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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Evangeline zu. Als sie schließlich sprach, klang ihre leicht hallende
Stimme gelassen und beinahe freundlich.
»Schön, ich bin eine Maschine. Aber das heißt noch lange
nicht, daß wir deswegen keine Freunde mehr sein könnten . Ihr
braucht mich . Oder wenigstens das, was ich zu sein vorgebe.
Ich bin reparabel. Bedeckt mein Gesicht, und niemand wird
den Unterschied bemerken. Sicher, ein Teil der Wahrheit sikkert bestimmt heraus; aber wir werden allen erzählen, daß ich
ein Kyborg bin. Ein aufgerüsteter Mensch. Sie werden es glauben, nach allem, was Jakob Ohnesorg durchgemacht hat. Ihr
braucht mich, Feldglöck. Die Rebellen werden einem Helden
wie mir folgen, wohin sie niemand anderem folgen würden.
Also besorgt rasch einen Umhang, in den Ihr mich wickeln
könnt, dann schafft mich auf den Antigravschlitten des Shreck,
und ich führe Eure Leute von dort oben aus direkt in den Bunker.«
»Glaubst du allen Ernstes, daß auch nur ein einziger Mensch
einer Kreatur von Shub folgen würde?« fragte Finlay mit kalter, beherrschter Stimme. »Meinst du wirklich, das würden wir
tun? Du bist ein Vertreter der Feinde der Menschheit. Ihr habt
geschworen, uns bis hin zum letzten Mann, zur letzten Frau
und zum letzten Kind auszulöschen. Kein Wunder, daß dir das
Gemetzel hier soviel Freude bereitet hat. Und was würdest du
tun, wenn die Rebellion erst vorbei ist? Teilhaben an unseren
Plänen und Hoffnungen und mitten drin sein, wenn wir am
verwundbarsten sind? Glaubst du allen Ernstes, wir würden
einen Wolf aus Stahl wie dich unter uns aufnehmen und
schweigen?«
»Ihr habt keine große Wahl in dieser Sache«, erwiderte die
Maschine gelassen. »Meine Systeme sind bereits dabei, sich
selbsttätig zu reparieren, und Ihr habt keine Waffen bei Euch,
die stark genug wären, um mich zu zerstören. Die Granate hat
mich überrascht. Für ihre Größe war sie unerwartet stark. Aber
schon bald werde ich wieder mit akzeptabler Effizienz funktionieren, und wenn Ihr mir nicht helft, mich weiterhin als Jakob
Ohnesorg auszugeben, werde ich zu meiner zweiten Programmierung überwechseln und jeden Menschen töten, der mir in
die Hände fällt. Außerdem, was wollt Ihr unternehmen, um das
Kommandozentrum einzunehmen? Ob es Euch gefällt oder
nicht, wir sitzen in einem Boot, Finlay.«
»Ganz bestimmt nicht«, knurrte der Feldglöck. »Julian,
macht diesen Zinnsoldaten platt!«
»Mit dem größten Vergnügen«, sagte Julian Skye. Er beschwor seinen PSI-Sturm herauf, komprimierte und fokussierte
sämtliche Energie in einen Hammer aus roher Gewalt und ließ
ihn auf die verkrüppelte Furie herniedersausen. Die Maschine
in Menschengestalt wurde so flach, als hätte eine Dampfwalze
sie überrollt, und das Metall riß und zersplitterte an Dutzenden
von Stellen zugleich. Julian grinste kalt, als die Metallgestalt
unter dem Druck seines Willens zerbröckelte . Der Esper konzentrierte sich erneut, und das flachgedrückte Metall der Furie
rollte sich zu einer Kugel auf, die unablässig weiter zusammenschrumpfte und kompakter wurde, bis nur noch eine massiven
Metallkugel übriggeblieben war, in der nicht mehr die kleinste
Spur von Leben steckte. Julian grinste erneut.
»Reparier das, du Bastard.«
Finlay und Evangeline vergruben die Metallkugel unter einem Stapel von Leichenteilen. Julian sah zu Flynns Kamera
empor, die noch immer über der Szene schwebte und filmte,
und er legte die Stirn in nachdenkliche Falten.
»O nein! Bitte nicht die Kamera!« kreischte Tobias auf. »Wir
haben nur diese eine!«
»Wir dürfen diese Bilder unter keinen Umständen nach draußen lassen«, sagte Julian. »Niemand darf jemals etwas davon
erfahren!«
»Wir wissen, wie man den Mund hält«, erwiderte Tobias.
»Außerdem wäre es nicht das erste Stück Film, das ich wieder
vergraben hätte. Fragt den Feldglöck. Er wird für mich bürgen.«
»Ich weiß nicht, ob ich so weit gehen würde«, sagte Finlay.
»Aber ich glaube, er ist nicht dumm. Er weiß ganz genau, daß
eine endlose Schlange von Leuten darauf warten wird, ihn auf
alle möglichen interessanten und langsamen Arten zu töten,
wenn auch nur ein Bild dieser Szene irgendwo auftaucht. Oder
nicht, Shreck?«
»Ich hätte es selbst nicht besser formulieren können«, antwortete Tobias. »Schließlich weiß ich, wozu Ihr fähig seid.
Und ich will Euch ganz bestimmt nicht auf meinen Fersen haben. Aber es ist nicht weiter tragisch. Ich habe bereits genügend großartige

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