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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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erfahren. Sie standen hoch aufgerichtet und voller Selbstvertrauen da, und eine Aura von Stärke,
Macht und Größe umgab die beiden. Sie trugen beide keine
Rüstung; doch während Owen sich mit Schwert und Disruptor
begnügte, hatte Hazel sich mit so vielen Waffen beladen, wie
sie nur tragen konnte. Hazel war ein Waffennarr. Sie hatte einen weiten Weg hinter sich seit ihrer ersten Begegnung mit
Owen auf Virimonde, auf einem Feld, das nicht mehr existierte, und es fiel Giles schwer, in Owen den zurückgezogenen
Gelehrten und in Hazel die unfreiwillige Piratin von einst zu
sehen. Sie hatten ihre Bestimmung gefunden, und das war nicht
zu übersehen.
    Auf der anderen Seite des gewaltigen Kaminfeuers stand Jakob Ohnesorg, der legendäre professionelle Rebell. Von dem
gebrochenen alten Mann, den Owen erst vor so kurzer Zeit in
seinem Versteck in Nebelhafen vorgefunden hatte, war nichts
mehr zu sehen. Er war einer kraftvollen, muskulösen Gestalt in
den besten Jahren gewichen. Jakob hatte sich selbst neu erschaffen, allein durch sein Selbstvertrauen, seine Kraft, seinen
Mut und die mysteriösen Kräfte des Labyrinths des Wahnsinns ,
und er war wieder einmal der Held aus den Legenden geworden. Er stand einfach nur da, gelassen und entspannt, und doch
sah er aus, als könne er es ganz alleine mit dem verdammten
Imperium aufnehmen. Und wenn es auf dem Weg dahin zu
Blut und Gewalt und dem Niedermetzeln von Feinden kommen
sollte, dann war ihm das gar nicht mal unrecht.
    Dicht an seiner Seite stand Ruby Reise, und sie sah aus, als
gehöre sie dorthin und als wäre das schon immer dort gewesen.
Sie trug schwarze Lederkleider unter einem weißen Fellumhang, und sie war auf einschüchternde Weise attraktiv, genau
wie jene Art von Blumen, deren Blütenpollen unruhige Träume
bescheren. Sie stand einfach nur da, aber sie sah gefährlich aus
wie die Hölle, und es schien ihr sogar zu gefallen. Im Gegensatz zu den anderen, die gemeinsamen mit ihr durch das Labyrinth des Wahnsinns gegangen waren, hatte sich Ruby Reise
nicht sehr verändert. Sie war nur in allem … raffinierter geworden.
    Als Kopfgeldjägerin hatte sie ihre Opfer meistens tot zurückgebracht statt lebendig, weil das weniger Papierkram bedeutete . Sie suchte den Kampf und die Schlacht und die gefährlichsten Verbrecher und höchsten Kopfgelder, nur um zu beweisen,
daß sie genauso gemein war, wie es jeder von ihr behauptete . Und indem sie zu den Rebellen übergelaufen war, hatte sie sich
nur einen noch größeren Feind gesucht. Ihr ging es immer noch
um nichts anderes als um Beute und Chaos, und was die Rebellion betraf, so sah sie im Durcheinander Golgathas lediglich
eine Gelegenheit, ihre finanzielle Situation ein wenig aufzubessern. Sie besaß in der Tat nicht die geringste Absicht, sich mit
so unwichtigen Dingen wie Politik abzugeben. Mit diesen Dingen sollte Jakob Ohnesorg sich befassen. Im Gegensatz zu Ruby verstand er wenigstens etwas davon.
    Alexander Sturm, der müde, alte Mann, hatte die meiste Zeit
seines Lebens für die Große Rebellion gekämpft. Als junger
Mann hatte er in unzähligen Schlachten an der Seite Jakob Ohnesorgs gekämpft. Früher war er ein brillanter Schwertkämpfer
und verwegener Abenteurer gewesen, ein Held, der beinahe so
berühmt gewesen war wie Jakob Ohnesorg selbst, doch heute
drückten Bitterkeit und das Gewicht des Alters auf seine Schultern. Er konzentrierte seine verbliebene Energie darauf, dem
Untergrund bei der Entwicklung seiner politischen und strategischen Ziele zu helfen, und falls er Eifersucht auf seinen alten
Freund Jakob Ohnesorg verspürte, der im Gegensatz zu ihm
auf geheimnisvolle Weise wieder jung und vital geworden war,
dann behielt er es zumindest für sich – die meiste Zeit über
jedenfalls.
    Und schließlich waren da noch Jung Jakob Ohnesorg und Johana Wahn. Sie standen abseits von den anderen beisammen,
weil niemand unnötig viel mit ihnen zu tun haben wollte, und
selbst jetzt noch gaben sie sich alle erdenkliche Mühe, sich
gegenseitig zu ignorieren.
    Jung Jakob Ohnesorg war wie aus dem Nichts auf der Bildfläche erschienen und hatte behauptet, der echte Jakob Ohnesorg zu sein. Zu seiner Entschuldigung mußte gesagt werden,
daß er ganz genau wie ein Held aus dem Bilderbuch aussah. Er
war groß und kraftvoll und in eine silberne Kampfrüstung mit
goldenen Ziselierungen gehüllt, und er strahlte positive Kraft
und Weisheit aus. Er war Zoll für Zoll ein Held, und die

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