.«
»Zur Hölle mit dem Essen!« fluchte David. »Ich brauche
jetzt einen Drink. Eine Menge Drinks. Laß uns in die Stadt
gehen. Wir setzen uns in die Taverne und treffen Alice und
Jenny.«
»Ein guter Vorschlag«, stimmte Kit zu.
Hoch im Orbit
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