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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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zurückgelassen. Kid Death hat ihn vernichtet, nur für alle
Fälle.«
»Ah ja«, sagte Frost. »Der Sommer-Eiland. Ich erinnere mich
an ihn. Er hat mich getötet. Hast du ihn getötet?«
»Nein«, sagte Schwejksam einen Augenblick später. »Mir
schien es, als wäre es genug des Tötens. Und außerdem … Du
hättest dich nie den Rebellen ergeben. Deshalb hast du zugelassen, dass er dich tötete. Mich überrascht nicht, dass meine Gedanken diesen Ort für unser Gespräch ausgewählt haben. Ich
bin hier fast umgekommen, als Stelmach mich niederschoss.
Ich habe jedoch meine Fähigkeiten eingesetzt, um von einer
Wunde zu genesen, die jeden anderen umgebracht hätte. Du
hattest die gleichen Fähigkeiten. Du hättest dich heilen können,
falls das dein Wunsch gewesen wäre. Du wolltest jedoch sterben.«
»Ja«, bestätigte Frost, »das wollte ich. Ich bin froh, dass du
dir das schließlich doch eingestanden hast. Du darfst dich nicht
schuldig fühlen an meinem Tod, Johan. Er war unvermeidlich.
Die neue Ordnung, die sich anbahnte, bot keinen Platz für
mich.«
»Hast du mich je geliebt?«, fragte Schwejksam.
»Ich war ein Investigator«, antwortete Frost. »Was denkst
du?«
    Inzwischen ritten Micah Barron und sein Vater Ricard hoch zu
Ross durch die wandernden scharlachroten Sandwüsten ihres
Heimatplaneten Tau Ceti III . Der Himmel zeigte eine Grünschattierung, die von den meisten Fremdweltlern als kränklich
bezeichnet wurde. Die allgegenwärtigen Wolken waren pechschwarz und durchzuckt von den Blitzen plötzlich auftretender
Gewitter. Ein ganz normaler Tag auf Tau Ceti III . Micah und
Ricard folgten einem altbekannten Pfad und brauchten ihre
Pferde nicht mal zu lenken, denn sie kannten den Weg. Dadurch hatten Vater und Sohn umso mehr Zeit für ihr Gespräch,
aber es fiel ihnen schwer. Vater-und-Sohn-Gespräche sind seit
jeher eine heikle Angelegenheit. Besonders wenn Vater und
Sohn weitgehend gleichaltrig sind und der Vater seit Jahren tot
ist.
    »Ich bin in die Flotte eingetreten, um dir nachzueifern, Vati«,
sagte Micah und blickte dabei stur geradeaus. »Um dorthin zu
fahren, wo du gewesen bist, die Dinge zu sehen, die du gesehen
hast. Ich dachte, es würde mir helfen, mich dir … näher zu fühlen.«
    »Ich weiß, dass ich nie viel zu Hause war«, sagte Ricard und
blickte dabei ebenfalls stur geradeaus. »Man hatte uns versprochen, wir könnten jede Menge angesparter Urlaubstage nehmen, sobald wir von Unseeli zurück wären, aber … na ja, wie
ich gehört habe, sind viele von uns nie von Unseeli zurückgekehrt.«
    »Die Ashrai sind tot!«, erklärte Micah heftig. »Kapitän
Schwejksam hat sie für das bezahlen lassen, was sie euch angetan haben. Allen von euch. Er hat den Planeten gesengt. Hat sie
alle ausgerottet.«
    »Soll ich mich deshalb vielleicht besser fühlen, mein Junge?
Ich habe die Ashrai gehasst, solange ich gegen sie kämpfte.
Aber die Zeit und der Tod verändern die Perspektive. Es war
ihr Planet. Natürlich haben sie gekämpft. Ich hätte es auch getan, um Tau Ceti III gegen Invasoren zu verteidigen. Sag mir,
dass du nicht einfach nur deshalb zur Flotte gegangen bist, um
Fremdwesen zu töten, mein Sohn!«
    »Eigentlich nicht. Vor allem wollte ich von Tau Ceti III wegkommen. Ich meine – ich weiß, dass es unser Zuhause ist,
aber mir erschien es … klein. Begrenzt.«
    »Langweilig.«
»Richtig! Ich wollte das Imperium sehen. Andere Planeten,
andere Menschen. Ich habe darum ersucht, unter Kapitän
Schwejksams Kommando versetzt zu werden, damit ich in deine Fußstapfen treten konnte. In deinen Botschaften nach Hause
hast du immer gut von ihm gesprochen. Wie sich zeigte, war es
recht einfach, auf sein Schiff zu kommen; seit einiger Zeit
schon ist er nicht mehr der populärste Kapitän der Flotte.«
Ricard schnaubte. »Glaube mir, Micah, das war er nie.
Schwejksam war gut zu seiner Besatzung, aber nie gut in Politik. Jeder andere mit seinen Fähigkeiten und seiner Dienstakte
wäre inzwischen Admiral. Er hat sich jedoch nie gut darauf
verstanden, in die richtigen Ärsche zu kriechen. Die meisten
von uns haben ihn deswegen respektiert. Bei ihm wusste man
immer, woran man war. Wie geht es deiner Mutter heute?«
Micah zuckte unbehaglich die Achseln. »Ganz gut, denke
ich. Ich habe eine Zeit lang nichts mehr von ihr gehört. Wahrscheinlich sollte ich ihr mal wieder schreiben.«
»Schreibe deiner Mutter!«, verlangte Ricard entschieden.
»Besser noch: Spare

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