Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
sie zum nächsten Eintrag auf ihrer Liste überging. Nachdem sie zwei Labyrinthgehirne aufgespürt hatte, fiel es ihr
nicht allzu schwer, ein weiteres zu finden.
Verdammt, sagte Jakob Ohnesorg. Ich hätte geschworen,
dass mich niemand finden kann! Hallo, Diana Vertue. Wie geht
es dir?
Nur ein bisschen verzweifelt, antwortete Diana. Wie geht es
dir, Jakob? In letzter Zeit weitere Unschuldige umgebracht?
Keiner von ihnen war unschuldig, erwiderte Jakob sofort. Sie
alle mussten getötet werden. Ich tue nur das, was ich immer
getan habe. Den Müll beseitigen.
Diana versuchte, einen Eindruck davon zu erhaschen, wo er
sich aufhielt oder was er gerade plante, aber Jakobs Abwehrschirme stellten sich bereits um, wechselten die Positionen wie
Steine in einer Mauer, und da wusste sie, dass er nie zulassen
würde, von ihr aufgestöbert zu werden. Sie hatte ihn zunächst
überrumpelt, aber so stark ihr erweitertes Bewusstsein auch
war, es war seinem nicht gewachsen, und sie beide wussten es.
Sie informierte ihn rasch über die neuesten Unglücke und die
wahre Natur der Mater Mundi , aber sie spürte dabei, dass sie
nicht wirklich zu ihm durchdrang.
Interessant, war alles, was ihm dazu einfiel. Aber EsperProbleme sind dein Fachgebiet, nicht meins. Ich habe meine
eigene Verantwortung zu tragen, und die Pflicht, die ich mir
auf die Schultern geladen habe, wiegt schwer. Ich kann sie
nicht einfach wieder absetzen, nicht mal für einen Augenblick.
Versuche in deinem eigenen Interesse nicht, mich noch einmal
zu finden. Ich kann niemandem mehr trauen.
Und dann war er verschwunden, abgetaucht hinter Abwehrschirmen von solcher Stärke, dass Diana nicht einmal spürte,
wo er eben noch gewesen war. Trotzdem rief sie ihm nach und
war etwas überrascht, als sie sofort Antwort erhielt. Von Ruby
Reise. Sie wurde als kalte, beherrschte Präsenz spürbar, die
Gedanken so präzise und emotionslos wie eine gut geölte Apparatur. Diana bereitete für alle Fälle rasch ihre eigenen Schilde und Abwehreinrichtungen vor. Schließlich hatte sie es mit
Ruby Reise zu tun.
Ich habe deinen Ruf gehört, sagte Ruby. Ich konnte sogar
dein Gespräch mit Jakob belauschen. Auch ich gebe einen
Dreck auf deine Probleme. Mich interessiert nur, Jakob ausfindig zu machen. Du musst irgendeinen Eindruck davon erhalten haben, wo er steckt, irgendeinen Hinweis auf das, was er
plant. Öffne mir deine Gedanken, damit ich es auch sehe.
Geh zum Teufel, sagte Diana. Ich lasse dich doch nicht in
meinen Gedanken herumtrampeln! Ich weiß nicht, wo Jakob ist
oder was er im Schilde führt. Und falls du nicht bereit bist, mir
zu helfen, gebe ich meinerseits einen Dreck auf dich.
Töricht, sagte Ruby Reise. Sehr töricht!
Ihre Gedanken prallten auf die Dianas, aber selbst Rubys Labyrinthkräfte konnten Dianas Abwehrschirme nicht einfach
wegfegen. Ruby erhöhte den Druck, aber ungeachtet des
Schmerzes und der Anspannung gab Diana nicht nach. Rubys
Wut tobte um sie herum, wie ein Sturm, der drohte, das Schiff
jeden Augenblick zum Kentern zu bringen, aber irgendwie
hielten Dianas Schilde. Und letztlich wurde Ruby müde oder
wurde es ihr einfach langweilig, und sie zog sich zurück. Sie
sandte ein einzelnes Gedankenbild aus, und Diana betrachtete
es vorsichtig hinter ihren Schilden hervor. Es zeigte Ruby Reise in einer städtischen Waffenkammer, wo sie sich mit den
verschiedensten Waffen und Sprengsätzen ausstattete, genug,
um hundert Leute umzubringen. Ruby lächelte kalt.
Falls Jakob wieder Kontakt zu dir aufnimmt, zeige ihm dieses
Bild. Und erinnere ihn daran, dass ich niemals aufgebe, wenn
ich einmal einen Auftrag angenommen habe.
Ruby verschwand hinter ihren Schilden und war verschwunden, und Diana schwebte allein über Golgatha. Es war entmutigend, wenn man wusste, dass man gerade einer Feindin gegenübergestanden hatte, die siegreich hätte bleiben können, wäre
sie nur daran interessiert gewesen, ein klein wenig mehr Zeit
und Kraft aufzuwenden. Weit entfernt in der Dunkelheit heulten die Neugeschaffenen weiterhin ihren unaufhörlichen grauenhaften Schrei hervor. Diana war sehr müde und fühlte sich
sehr verletzlich, und sie sank in ihren Körper zurück. Erneut
lag sie rücklings auf dem Bett eines Fremden und starrte an
eine schmutzige Decke, auf der Suche nach Antworten, die
dort nicht zu finden waren. Sie kannte weitere Menschen, zu
denen sie Kontakt hätte suchen können, aber nach der Enttäuschung mit den Labyrinthleuten

Weitere Kostenlose Bücher