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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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weniger für Leute wie
uns?«
Finlay stapfte in die Tiefen des Kommandobunkers davon
und eilte den entfernten Geräuschen von Kämpfen und dem
Schreien der Sterbenden hinterher, ohne sich ein einziges Mal
umzudrehen und sich zu vergewissern, daß Evangeline ihm
folgte.
    Überall auf dem Planeten Golgatha, in den Städten, den Metropolen und auf den Raumhäfen, rückten die Rebellen unaufhaltsam vor. Sie trieben die Imperialen Streitkräfte auf allen Fronten zurück. Ihre einzige Trumpfkarte, die riesigen Kriegsmaschinen, standen tot und leblos herum, leere Metallhülsen mit
nichts darin, um sie zu führen. Die Imperialen Truppen blickten der Niederlage ins Gesicht, und sie reagierten auf die einzige Art und Weise, die sie kannten: Sie schafften die größten
Waffen heran, die sie besaßen, und feuerten auf alles, was nicht
zu ihnen gehörte. Sie schossen Rebellen und Zivilisten gleichermaßen ab und richteten ein Blutbad ohnegleichen an. Sie
nahmen ganze Gruppen von Frauen und Kindern als Geiseln
und benutzten sie als menschliche Schutzschilde, und sie drohten, ihre Geiseln im Dutzend umzubringen, sollten die Rebellen
nicht zurückweichen. Sie sprengten wichtige Einrichtungen
wie Kraftwerke oder Krankenhäuser lieber in die Luft, als sie
den Rebellen zu überlassen. Sie zerstörten ganze Städte und
brachten sämtliche Einwohner um, um ihr eigenes Leben zu
retten. Die Rebellen hatten mit dieser Art von Barbarei und
Gemetzel gerechnet und hatten das bei ihren Planungen stillschweigend in Kauf genommen; doch in der Praxis waren sie
bis in das Tiefste ihrer Seelen von der Kaltblütigkeit der Gegner schockiert, sogar jetzt noch, nach allem, was sie von Virimonde gesehen hatten. Überall auf der Welt kam der Vormarsch der Rebellen ins Stocken oder brach gänzlich zusammen, als sie sich einem Bösen gegenübersahen, das einfach
zuviel war für ihre simple Taktik. Die Rebellen waren gewillt,
das eigene Leben für den Sieg zu opfern, doch angesichts der
Verantwortung für die Massenmorde an Zivilisten zögerten sie
und verzagten. Die Rebellion drohte zusammenzubrechen, und
plötzlich schien der Vorteil der Rebellen geschwunden.
    Und das war der Zeitpunkt, an dem die Mater Mundi sich
einmal mehr manifestierte, und diesmal auf dem gesamten Planeten gleichzeitig. Unsere Mutter Aller Seelen, der sagenumwoben Überesper, brach zur gleichen Zeit in die Bewußtseine
sämtlicher Esper ein, und Hunderttausende von Espern wurden
schlagartig auf eine höhere Existenzebene gehoben. Sie verbanden sich zu einem gewaltigen Kollektivbewußtsein und
reagierten wie ein Mann. Überall auf Golgatha entflammten
PSI-Stürme und rasten durch die Straßen der Städte und Dörfer. Sie wirbelten die Imperialen Truppen davon, ohne Rebellen oder Zivilisten auch nur anzurühren. Poltergeister und Pyros zerstörten Imperiale Gebäude und Zufluchtsorte, steckten
Kasernen in Brand und rissen Barrikaden ein wie unaufhaltsame Avatare der Zerstörung. Telepathische Orkane erfaßten die
Truppen, sprangen von Bewußtsein zu Bewußtsein und löschten Verstand und Erinnerungen gleichermaßen aus, und sie
hinterließen nichts als grenzenlose Leere. An anderen Stellen
liefen von Espern erzeugte Alpträume in wehrlosen Bewußtseinen Amok, und abgehärtete Soldaten rissen sich lieber die
eigenen Augen heraus, als sich den schrecklichen Visionen zu
stellen . Andere Soldaten wandten sich gegen ihre eigenen Kameraden und schossen sie nieder, bevor sie die Waffen gegen
sich selbst richteten.
    Und so neigte sich die Waagschale abermals zugunsten der
Rebellen, und jeglicher Widerstand seitens der Imperialen
wurde davongespült. Die Mater Mundi betrachtete ihr Werk
und sah, daß es gut war, und sie zog sich wieder aus den Bewußtseinen der Esper zurück.
    Die Rebellenstreitkräfte erledigten, was die Mater Mundi
übersehen hatte. Sie übernahmen die Kontrolle über Städte und
Dörfer und wurden von der Bevölkerung als Erlöser gefeiert.
Der Krieg an der Oberfläche Golgathas war endlich vorüber.
    Doch die Mater Mundi war noch nicht fertig mit ihrem Werk.
Sie manifestierte sich in ihrer alten Freundin Johana Wahn, und
Johana Wahn griff hinaus und packte zwei weitere nützliche
Seelen. Zu dritt teleportierten sie an einen Ort, wo sie am meisten ausrichten konnten . Sie verschwanden lautlos und unauffällig, und nur das Knallen der Luft, die in das plötzliche Vakuum strömte, verriet, daß sie überhaupt dagewesen waren.
Doch im

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