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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Eine tapfere
Seele feuerte mit einem Disruptor auf ihn, doch der Energiestrahl prallte harmlos ab. Nichts und niemand konnte Owen
aufhalten.
Schließlich erreichte er die letzten Tür, die schwere Tür,
durch die er das Gebäude wenige Minuten zuvor betreten hatte.
Sie flog bei seiner Annäherung krachend aus den Angeln und
auf die Straße hinaus, der Menschenmenge vor die Füße, die
sich neugierig vor der Halle versammelt hatte. Die Leute redeten durcheinander und beobachteten ungläubig , wie das massive Gebäude einstürzte. Als Owen auf der Straße erschien, verstummten sie und wichen zurück. Die Owen umgebende Macht
war in der Luft spürbar wie der Herzschlag eines Riesen. Er
ließ seinen Geist ins Gebäude zurücktreiben, um sicherzugehen, daß niemand in seinem Innern gefangen war; dann brachte
er es endgültig zum Einsturz. Das Krachen herabfallender
Mauerstücke donnerte durch die Straßen, und Rauch und Staub
quoll aus leeren Fensteröffnungen und Eingängen. Nur Sekunden später war von dem Bauwerk, das einst eine der größten
Gildenhallen von ganz Nebelhafen gewesen war, nur noch ein
Haufen Trümmer übrig.
Stille breitete sich aus. Die Gebäude ringsum hatten nicht einen Kratzer abbekommen. Und der Mann, der für all das verantwortlich war, blickte auf sein Werk und fand es gut. Langsam ließ er seine Kräfte versiegen und schloß sie in seinem
Innern weg. Er war wieder ein gewöhnlicher Mensch.
Und genau in diesem Augenblick zeigte sich die Stadtwache.
Alle zehn.
Sie blieben in sicherer Entfernung stehen und beobachteten
vorsichtig den weiteren Verlauf der Ereignisse. Owen lächelte
ihnen freundlich zu.
»Eine Privatangelegenheit«, rief er. »Feindliche Übernahme,
sozusagen. Nichts, um das Ihr Euch Sorgen machen müßtet,
meine Herren.«
Die Stadtwachen blickten zu Owen, dann zu den Überresten
des Gildehauses, und schließlich schauten sie sich gegenseitig
an, bevor sie entschieden, die Gegend zu räumen und woanders
die Stadt zu bewachen. Die sechs ehemaligen heimlichen Herren von Nebelhafen riefen den Stadtwachen klagend hinterher,
doch sie wurden ignoriert. Die Stadtwache mischte sich nicht
in private Streitigkeiten ein. Schließlich war das hier Nebelhafen. Die sechs wandten sich zögernd um und schauten zu
Owen, der sich vor ihnen aufgebaut hatte und ein unfreundliches Grinsen zeigte.
»Ihr armen Bastarde würdet auf Golgatha nicht einmal fünf
Minuten überleben«, sagte er ruhig. »Man würde Euch bei lebendigem Leib auffressen und anschließend nach einem Dessert rufen. Und jetzt werdet Ihr machen , was man Euch sagt,
dann werdet Ihr das Ganze vielleicht überleben. Auf die Knie!«
Sie gehorchten widerspruchslos. Sämtlicher Wille zum Widerstand hatte sie verlassen.
»Ihr habt einen neuen Meister, Herrschaften. Von nun an
wird Euch wieder ein Todtsteltzer sagen, wo es langgeht . Ihr
werdet in Eure zweifelsohne tiefen Taschen greifen und das
Informationsnetz genauso wieder errichten, wie es mein Vater
ursprünglich geplant hat. Ihr werdet eine Organisation wiederbeleben, die Informationen sammelt und verarbeitet, um den
Menschen von Nebelhafen zu dienen und sie zu schützen, insbesondere vor Angreifern und Einflüssen von außerhalb. Darüber hinaus werdet Ihr die Errichtung neuer Verteidigungsanlagen für diesen Planeten finanzieren. Der psionische Schild
wurde durch die Esperseuche arg geschwächt , also benötigen
wir ein gutes System neuester Technologie, um ihn zu verstärken. Ihr werdet Euch darum kümmern.
Zum Schluß noch eins: Das Geld meines Vaters war von Anfang an dazu bestimmt, den Bewohnern dieser Stadt ein gerechteres und leichteres Leben zu ermöglichen. Ich erwarte
eine Reihe weitreichender, praktischer Vorschläge dazu. Von
Euch allen, schriftlich und innerhalb einer Woche. Sollte sich
einer der Herren verspäten, werde ich ihn an die Wand nageln,
um die anderen zu motivieren. Ich meine das durchaus wörtlich.«
»Aber … aber es gibt Aktionäre!« protestierte Neeson. »Leute, denen wir verantwortlich sind. Sie werden niemals zulassen,
daß wir all das …«
»Schickt sie zu mir«, unterbrach ihn der Todtsteltzer. »Ich
werde sie überzeugen. Hat sonst noch jemand etwas zu sagen?
Nein? Gut. Ihr lernt rasch, wie ich sehe. Und jetzt werdet Ihr
meinen Befehlen gehorchen, und zwar bis ins kleinste Detail,
oder ich kremple Euch von innen nach außen . Ist das klar?«
Sie nickten eifrig. Owen kehrte ihnen den Rücken zu und
stapfte die

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