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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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denn niemanden mehr, dem Wir
vertrauen können?«
Kid Death und Razor wechselten einen Blick, doch keiner
von beiden sagte etwas.
    Hoch über dem Palast, auf der Oberfläche Golgathas, in den
überfüllten Straßen der Hauptstadt, wurden die Kämpfe immer
verbissener und blutiger. Die Imperialen Streitkräfte waren an
allen Fronten auf dem Rückzug, und sie nahmen es nicht eben
leicht. Sie schossen inzwischen auf alles, was keine Uniform
trug, und sie brachten wahllos Häuser und Gebäude zum Einsturz, um ihre Flucht zu decken. Sie hatten sogar versucht,
Frauen und Kinder als menschliche Schilde zu benutzen; aber
sie neigten dazu, ihre Geiseln frühzeitig zu erschießen, wenn
sie nicht mithalten konnten. Die meisten Zivilisten waren inzwischen aus der Stadt geflohen. Oben am Himmel hatte sich
eine dichte Wolke aus dem Rauch zahlreicher Brände gebildet
und tauchte die Stadt in ein frühes Dämmerlicht. Die meisten
Straßenlaternen waren längst zerstört, und die flackernden Feuer aus Hunderten von Bränden waren die einzigen Lichtquellen. Dunkle Gestalten huschten durch das purpurne Licht, und
sie hatten nichts als Blut im Sinn.
    Die Imperialen Streitkräfte hatten noch nicht aufgegeben. Die
Grendels mochten vielleicht alle tot sein; aber es gab noch andere, geheime und mindestens ebenso unangenehme Überraschungen für die Rebellen, die bisher nicht zum Einsatz gekommen waren. Man hatte in aller Eile ESP-Blocker an die
Fronten geschafft, um die Elfen zurückzuwerfen; doch die
Esper-Gehirne in ihren Glasbehältern waren nicht in rauhen
Massen verfügbar, und ihre Reichweite war ausgesprochen
gering. Also wurden die experimentellen lebenden ESPBlocker herbeigeschafft, gefangene Esper, deren Gehirne ausgebrannt und leergewaschen worden waren und die man zu
gehorsamen lebenden Hüllen konditioniert hatte. Sie waren
nicht sehr intelligent, und man mußte sie überall in Ketten hinführen, aber sie waren effektiv, und ihre Reichweite war viel
größer als die der normalen Blocker. Die Esper der Rebellen
hatten keine andere Wahl, als sich zurückfallen zu lassen und
den normalen Kämpfern den Vortritt zu gewähren. Der Vormarsch der Rebellen kam in den entsprechenden Abschnitten
fast zum Stillstand. Das verschaffte den Imperialen Truppen
kostbare Zeit, um sich neu zu formieren.
    Also brachten die Rebellen die Klone an die Front. Gruppen
von Leuten mit identischen Gesichtern, bewaffnet bis an die
Zähne und alle gekleidet wie die gefallenen Stevie Blues, zur
Erinnerung und um sie zu ehren. Massiertes Disruptorfeuer
empfing die vorrückenden Reihen und tötete Hunderte; doch
sie waren zu Tausenden, und sie waren einfach nicht aufzuhalten. Sie stürmten immer weiter, mitten ins feindliche Feuer
hinein, sprangen über die Gefallenen und Toten, bis sie die
Barrikaden erreicht und gestürmt hatten und die Imperialen
stellen konnten. Sie kümmerten sich stets zuerst um die ESPBlocker und schenkten ihnen einen gnädigen Tod, so daß die
Elfen hinter ihnen angreifen konnten. Ein paar Stunden, nachdem die Klone zum ersten Mal in die Kämpfe eingegriffen hatten, gab es in der gesamten Hauptstadt keinen einzigen ESPBlocker mehr.
    Und dann brachte der Untergrund massiv seine eigenen
schweren Waffen zum Einsatz, die bisher nur vereinzelt in Aktion getreten waren. Poltergeister schickten rasiermesserscharfe
PSI-Stürme durch die Straßen, die jeden zerrissen, der mit ihnen in Berührung kam. Pyros griffen in die Kämpfe ein, und
überall gingen Soldaten ohne ersichtlichen Grund in Flammen
auf und verbrannten in einem Feuer, das kein Wasser der Welt
zu löschen vermochte. Und dann kam die Gedankenbomben.
Einfache Geräte, die man um das Gehirngewebe toter Esper
herum konstruiert hatte. Sobald sie aktiviert wurden, verbreiteten sie Wahnsinn und Panik unter sämtlichen Nicht-Espern in
der näheren Umgebung, Betroffene Truppen kratzten sich die
eigenen Augen aus oder wandten sich gegen ihre Kameraden
und zerrissen sich gegenseitig. Die Rebellen stürmten vor,
überrannten immer und immer wieder Imperiale Auffangstellungen und sahen schon wie die sicheren Sieger aus – bis die
Kriegsmaschinen Valentins auf der Bildfläche erschienen und
sich mit einemmal alles änderte.
    Gewaltige Metallkonstrukte stampften und polterten durch
die breiteren Straßen, und ihre eingebauten Disruptorkanonen
hielten blutige Ernte in den dicht gedrängten Reihen der Rebellen. In den ersten paar Minuten starben

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