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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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der die Waffe abfeuern kann. Geht
jetzt, solange noch alles ruhig ist. Haltet Euch genau in Richtung Norden, dann kommt Ihr zur Festung. Im Stall hinter der
Scheune findet Ihr einen Flieger . Die Energiekristalle sind ein
wenig schwach, aber sie sollten für den größten Teil der Strekke reichen. Bleibt tief unten und haltet Euch in Deckung. Die
Einheimischen wissen schließlich nicht, wer Ihr seid, und am
Ende schießen noch beide Seiten auf Euch. Viel Glück, Jungs,
und auf Wiedersehen.«
Die Tür flog krachend auf, und Diana stürmte herein. Ihre
Augen waren weit aufgerissen. Sie gestikulierte aufgeregt mit
dem Kommunikator in der Hand. »Ich kann die Jungs nicht
erreichen! Der Kanal ist offen, aber keiner antwortet!«
Weit in der Ferne erklang das Geräusch einer Explosion, unmittelbar gefolgt von einer zweiten . Alles rannte nach draußen.
Adrian riß eine Waffe vom Tisch und folgte. Draußen wurde es
dunkel . Das Donnern von Energiewaffen durchschnitt klar und
deutlich die Stille. Draußen auf dem von Erika überwucherten
Moor rannte das Vieh verwirrt durcheinander, und etwas weiter
weg schrie irgend jemand. Diana Daker trat zu ihrem Mann,
der das Gewehr an die Brust drückte wie einen Talisman.
»Meine Jungs!« flüsterte Adrian Daker. »Meine armen
Jungs!«
    David Todtsteltzer und Kit Sommer-Eiland, die beiden brandgefährlichen Kämpfer, lagen schlafend auf dem Boden der Stiefmütterchen-Taverne . Eine freundliche Seele hatte sie mit
ihren Umhängen zugedeckt; doch sie waren zu betrunken gewesen, um dies zu bemerken. Der Todtsteltzer murmelte leise
vor sich hin und knirschte im Schlaf mit den Zähnen. Vielleicht
machte ihm ein Traum zu schaffen. Der Sommer-Eiland schlief
friedlich, und sein Gesicht sah so unschuldig aus wie das eines
Kindes. Nicht weit von den beiden entfernt saßen zwei gutaussehende junge Frauen an einer langen hölzernen Theke und
klammerten sich an ihre nahezu leeren Bierkrüge. Sie musterten die schlafenden Gestalten mit gutmütiger Toleranz. Sie
waren die Freundinnen der beiden schlummernden Freier, Alice Daker und Jenny März. Alice war ein großer, schlanker Rotschopf mit einem wunderbaren Busen – oder, wie David zu
sagen pflegte, mit einem Balkon, von dem herab man Shakespeare rezitieren konnte . Sie besaß ein breites Lächeln, funkelnde Augen und genug Geduld für den Humor des Todtsteltzers, der hin und wieder ein wenig … derb sein konnte. Sie
trug die hübschesten und teuersten Seidenkleider, genug
Schmuck und Juwelen, um damit ein eigenes Geschäft eröffnen
zu können und war nach der neuesten Mode geschminkt und
frisiert, und das alles verdankte sie dem Todtsteltzer. Sie war
eine gute Zuhörerin, eine unermüdliche Tänzerin und kannte
sämtliche Trinklieder, ganz besonders die zotigen.
    Ihre Freundin Jenny war ein großer, geisterhaft blasser Typus
mit rabenschwarzen Haaren, scharfen Gesichtszügen und einer
noch schärferen Zunge. Sie besaß eine schlanke, fast knabenhafte Figur und genügend nervöse Energie für eine kleinere
Stadt. Auch sie war nach der neuesten Mode gekleidet und geschminkt, dank ihres Freundes, dem Sommer-Eiland. Jenny
lächelte häufig , lachte fast nie und war immer auf der Suche
nach dem ganz großen Los. Und im Augenblick sah alles ganz
danach aus , als wäre Kit Sommer-Eiland dieses Los.
    Es war früh am Morgen, beinahe drei Uhr. Das Ende eines
weiteren langen Abends mit soviel Spaß und Alkohol, wie der
Körper nur vertragen konnte. Und da der Todtsteltzer alles
zahlte, fehlte es auch nicht an Freunden, die ihnen bei ihrem
Gelage Gesellschaft leisteten. Schließlich jedoch hatte einer
nach dem anderen aufgegeben und war in Richtung Heimat aus
der Taverne gewankt. Der Inhaber der Taverne hatte gegen
zwei Uhr morgens ebenfalls aufgegeben, hatte die Tür abgeschlossen und war zu Bett gegangen. Sollten die verbliebenen
Zecher doch sehen, wie sie zurechtkamen. Es war schließlich
nicht das erste Mal, daß dies geschehen war, und es war auch
nicht so, daß er sich Gedanken machen müßte, sie würden seine Destille leer trinken. Irgendwann hatte auch die Konstitution
des Todtsteltzers und des Sommer-Eilands nicht mehr durchgehalten und nach Schlaf verlangt. Also hatten sie sich, anstatt
sich auf den langen Weg nach Hause zu machen, einfach auf
dem Boden der Taverne ausgestreckt und waren eingeschlafen.
Alice und Jenny, durch lange Erfahrung klug geworden, hatten
nur langsam getrunken und befanden

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