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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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einen solchen Zustand gerät. Sie war schon immer richtig scharf darauf, den Anschein
zu wahren.«
    »Sie könnte finanzielle Probleme haben«, meinte Flynn.
»Nein, sie hätte längst mit mir gesprochen, wenn das so wäre«, sagte Toby. »Und mir fallen mindestens ein Dutzend Antiquitäten in der Eingangshalle ein, von denen jede mehr wert ist
als Haus und Grundstück zusammen. Nein … mir gefällt das
überhaupt nicht.«
»Warum tun wir dann nicht einmal, was vernünftig wäre, und
gehen nach Hause? Und kommen nicht eher zurück, als bis wir
uns schweres Gerät verschafft haben, Rüstungen und vielleicht
einen Exorzisten. Nur für alle Fälle.«
»Clarissa ist da drin«, versetzte Toby grimmig. »Ihre Nachrichten sind in den letzten Wochen immer kürzer und unklarer
geworden. Ich möchte sie dort herausholen. Ich möchte auch
ein paar dringende Worte mit Grace über etwas wechseln, was
ich entdeckt habe, als ich die Bilanzen der Familie kontrollierte.«
»Jetzt mal langsam!«, sagte Flynn. »Seit wann spionierst du
die eigene Familie aus? Und hältst es vor mir geheim?«
Toby sah ihn an. »Seit ich durch so dunkle Machenschaften
wate, dass die bloße Erwähnung dir gegenüber reichen könnte,
uns beide um Kopf und Kragen zu bringen. Aber wo wir nun
mal hier sind … und ich nicht vorhabe zurückzukehren, ehe ich
nicht einen ganzen Schwung Antworten erhalten habe … Grace
hat die Alltagsgeschäfte des Clans Shreck übernommen, nachdem Finlay. Feldglöck Gregor ermordet hatte. War mir damals
nur recht. Das letzte, was ich gebrauchen konnte, waren mehr
Arbeit und mehr Verantwortung. Bis die Familienbank mich
alarmierte und in aller Stille darüber informierte, dass Grace
einige sehr … unorthodoxe Ausgaben genehmigt hat. Viele
davon legale Grenzfälle, ganz zu schweigen von der moralischen Verwerflichkeit. Sah der lieben altmodischen Tante Grace gar nicht ähnlich.
Also bin ich der Sache auf den Grund gegangen. Grace hatte
alle möglichen ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen getroffen, aber niemand kann einem Shreck den Zugang zu den
Shreck-Lektronen verwehren. Wie sich herausstellte, betreibt
Grace neben vielen zweifelhaften und regelrecht anrüchigen
Geschäften in aller Stille auch ein Transportunternehmen, spezialisiert auf Waren, deren Eigner lieber darauf verzichten, sie
genau anzugeben. Zu meiner Überraschung, ganz zu schweigen
von meinem regelrechten Erschrecken stellte sich bei der
Überprüfung der Fahrpläne im Hinblick auf mein derzeitiges
Interessengebiet heraus, dass eines dieser Schiffe fast mit Sicherheit den Überträger der Nanoseuche nach Golgatha gebracht hat.«
»Jetzt warte mal, warte mal!«, warf Flynn ein. »Möchtest du
damit sagen, dass die Nanoseuche von einem einzelnen Überträger verbreitet wird?«
»Richtig. Von einer Typhus-Marie, mit der Seuche infiziert,
aber selbst nicht erkrankt. Und er ist mit einem Shreck-Schiff
angereist. Mit Graces Schiff.«
»Wir sprechen hier von Verrat«, sagte Flynn vorsichtig.
»Kannst du irgendwas davon beweisen?«
»Einiges. Es reicht, damit ich unbedingt mit Grace reden
muss, ehe ich an die Öffentlichkeit gehe. Ein weiterer ShreckGauner wie Gregor, und der Clan ist unwiederbringlich entehrt.
Ich muss Grace eine Chance geben, sich zu erklären. Durchaus
möglich, dass sie von einer anderen Person als Fassade vorgeschoben wird. Sicherlich klingt nichts von all dem nach der
Tante Grace, die ich schon immer kannte.«
»Hast du versucht, sie anzurufen?«
»Sie nimmt nicht ab. Und jetzt hat sie auch den Anschluss
Clarissas für mich blockiert. Also gehen wir hinein.«
»Ich liebe dieses Wir .« Flynn musterte das Tor zweifelnd.
»Es scheint abgeschlossen.«
Toby schnaubte. »Das Schloss an diesem Tor habe ich schon
mit fünfzehn geknackt, als ich hinaus wollte, um mich ins
Nachtleben zu stürzen.«
Er brachte einen Satz wirkungsvoller und höchst illegaler
Dietriche zum Vorschein und hatte das Tor innerhalb von Sekunden geknackt. Flynn wendete die Kamera solange diskret in
die andere Richtung. Das Tor quietschte lautstark in den Angeln, als Toby es aufschob, und in der Stille wirkte das Geräusch besonders durchdringend. Toby und Flynn erstarrten für
einen Augenblick, aber nirgendwo wurde Alarm geschlagen.
Weder leuchteten plötzlich Lichter auf noch wurden Stimmen
laut, und so setzten sie kurz darauf ihren Weg fort. Der Hauptpfad durch den Garten war zugewuchert, und sie mussten sich
ihren Weg an

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