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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wie es
schien, waren beide zur Hölle gefahren.
    Schließlich erreichten die drei den Thron. Flammengeysire
schossen zur Decke hinauf wie Feuerbrunnen; aber sie waren
merkwürdig lautlos und tauchten die Löwenstein und ihren
Thron in ein satanisches Licht. Die Jungfrauen drängten sich
am Fuß des Eisernen Throns. Sie waren wachsam und gereizt,
und ihre stählernen Klauen waren deutlich unter den Fingernägeln zu sehen. Sie starrten die Neuankömmlinge aus ihren
hungrigen künstlichen Augen an und knurrten. Hinter dem
Thron standen reglos und mit gezückten Schwertern die brennenden Engel von Löwensteins Leibwache. Die Imperatorin
hätte sich sicher und behütet fühlen müssen, doch sie erweckte
einen vollkommen anderen Eindruck. Sie saß nach vorn gebeugt auf der Vorderkante ihres Throns und starrte grimmig
auf den Holoschirm, der vor ihrer Nase schwebte und durch die
wenigen noch vom Imperium kontrollierten Kommunikationskanäle ständig neue Lageberichte lieferte. Die Eiserne Hexe
mußte hilflos mit ansehen, wie ihr Imperium ringsum zerfiel.
Schwejksam, Frost und Stelmach blieben vor ihr stehen und
verneigten sich tief, und sie erwiderte ihren Gruß mit einem
herablassenden Wink. Als sie nach einer ganzen Weile geruhte,
sich umzudrehen und die drei anzusehen, da waren ihre Augen
weit und drohten aus den Höhlen zu quellen, und ihr Lächeln
war merkwürdig starr, als hätte sie ganz vergessen, wie man so
etwas zustande brachte.
    »Aha. Dann seid Ihr also doch noch gekommen. Unser Kapitän, Unser Investigator und Unser Sicherheitsoffizier . Ihr habt
Uns die Treue geschworen, bis in den Tod und darüber hinaus.
    Verräter!«
»Nein, Euer Majestät«, beeilte sich Schwejksam zu wider
sprechen. »Wir sind Euch treu ergeben. Wir waren stets loyal.«
»Und warum habt Ihr dann Geheimnisse vor Uns? Warum
habt Ihr versucht zu verbergen, was aus Euch geworden ist?
Warum habt Ihr Uns nichts von den Kräften erzählt, die Euch
auf der Wolflingswelt gegeben wurden?«
Schwejksam und Frost wechselten einen Blick, dann sahen
beide zu Stelmach, der unmerklich den Kopf schüttelte. Er hatte nichts verraten. Schwejksam sah wieder zur Imperatorin, und
als er sprach, klang seine Stimme ruhig und gemessen. »Lange
Zeit verstanden wir selbst nicht, was mit uns geschehen ist.
Wie es scheint, hat selbst die kurze Zeit im Labyrinth des
Wahnsinns ausgereicht, uns auf einer Ebene zu verändern, die
wir noch immer nicht völlig begriffen haben. Wir taten unser
Bestes, um Euch zu dienen, Majestät, während wir um die
Kontrolle über unsere neuen … Fähigkeiten kämpften.«
»Und was ist mit Ihm, Sicherheitsoffizier?« fragte die Lö
wenstein. »Wir gaben Ihm ganz spezifische Befehle, diese beiden dort zu beobachten und Uns umgehend Bericht zu erstatten.«
»Ich habe versucht , meine Pflicht nach bestem Wissen und
Gewissen zu erfüllen, Euer Majestät«, sagte Stelmach. Sein
Gesicht war totenbleich, und seine Hände zitterten, doch sein
Blick war fest und seine Stimme klang entschlossen. »Es war
nicht so einfach, Euer Majestät. Die Situation war … mehrdeutig. Ich mußte abwägen.«
»Worte!« schnaubte die Löwenstein und lehnte sich auf ihrem Thron zurück. Ihre kalten Augen musterten die drei der
Reihe nach. »Nichts als leere Worte! Aber dafür ist es jetzt zu
spät. Wir werden keine Ausreden mehr dulden. Die Barbaren
stehen vor den Toren des Imperiums. Wir brauchen Waffen,
um sie aufzuhalten, während Wir darüber nachdenken, wie Wir
diese Rückschläge ungeschehen machen . Ihr werdet diese Waffen sein. Berichtet mir von Euren Kräften. Erzählt alles, oder
Ihr werdet alle drei hier vor meinen Füßen sterben!«
Schwejksam überlegte nur einen Augenblick, ob er sich widersetzen sollte. Sie besaß keine ernsthafte Macht mehr über
ihn und seine beiden Kameraden. Selbst die vereinigten Wachen des Hofes konnten Frost und ihn nicht dazu bewegen,
etwas zu tun, was sie nicht wollten. Nicht nach dem, was aus
ihnen geworden war. Doch der Augenblick verstrich. Sie war
seine Imperatorin. Schwejksam und Frost hatten nichts von
ihren Kräften verraten, weil sie begründete Furcht gehabt hatten, als Laborratten zu enden. Möglicherweise sogar als vivisezierte Laborratten. Doch die Zeit derartiger Schwächen war
vorbei. Schwejksam erkannte das Schicksal, wenn es an seine
Tür klopfte. Also berichtete er der Imperatorin so genau, wie er
konnte, von den fremdartigen Fähigkeiten und Kräften und
Erfahrungen, sie sich in Frost

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