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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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müssen.«
»Niemand kommt an mir vorbei«, sagte der Maskierte Gladiator ungerührt. »Ohne Ausnahme. Nicht einmal du, Finlay.«
»Ist mir scheißegal, was du da erzählst«, sagte Julian plötzlich. Er trat vor, und sein Gesicht war von einer derart überwältigenden Wut verzerrt, daß Finlay es kaum wiedererkannte.
»Ich habe lange auf diese Chance gewartet, du verdammter
Bastard! Du hast meinen Bruder getötet , Auric Skye!«
»Ich habe eine Menge Leute getötet«, sagte die Stimme hinter dem glatten Helm. »Ich erinnere mich nicht mehr an alle
Namen.«
»Ich erinnere mich dafür um so besser«, erwiderte Julian,
und sein ESP schlug zu. Eine unwiderstehliche Macht packte
den Maskierten Gladiator und riß ihn von den Beinen. Er hing
in der Luft und zappelte hilflos, während Blut aus jedem Loch
in seinem Panzer sprudelte und der Körper im Innern der Rüstung von einer eiskalten, rachsüchtigen Macht zerschmettert
wurde. Der Maskierte Gladiator gab keinen Laut von sich,
doch irgendwann hörte er auf zu zappeln, und Julian ließ ihn
achtlos fallen. Er stürzte zu Boden und rührte sich nicht mehr.
Julian beugte sich schwer atmend über ihn. Zwei dünne Blutfäden rannen aus seinen Nasenlöchern. Er spuckte auf den glatten
Helm des Maskierten.
»Das war für dich, Auric.«
Und dann setzte er sich in Bewegung, und die Rebellen
strömten hinter ihm her und jubelten dem Mann zu, der den
unbesiegten Maskierten Gladiator geschlagen hatte. Tobias und
Flynn folgten ihnen. Keiner von ihnen bemerkte, daß Finlay
und Evangeline noch immer neben dem gefallenen Mann knieten. Finlay wartete, bis die letzten Rebellen vorbei waren; dann
entfernte er behutsam den Helm des Sterbenden und starrte in
das blutverschmierte Gesicht von Georg McCrackin, dem ursprünglichen Maskierten Gladiator – in das Gesicht jenes Mannes, der Finlay alles gelehrt hatte, was der Feldglöck über den
Kampf wußte, und der ihm dann sogar gestattet hatte, in der
Arena seinen Platz einzunehmen. Georg bemühte sich, Finlay
und Evangeline anzulächeln, doch seine Zähne waren rot vom
eigenen Blut.
»Jetzt werden wir niemals … herausfinden, ob du mich …
geschlagen hättest, Finlay. Ich hätte wissen müssen, daß ein
Esper mir keine faire Chance gibt.«
»Ich habe seinen Bruder getötet«, flüsterte Finlay. »Es tut
mir so leid, Georg. Ich wollte niemals … Warum bist du in die
Arena zurückgegangen? Ich dachte, du hättest dich zur Ruhe
gesetzt?«
»Irgend jemand mußte den Maskierten Gladiator spielen,
nachdem du aufgehört hattest, und niemand war soweit, daß er
deinen Platz hätte einnehmen können.« Georg schluckte mühsam, und seine Stimme wurde ein wenig deutlicher. »Außerdem wollte ich herausfinden, ob ich noch immer gut genug
war. Ob ich wieder der Beste sein konnte. Ich schlug mich gut,
bis dieser verdammte Unsinn anfing und die Imperatorin mich
zu sich rief, um das Kommandozentrum zu verteidigen.« Er
hustete rauh, und Blut ergoß sich aus seinem Mund und strömte ihm übers Kinn. »Verdammt. Ich bin schwer verwundet,
Finlay. Dieser Esperbastard hat mich richtig fertiggemacht.« Er
versuchte erneut zu lächeln, und Blut leckte aus seinen Mundwinkeln. »Also du gehörst jetzt zu den Rebellen, Finlay. Ich
war überrascht, als ich davon hörte. Ich habe mich nie für Politik interessiert. Das Imperium war immer gut zu mir. Ich kann
nicht sagen, daß es mir leid tut, wenn jetzt alles vorbei ist. Ich
glaube nicht, daß es für meinesgleichen einen Platz gibt in
dem, was nach dem Imperium kommt. Da ist es schon besser,
mit einem Rest von Würde abzutreten.«
Er hielt inne, als überlege er, was er noch sagen sollte. Finlay
wartete und erkannte erst einige Augenblicke später , daß Georg
McCrackin gestorben war. Er schloß seinem Mentor und
Freund die Augen und erhob sich. Evangeline stand mit ihm
auf und legte ihm tröstend den Arm um die Schultern. Finlay
bemerkte es nicht einmal. Sein Blick war noch immer auf den
Toten gerichtet.
»Julian darf es niemals erfahren«, sagte er schließlich. »Er
soll in dem Glauben bleiben, daß er den Mörder seines Bruders
bestraft hat. Es ist einfacher so.«
»Für jetzt vielleicht«, sagte Evangeline. »Aber was geschieht,
wenn er je die Wahrheit herausfindet? Wenn er erfährt, daß du
Auric getötet hast, und daß er einen unschuldigen Mann umgebracht hat?«
»Niemand ist mehr unschuldig«, erwiderte Finlay. »Und was
ist schon ein Geheimnis mehr oder

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