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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Möglicherweise
deshalb, weil die meisten der alten, vertrauten Gesichter auf
der einen oder anderen unmöglichen Mission umgekommen
oder später dorthin versetzt worden waren, wo man ihre Erfahrungen besser nutzen konnte. Und da nirgendwo mehr erfahrene Ersatzleute aufzutreiben waren … Schwejksam bemerkte,
dass seine Gedanken abschweiften, und konzentrierte sich auf
die neuen Bilder, die die Komm-Offizierin auf den Monitor
schaltete. »Ein goldenes Schiff der Hadenmänner und ein
Fahrzeug von Shub , Kapitän«, erläuterte Tal überflüssigerweise. »Niedrig eingestellte Tarnschirme haben sie versteckt, bis
wir praktisch direkt über ihnen waren. Bislang keine feindselige Reaktion.«
    »Führt eine umfassende Abtastung durch«, befahl Schwejksam. »Und Ihr könnt auch versuchen, sie per Funk zu erreichen, obwohl ich bezweifle, dass sie mit uns reden möchten.
Vor allem interessiert mich, warum sie noch nicht auf uns geschossen haben.«
    »Soll ich volle Alarmbereitschaft ausrufen?«
»Noch nicht. Falls die anderen Schwierigkeiten machen wollten, hätten sie es längst getan. Shub und die Hadenmänner …
Irgendwelche Zeichen davon, dass sie gegeneinander gekämpft
    haben?«
»Sensorenabtastung abgeschlossen, Kapitän.« Morag Tal
runzelte die Stirn über die Informationen, die vor ihr über den
Monitor wanderten. »Keine Spuren äußerer Schäden. Das
Energieniveau ist gering; wahrscheinlich laufen nur automatische Anlagen. Die Waffensysteme stehen nicht unter Energie
… Keine Lebenszeichen vorhanden. Überhaupt keine. Keines
der Schiffe reagiert auf Funksprüche. Es scheint, als wären
beide verlassen.«
Schwejksam zog eine Braue hoch und stellte das Essen weg.
»Interessant. Und falls sie nicht gekämpft haben – was könnte
so Schlimmes passiert sein, dass sie die Schiffe verlassen und
sich in die zweifelhafte Sicherheit von Zero Zero begeben haben?«
»Bislang unzulängliche Daten, Kapitän.«
»Es war eine rhetorische Frage, Tal. In Ordnung; falls Hadenmänner und Agenten von Shub dort unten sind, dann wird
es besser sein, wenn wir ebenfalls so schnell wie möglich landen. Komm-Offizierin. Macht Investigator Carrion ausfindig
und weist ihn an, sich im Besprechungsraum zu melden.«
»Aye. Sir.« Die Komm-Offizierin bemühte sich um einen ruhigen und neutralen Tonfall. Niemand von der Besatzung der
Unerschrocken hatte Zeit für den Verräter und Gesetzlosen
Carrion, auch wenn er offiziell amnestiert war, aber andererseits war niemand dumm genug, seine Gefühle Schwejksam
offen zu zeigen. Schwejksam zeigte eine Neigung, auf sehr
scharfe und unangenehme Art auf Unhöflichkeiten gegenüber
seinem alten Freund zu reagieren. Es war erstaunlich, wie viele
Toiletten auf einem Schiff von der Größe der Unerschrocken ständig geputzt werden mussten. Besonders, wenn man dazu
nur eine Zahnbürste benutzen durfte.
»Derweil bleiben wir auf einer hohen Umlaufbahn.«
Schwejksam hatte beschlossen, den Rest seiner Mahlzeit nicht
anzurühren, bis er wirklich hungrig war. »Bleibt außerhalb der
Atmosphäre. Niemand weiß, wie hoch die wild gewordenen
Nanos geschleudert wurden, als die wissenschaftliche Basis
explodierte. Einige treiben vielleicht immer noch in großer
Höhe dahin und warten, dass etwas Festes und Massives des
Weges kommt, an dem sie ihre schmutzige Arbeit fortsetzen
können. Ständig volle Abwehrschirme aufrechterhalten.«
»Verzeihung, Kapitän, aber volle Abwehrschirme laufend
aufrechtzuerhalten, das stellt eine ernsthafte Belastung unserer
Energieressourcen dar.«
Schwejksam wandte sich mit strenger Miene an Tal.
»Komm-Offizierin, Ihr scheint entschlossen, mir Dinge zu sagen, die mir bereits bekannt sind. Ich bin mir der Grenze meines Schiffes wohl bewusst, vielen Dank auch. Ich bin mir weniger sicher, was die Gefahr angeht, die Zero Zero für uns bedeutet, also gehen wir keinerlei Risiken ein. Schickt jetzt ein
paar ferngesteuerte Sonden hinunter. Wenn wir ein bisschen
Glück haben, halten sie lange genug, um uns nützliche Informationen zu senden.«
Die Komm-Offizierin nickte rasch und feuerte zwei Sonden
ab. Dabei handelte es sich im Grunde nur um Meßgeräte in
schweren Panzerungen. Man konnte sie nicht mit Abwehrschirmen ausstatten, wenn sie Messungen vornehmen sollten,
sodass sie für Nanoangriffe anfällig waren. Die ganze Brükkenmannschaft sah unauffällig zu, wie die beiden Sonden in
die täuschend ruhige Atmosphäre von Zero Zero eintauchten,
und wartete angespannt ab, ob …

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