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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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war, wurde entweder zu einer lebenden Statue, die nichts mehr zu den Kämpfen
beitragen konnte, oder, häufiger, er alterte entsetzlich schnell.
Haut wurde faltig; Körper beugten sich vor Alter, Herzen versagten, und Gehirne verrotteten in aufbrechenden Schädeln.
    Selbst mit geringer Energie erzeugten die Apparate Fesselfelder, die ganze Straßen ausfüllten, den Vormarsch der Rebellen verlangsamten und sie zu hilflosen Zielen für traditionellere
Waffen machten.
    Doch dieser Erfolg hielt nicht lange an. Sobald die Gefahr
deutlich wurde, infiltrierten die Kyberratten die Zielsteuersysteme der Apparate und schalteten sie ab. Kampfesper schalteten die Bedienmannschaften der Apparate aus sicherer Entfernung aus, indem sie entweder ihre Gehirne zerstörten oder sie
in Brand setzten . Wo die Truppen durch ESP-Blocker geschützt waren, setzten die Esper Gedankenbomben ein: gemeine kleine Maschinen, die um das tote Hirngewebe von Espern
herum aufgebaut waren. Bei der Detonation einer Gedankenbombe wurde jeder Nicht-Esper in ihrem Wirkungskreis zu
einem rasenden Wahnsinnigen. Die Soldaten wandten sich gegeneinander und zerrissen sich mit bloßen Händen, und sie
kreischten und schrien und heulten und besudelten sich mit
dem Blut ihrer Kameraden. Die Streitkräfte der Rebellen
drängten vor. Sie überrannten die Stasisprojektoren mitsamt
ihren toten oder wahnsinnigen Bedienmannschaften und zogen
weiter.
    Später würde immer noch Zeit sein, um über die schrecklichen Dinge nachzudenken, die sie getan hatten.
Die Imperatorin gab Befehl, die Grendels loszulassen, die
gnadenlosen Killermaschinen, die man in den Gewölben der
Schläfer entdeckt hatte. Blutrünstige Monster aus Silizium mit
spitzen Stacheln am gesamten Körper rannten durch die Straßen. Sie bewegten sich so schnell, daß das menschliche Auge
ihnen nicht folgen konnte, und sie töteten alles, was sich bewegte. Waffen waren nutzlos gegen sie. Sie waren zu schnell
und zu stark für ihre menschlichen Gegner, und sie eilten unaufhaltsam durch die überfüllten Straßen und hinterließen
nichts als Blut und zerfetzte, ausgeweidete Leichen. Unglücklicherweise besaß die Imperatorin nur eine sehr eingeschränkte
Kontrolle über diese Kreaturen. Sobald sie erst einmal aus der
Gewalt ihrer kybernetischen Jochs entlassen waren, töteten sie
jedes lebende Wesen, dem sie begegneten, ganz gleich, auf
welcher Seite es stand. Ohne jegliche Kontrolle oder Führung
wüteten die purpurnen, einer Hölle der Fremdwesen entsprungenen Teufel in den Straßen Golgathas, und Berge von Leichen
stapelten sich hinter ihnen. Hätte die Löwenstein mehr von
ihnen gehabt, hätte sie das Blatt vielleicht wenden können.
Aber es gab nur wenige, und so blieb der Schaden relativ gering, den sie in einer Stadt voller Kämpfender verursachen
konnten.
Der Untergrund entsandte Kampfesper gegen die Grendels;
aber viele von ihnen starben beim bloßen Kontakt mit den Bewußtseinen der Fremd wesen. Sie waren zu fremdartig, zu anders und zu schrecklich, als daß ihr Verstand erträglich war.
Und so rief der Untergrund die Elfen zu Hilfe, die Mitglieder
der Esper-Liberations-Front. Die Elfen bildeten den militantesten Flügel der Rebellen, und sie schickten Poltergeister und
Zündler. Bald schon rasten glühende PSI-Stürme durch die
Straßen, zerrissen die Grendels und setzten die blutigen Fragmente in Brand. Eines nach dem anderen fielen die Grendels,
während die wilden Kreaturen vergeblich nach einem Feind
suchten, den sie weder sehen noch erreichen konnten. Und als
ihre Leichname von lodernden Feuern verzehrt wurden, feierten beide kämpfenden Seiten die Elfen als Helden. Niemals
zuvor war es Fremdwesen erlaubt worden, durch die Straßen
der Heimatwelt zu ziehen und Menschen zu töten, und auf beiden Seiten sahen viele es als ein weiteres Zeichen von Löwensteins wachsendem Wahnsinn an. Soldaten und Zivilisten, die
hilflos hatten mit ansehen müssen, wie die Grendels ihre Kameraden und Angehörigen schlachteten, verfluchten die Imperatorin und schlossen sich den Aufständischen an.
Doch es lief nicht alles so glatt für die Rebellen. Der legendäre Halbe Mann führte seine eigenen Truppen durch die Prachtstraße Golgathas. Er kämpfte an vorderster Front und schlug
die Rebellion nieder, wo er sie fand, und er setzte alle Mittel
ein, die dazu nötig waren. Seine Erfolge und seine kühle militärische Art beflügelten seine Soldaten, und fast reichte allein

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