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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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»Du
magst vielleicht alle Tricks kennen, aber ich habe meinen
Zorn .«
    »Eines Tages werden wir es herausfinden müssen«, sagte Kit.
»Ja«, erwiderte David. »Eines Tages.«
Sie grinsten sich an und tranken weiter. »Jetzt mal ehrlich«,
    meinte David schließlich. »Hast du in der Arena nicht schon
genug Blutvergießen gehabt? Ich meine, wir haben in unserer
kurzen Zeit auf dem blutigen Sand eine ganze Armee von Gegnern niedergemacht.«
    »Davon kann ich nie genug haben«, antwortete Kit. »Allerdings gibt es hier auf Virimonde ein paar ganz nette … Ablenkungen.«
»Freut mich zu hören«, sagte Jenny. Sie legte den Arm um
    Kits Schulter, und er grinste sie an.
»Wir können jederzeit wieder zurück nach Golgatha«, schlug
David vor. »Nur für einen kurzen Besuch. Um zu sehen, ob wir
vielleicht ein paar Leute durch die Arena scheuchen können.
Irgendein Dummkopf meint immer, er wäre mit dem Schwert
unschlagbar.«
»Und was ist mit uns?« fragte Jenny.
»Was soll mit euch sein?« fragte Kit.
»Wenn ihr nach Golgatha geht, wollen wir mit euch kommen«, sagte Alice.
»Es würde euch nicht gefallen«, meinte David.
»Und warum nicht?« Jenny funkelte ihn wütend an. »Vielleicht, weil wir Bauern sind? Weil wir nicht kultiviert genug
sind, um uns euren teuren Freunden und Familienmitgliedern
zu präsentieren?«
»Nun ja, äh … ja«, gestand Kit.
»Fick dich!« schimpfte Jenny.
»Vielleicht später«, entgegnete Kit.
»Ihr könntet uns alles beibringen, was wir wissen müssen«,
bettelte Alice. »O bitte, David! Ich wollte schon immer mal auf
die Heimatwelt!«
»Wir werden sehen«, lenkte David ein. »Wenn du artig bist –
vielleicht.«
»Oh, ich bin sehr artig«, sagte Alice. »Oder hast du das schon
vergessen?«
Sie grinsten. Jenny funkelte Kit an, und der Sommer-Eiland
erwiderte gelassen ihren Blick. Die Konversation hätte in jede
Richtung weitergehen können und wäre es wahrscheinlich
auch, wäre nicht in diesem Augenblick ein Raumschiff draußen
vom Himmel gestürzt. Das erste, was die Besucher des Stiefmütterchens davon bemerkten, war ein langgezogenes, anschwellendes Heulen von überlasteten Maschinen hoch oben
am Himmel über der Taverne. Die vier kamen schwankend auf
die Beine, öffneten ein Fenster und starrten hinaus. Die Luft
war kühl und ernüchternd, und die Sonne erschien gerade erst
am Horizont. Durch die Wolken schoß heulend ein Schiff heran, dessen Hülle in Flammen stand.
»Wer zur Hölle ist das?« fragte Alice.
»Ich kann keine Abzeichen erkennen«, antwortete der Sommer-Eiland gelassen. »Das ist keins von deinen Schiffen, David, oder?«
»Ich glaube nicht. Es trägt nicht mein Wappen. Außerdem
weiß niemand , wo ich mich aufhalte. Wer auch immer das sein
mag , er kommt verdammt schnell runter. Ich schätze , wir sollten vom Fenster verschwinden. Das ist sicherer. Falls das
Schiff in der Nähe runterkommt, werden Wrackteile in alle
Richtungen fliegen.«
»Ich denke , es ist noch immer unter Kontrolle« , sagte Jenny.
»Mehr oder weniger jedenfalls.«
Das brennende Schiff raste über die Taverne hinweg , und das
Brüllen der Maschine war auf die geringe Entfernung ohrenbetäubend. Der Boden erzitterte unter ihren Füßen, und kleine
Rinnsale aus Staub und Sägespänen rieselten von der Balkendecke. Instinktiv duckten sich die vier; doch bis sie reagiert
hatten, war das Schiff längst herumgeschwenkt und näherte
sich erneut. Die Maschinen erstarben stotternd und erwachten
wieder zum Leben; dann fiel es aus dem Himmel. Halb stürzte
es, halb landete es draußen im Hof vor der Taverne. Der Boden
bebte und riß die vier neugierigen Zuschauer von den Beinen.
David rappelte sich als erster wieder auf, entriegelte den Eingang der Taverne und stürmte hinaus. Er hatte die wirre Vorstellung, Verletzte aus dem abgestürzten Schiff bergen zu wollen; doch in dem Augenblick, als die Tür den Blick auf das
brennende Wrack freigab, blieb er wie angewurzelt stehen. Er
riß einen Arm vors Gesicht, um sich vor der Hitze zu schützen,
und Schweiß brach ihm aus allen Poren. Er wollte sich vorwärts zwingen, aber sein Körper gehorchte ihm nicht. Die
schreckliche Hitze war einfach zuviel. Eine Hand packte ihn
von hinten und zog ihn in die Taverne zurück. Irgend jemand
anderes warf die Tür wieder zu und sperrte die Hitze aus.
»Vergiß es« , sagte Kit und ließ David wieder los. »Niemand
kommt lebendig aus dieser Flammenhölle.«
»Zur Hölle , und ob!« rief Jenny vom Fenster her. »Das

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