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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Haltung des Kameramanns angesichts einer solchen Gefahr.
    Ohne dass Flynn oder Toby Shreck oder sonst jemand davon
ahnte, hielt sich auch Valentin Wolf in der Vorhalle auf. Er
bewegte sich gelassen durch die schwatzende Menge und lächelte und nickte allen zu. Getarnt war er durch ein Shub -
Hologramm, das ihn als Barmherzige Schwester erscheinen
ließ. Seine Einladung, eine makellose Fälschung, behauptete,
er vertrete hier die Oberste Mutter Beatrice, die Heilige von Technos III und jetzt von Lachrymae Christi. Die Shub Kamera auf seiner Schulter produzierte ein fehlerloses Bild,
das diesem Anschein entsprach und nicht mal auf kurze Distanz zu enttarnen war, und sie modifizierte seine sonst so unverkennbare Stimme, dass sie wie die irgendeiner beliebigen
jungen Frau klang. Die Illusion hätte einer körperlichen Berührung nicht standgehalten, aber wer fasste schon eine Nonne an?
    Valentin hätte sich lieber auf seine eigenen, geringen ESPFähigkeiten verlassen statt auf eine Technik, die jemand anderes steuerte, aber leider war das einfach nicht möglich. Die
Sicherheitselfen, die den Umkreis der Versammlung überwachten, hätten ihn sofort entdeckt. Und selbst wenn er trotzdem
einen Weg ins Parlament gefunden hätte, hätten dort die lebenden ESP-Blocker seine Illusion sofort durchschaut. Die Shub -
Tech war wenigstens jeder Sicherheitseinrichtung des Imperiums klar überlegen. Unter Shubs Tarnholo versteckt, konnte er
überallhin gelangen, ein Geist aus der krisenreichen Vergangenheit des Imperiums, ein tödliches Gespenst an der Festtafel.
So stand er mitten in der gedrängt vollen Vorhalle, unbemerkt
und unangefochten, und lächelte zufrieden.
    Von all den vielen Verkleidungen, unter denen er wählen
konnte, war ihm die Nonne als die reizvollste erschienen. Ihm
gefiel die Aufmachung. Das krasse Schwarz und Weiß passte
zu seiner extremen Wesensart. Und was die Maskerade als eine
von Sankt Beas Nonnen anging, nun, so war Beatrice schließlich im Grunde genommen immer noch seine Verlobte. Er war
überzeugt, dass sie Verständnis für ihn gehabt hätte. Sobald er
die schreckliche Tat vollbracht hatte, die er plante, wollte er Shub auffordern, ihm Beatrice auszuliefern. Das unartige kleine Biest schob ihre Verbindung schon viel zu lange auf. Valentin lächelte. Er verzieh ihr. Sie spielte nur die schwer Erreichbare. Was bedeuteten schon ein paar Morddrohungen zwischen
Seelenverwandten? Er gedachte, sie ohnehin zu heiraten; und
in der Hochzeitsnacht würde er ihr solch schreckliche Vergnügungen zeigen … Und sobald sie tot war, würde er noch weitere Sachen mit ihr anstellen.
    Seine Pläne für die Königliche Hochzeit waren die Einfachheit selbst. Er hatte vor, Robert und Konstanze direkt vor aller
Augen zu ermorden und sich dann selbst zum Imperator auszurufen. Darüber hatte er Shub nicht informiert. Dort glaubte
man, er wäre als Spion hier. Zweifellos würde es sich als nette
Überraschung für die KIs entpuppen. Das Nonnenholo ermöglichte ihm sicher, dicht an das glückliche Paar heranzukommen, indem er so tat, als wollte er Sankt Beatrices Segen überbringen; dann ein Disruptorschuss in Roberts lächelndes Gesicht und eine aufgeschlitzte Kehle für Konstanze, und das war
es dann. Auf den zweiten Mord freute er sich besonders. Er
hatte seine schöne Stiefmutter schon immer umbringen wollen.
Schade nur, dass keine Zeit war, sie vorher zu schänden. Das
wäre gewesen, als hätte er seinem lieben toten Vati ein weiteres Mal ins Auge gespuckt, aber kein Plan war vollkommen.
Vielleicht war später noch Zeit. Und falls nicht, dann begnügte
er sich auch mit dem Ausdruck in Konstanzes sterbenden Augen, wenn er schließlich die Verkleidung fallen ließ, damit sie
in ihren letzten Augenblicken auch wusste, wer sie und ihren
geliebten Feldglöck getötet hatte.
    Eine Wolf sollte einen Feldglöck heiraten? Undenkbar! Jemand musste dem überlieferten Anstand Geltung verschaffen.
Waren sie erst tot, dann, daran zweifelte Valentin nicht, würde die Aristokratie sich um ihn scharen. Die Aristos hatten echte Macht schon immer verstanden und geschätzt. Und er war
der letzte Nachkomme einer der großen alten Familien und
damit äußerst gut als Imperator geeignet. Er wollte den Clans
ein Bündnis mit Shub versprechen, das sowohl die Menschheit
als auch die Macht der Clans über sie bewahrte. Das war natürlich eine Lüge, aber die Adelsfamilien würden sie glauben,
weil sie es glauben

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