Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Gegenständen errichtet
worden, die man aus den umliegenden Häusern auf die Straße
gezerrt, übereinandergestapelt und aneinander gebunden hatte,
bis die resultierende Mauer gut ein Dutzend Fuß hoch stand.
Kleinere Möbel waren zerbrochen worden, und ihre hölzernen
Überreste bildeten gezackte Spitzen, die aus der Barrikade hervorragten und die andere Seite daran hindern sollten, den Verteidigern zu nahe zu kommen.
    Eiserne Nägel waren zu Krähenfüßen verbogen worden, die
Spitzen in Dung getaucht, und anschließend auf die Straße vor
der Barrikade ausgestreut, wo die Sturmtruppen darauf treten
mußten. Ohnesorgs kleine Armee ging hinter der Barrikade in
Stellung und schoß mit Armbrustbolzen und Bleikugeln durch
die Schießscharten auf jeden Angreifer, der mit einem Disruptor auf die Barrikade zielen wollte. Rasch wurde allen Beteiligten klar, daß nur ein Nahkampf das Schicksal der bedrohten
Barrikade entscheiden konnte. Und weil die Barrikade die letzte Zufahrtsstraße ins Stadtzentrum blockierte, war ihre Kontrolle für beide Seiten von größter Bedeutung.
Und so stürmten die Imperialen Truppen über die Straße heran, geschützt durch massive Energieschilde, und feuerten im
Laufen blind ihre Disruptoren ab. Die Energiestrahlen rissen
breite Lücken in die Barrikade und setzten jeden Verteidiger in
Brand, der das Pech hatte, im Weg zu stehen. Aber zum Glück
gingen die meisten Schüsse daneben, und die Barrikade hielt
dem ersten Ansturm stand. Die Rebellen feuerten auf die Beine
der Angreifer, die einzig ungeschützte Stelle der hinter Energieschildern verborgenen Soldaten. Ganze Sektionen der vorrückenden Streitmacht brachen ein, als die Truppen übereinander fielen und zu Boden stürzten. Und trotzdem rückten sie
weiter vor, bis sich beide Seiten an der Barrikade gegenüberstanden, und nur noch Mut und Verzweiflung und nackter Stahl
über den Sieg entschieden.
    Owen und Hazel kämpften Seite an Seite, noch immer mental
verbunden. Hazel brauchte kein Blut mehr und Owen keinen Zorn . Irgend etwas Neues war jetzt in den beiden am Werk,
und dieses Etwas verlieh ihnen Kräfte und Schnelligkeit, die
weit jenseits ihrer Vorstellungskraft lagen. John Silver hatte
sein letztes Blut längst aufgebraucht, und nur noch Mut, Entschlossenheit und Pflichtgefühl hielten ihn auf den Beinen. Er
hatte seine Furcht vor Owen und Hazel überwunden. Was auch
immer die beiden sein mochten, sie waren ganz eindeutig die
beste Waffe gegen die angreifenden Truppen, und so hatte Silver die Aufgabe übernommen, den beiden den Rücken freizuhalten. Wie es schien, brauchten selbst Götter hin und wieder
jemanden, der ihre Schwachstellen schützte.
    Interessanterweise konnte sich Silver nicht dazu überwinden,
auch nur einen Dreck um Jung Jakob Ohnesorg zu geben. An
dem Mann war etwas, das Silvers Nackenhaare zu Berge stehen ließ, obwohl er keinen Grund dafür nennen konnte. Vielleicht lag es daran, daß der legendäre Rebell zu vollkommen
schien. Auf jeden Fall sah er zumindest aus wie ein Gott, wie
er dort oben auf der Barrikade stand, das Schwert mit beiden
Händen schwang und dem Imperium trotzte.
    Der Kampf dauerte an. Überall vor, hinter und auf der Barrikade waren jetzt kleine Scharmützel im Gang. Owen und Hazel
töteten jeden, der ihnen zu nahe kam. Sie brüllten ihre
Schlachtrufe und wichen sogar Disruptorstrahlen aus, was eigentlich unmöglich sein sollte. Owens Shandrakor! erhob sich
immer und immer wieder über den allgemeinen Lärm, und viele der Rebellen nahmen seinen Ruf auf. Inzwischen waren es
fast genauso viele wie die, die Jakob Ohnesorgs Namen auf
den Lippen hatten. Sie warfen die Imperialen Truppen zurück
und stürmten am Ende selbst über die Barrikaden, um die Angreifer durch die Straßen zu jagen.
    Handgemenge überall, wohin das Auge sah. Die Masse der
Kämpfenden wogte mal hierhin, mal dorthin und trampelte
über die Toten und die Verwundeten zu Tode. Die Truppen des
Imperiums sangen Kampflieder und hielten dem Ansturm
stand, denn hinter ihnen standen ihre bewaffneten Offiziere,
und in ihren Adern zirkulierten benebelnde Kampfdrogen. Zu
beiden Seiten der umkämpften Straße schwelten und brannten
Häuser, und trotzdem hatten Kinder und Leute, die für den
Nahkampf zu alt waren, auf den Dächern Stellung bezogen und
bombardierten die Angreifer mit Dachziegeln und Steinen und
kochendem Wasser. Sie nahmen sich Zeit zum Zielen, und
manch ein Marineinfanterist

Weitere Kostenlose Bücher