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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Aufnahmen im Kasten, um unsterblich zu
werden.«
»Und was ist mit mir?« maulte Flynn. »Werde ich nicht auch
unsterblich?«
»Ich sagte unsterblich, nicht verwerflich. Du richtest die Kamera auf das, was ich dir zeige, und überläßt mir das Denken.«
Flynn funkelte Tobias wütend an. »Ich bin ein Künstler. Das
steht in meinem Vertrag.«
»Ich weiß ganz genau, was du bist«, entgegnete Tobias.
»Und jetzt halt die Klappe und film weiter.«
»Tyrann!« schimpfte Flynn. »Warte nur, bis du wieder mal
im Bild bist. Ich werde dafür sorgen, daß du aussiehst wie eine
Wurst.«
»Wenn man die beiden so hört, könnte man schwören, sie
wären miteinander verheiratet«, bemerkte Julian. »Finlay, wir
müssen dafür sorgen, daß unsere Leute sich wieder in Bewegung setzen, bevor sie Zeit finden, über das nachzudenken, was
hier geschehen ist. Wenn sie in Panik geraten, fällt unser Angriff in sich zusammen.«
»Verstanden«, sagte Finlay. Er kletterte auf die Trümmer,
damit alle Rebellen ihn sehen konnten. »Jakob Ohnesorg ist
tot! Das Imperium hat ihn getötet! Soll sein Tod umsonst gewesen sein? Oder werdet Ihr weiterkämpfen, wie Jakob es gewollt hätte? Dann folgt mir. Nieder mit dem Imperium!«
Es war wirklich nicht viel, aber es funktionierte. Die Rebellen brüllten den Imperialen ihre Herausforderung entgegen und
drängten wieder vor. Sie schrien nach Rache. Finlay führte sie
an, und Julian und Evangeline kämpften an seiner Seite. Er
hatte nie daran gezweifelt, daß die Rebellen ihm folgen würden, auch wenn es im Namen Ohnesorgs war. Manchmal war
ein toter Anführer eine größere Inspiration als ein lebender. Die
Verteidiger hielten ihre Stellungen, solange sie glaubten, Ohnesorgs Tod würde die Angreifer demoralisieren; doch die
neuerlichen, noch entschlosseneren Angriffe belehrten sie eines
Besseren. Irgendwann wurde es auch den Tapfersten zuviel.
Unterlegen und besiegt, bröckelte ihre Front, und sie wandten
sich ab und rannten davon. Einige warfen sogar ihre Waffen
weg, um zu zeigen, daß sie nicht länger Krieg führten, und genauso schnell war die ganze Schlacht vorbei. Die Imperialen
flohen in alle Richtungen. Sie bemühten sich verzweifelt, das
Schlachtfeld hinter sich zu lassen, und die Rebellen töteten
alle, die nicht schnell genug liefen.
Finlay stürmte vorwärts. Er hielt auf die massiven Stahltüren
zu, die den einzigen Eingang in das Kommandozentrum bildeten. Die in die Wände des Bunkers eingebauten Disruptorkanonen eröffneten das Feuer, doch Julian lenkte die Strahlen mit
seinem ESP ab, bis Scharfschützen der Rebellen die Waffen
aus ihren Kasematten geschossen hatten. Und dann waren sie
vor der Tür, und Evangeline gab die Kodes ein, die sie von den
Führern der Untergrundbewegung erhalten hatte. Nichts geschah. Evangeline tippte die Zahlen erneut und mit größter
Sorgfalt ein, doch die Türen blieben beharrlich geschlossen.
Finlay hörte, wie die Rebellen hinter ihm allmählich unruhig
wurden.
»Typisch«, sagte er verstimmt. »Alles muß man selbst machen. Julian, öffnet diese Tür.«
»Schon dabei«, sagte der Esper. Er konzentrierte sich und
ignorierte den vertrauten Kopfschmerz, der hinter seiner Stirn
aufwallte, und dann traf ein psychokinetischer Hammerschlag
die Türen, der so stark war, daß sie aus den Angeln gerissen
wurden und ins Innere des Bunkers flogen. Die Rebellen jubelten, und Finlay führte sie durch die Öffnung in die Kommandozentrale des Feindes. Er war noch nicht weit gekommen, als
er wie angewurzelt stehenblieb. Evangeline und Julian, die ihm
dicht auf den Fersen waren, hätten ihn fast umgerannt. Vor
ihnen stand eine einzelne Gestalt in einem anonymen Umhang
und bewachte den Durchgang zur Zentrale mit gezücktem
Schwert. Ein glatter Helm aus schwarzem Stahl verhüllte das
gesamte Gesicht. Es war ein vertrauter Anblick für jeden, der
jemals die Kämpfe in der Arena beobachtet hatte. Es war der
unbesiegte Champion der Arena persönlich. Der Maskierte
Gladiator.
»Nein …«, stammelte Finlay. »Nicht du. Nicht … du.«
»Selbstverständlich ich«, sagte eine gelassene Stimme unter
dem Helm. »Ich war dem Eisernen Thron stets treu ergeben,
komme, was wolle. Was bedeutet, daß Ihr an mir vorbei müßt,
wenn Ihr weiter wollt. Ein Mann an der richtigen Stelle kann
eine ganze Armee aufhalten. Und der Maskierte Gladiator
wurde noch nie besiegt.«
»Tu das nicht«, sagte Finlay. »Ich will nicht gegen dich
kämpfen

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