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Töchter der Sechs (German Edition)

Töchter der Sechs (German Edition)

Titel: Töchter der Sechs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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An ihren Hängen gibt es Quellen, deren Wasser bis in die Ebene fließt. Spätestens in zwei Tagen werden wir sie erreicht haben.“ 
    „Werden wir dann auch auf das Wüstenvolk treffen?“ 
    „Ich hoffe es. Allerdings kann ich Euch nicht versprechen, dass sie bereit sein werden, mit uns zu reden. Sie sind sehr verschlossen und unser ständiger Begleiter“, er zeigte auf den Soldaten, „wird es uns noch schwerer machen.“ 
    Während sie im Schatten der Lasttiere saßen und sich unterhielten, ließ Mawen seinen Blick über die immer gleiche Steppe wandern. Plötzlich meinte er, eine Bewegung zu sehen. Er kniff die Augen zusammen, war sich aber nicht sicher, ob dort wirklich etwas war, oder ob er sich getäuscht hatte. Er machte Elec darauf aufmerksam. „Ihr habt recht, dort bewegt sich etwas. Wenn es eine Person ist, dann ist es nur eine. Es besteht also kein Grund zur Beunruhigung.“ 
    „Ihr sagt dies, als würde eine Gruppe von Menschen eine Gefahr darstellen.“ 
    „Nun, es gab schon Fälle, in denen die Wüstenmenschen unliebsame Besucher mit Gewalt aus ihren Gebieten vertrieben haben. Es ist übrigens wirklich ein Mensch und er scheint auf uns zuzukommen.“ 
    Sie erhoben sich und klopften den Staub aus ihrer Kleidung. Auch der Soldat hatte sich erhoben. Elec bedeutete ihm, sich im Hintergrund zu halten. Inzwischen war der Fremde nur noch ungefähr fünfzig Schritte entfernt. Trotz des Staubes konnte Mawen erkennen, dass die Person ganz in Weiß gekleidet war. Auch Kopf und Gesicht waren zum größten Teil verhüllt. Ob das ein Angehöriger des Wüstenvolkes war? 
    Noch bevor er Elec danach fragen konnte, sagte dieser, ganz so, als habe er Mawens Frage vorausgesehen: „Ein Mann aus einem der Wüstenstämme. Und es sieht ganz so aus, als wolle er unsere Bekanntschaft machen.“ 
    Der Mann hatte sie erreicht und zu Mawens Erstaunen verneigte er sich vor ihnen. „Ich grüße Euch, Prinz Elec und auch Euch, Fremder aus einem fernen Land. Wir haben eure Ankunft erwartet. Mein Name ist Kahal.“ 
    Er war zu verdutzt, um etwas zu erwidern. Elec aber verneigte sich ebenfalls. „Sei gegrüßt, Kahal. Ihr sagt, Ihr habt uns erwartet. Wer erzählte Euch von unserer Ankunft.“ 
    „Die Götter schickten meinem Stamm Visionen. Wir wissen um eure Reise und die Götter beauftragten uns, euch ein Stück des Weges zu geleiten. Ich möchte euch in unser Lager einladen, das wir nicht weit von hier aufgeschlagen haben, und euch unsere Gastfreundschaft anbieten.“ 
    „Gerne nehmen wir Euer Angebot an, Kahal. Lasst mich Euch zunächst meinen Begleiter vorstellen: Dies ist Mawen, ein Gelehrter aus Cytria. Außerdem begleitet uns zu unserem Schutz ein Soldat aus der Armee meines Vater.“ 
    „Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen, Mawen.“ 
    „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Kahal.“ 
    „Ich muss euch leider bitte, euch für den Weg zum Lager die Augen verbinden zu lassen. Es gibt viele von uns, die Fremden gegenüber misstrauisch sind. Daher wollen wir die genaue Lage unseres Lagers nicht offenlegen. Es ist gut, dass ihr Packtiere mit euch führt. Ihr werdet auf ihnen sitzen und ich werde sie zu unserem Lager führen.“ 
    Elec sagte: „Wenn Ihr es so wünscht, werden wir zustimmen.“ 
    „Gut, dann lasst uns nicht lange verweilen und aufbrechen.“ 
    Mawen, Elec und der Soldat nahmen jeder auf einem der Packtiere Platz und Kahal verband ihnen die Augen. Kurz darauf setzten sich die Tiere in Bewegung. 
    Er empfand die Dunkelheit und das Schaukeln des Tieres als unangenehm. Immer wieder musste er Wellen der Übelkeit unterdrücken. Daher versuchte er gar nicht, ein Gespräch mit Elec zu beginnen. Dabei hatte Mawen gedacht, Reisen bereitete ihm keine Probleme. Aber das Schaukeln eines Schiffes war nicht zu vergleichen mit dem Schwanken auf dem Rücken eines Tieres. Als er dachte, er würde es keinen Augenblick länger ertragen, wurde ihm die Augenbinde abgenommen. Es war schon dunkel, doch Kahal hielt eine Fackel. Elec war schon abgesessen und half nun Mawen von seinem Rata. Mawen schaute sich um. Noch konnte er kein Lager entdecken. Auch vermisste er drei der Packtiere sowie den Soldaten. Noch bevor er danach fragen konnte, sagte Kahal: „Das Lager ist in der Nähe, wir werden zu Fuß weitergehen. Was den Soldaten betrifft, so hatte ich den Eindruck, ihr wärt über seine Anwesenheit nicht glücklich.“ 
    Elec fragte besorgt: „Was habt Ihr mit ihm gemacht?“ 
    „Macht euch

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