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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Außerdem bin ich eine Römerin, und Ihr seid ein Tedesco aus dem kalten, schaurigen Norden. Mich friert bereits, wenn ich nur an Eure Heimat denke.«
    »Ich würde dir auf meiner Burg einen großen Kachelofen errichten lassen, damit du dich immer wärmen kannst«, versprach Hilbrecht und vergaß dabei ganz, dass er weder eine Burg besaß noch genug Geld, um sich eine kaufen zu können.
    »Nur am Kachelofen zu sitzen, weil draußen die Eiswinde um das Gemäuer heulen, wäre mir zu wenig. Kehrt also in Eure finsteren Wälder zurück und sucht Euch ein Weib, das wärmeres Blut in den Adern hat als ich und dort nicht frieren muss.«
    »Dabei dachte ich, ihr Römerinnen wärt die Heißblütigsten von allen«, konterte Hilbrecht gelassen.
    So ging es noch eine ganze Weile hin und her, bis er endgültig Abschied nahm und nach einem letzten Gruß an den Wirt die Taverne verließ.
    Während er auf dem Hof darauf wartete, dass ihm sein Pferd gebracht wurde, beobachtete er aus den Augenwinkeln, wie der Müßiggänger sich von der Wand abstieß und in die Richtung verschwand, die auch er einschlagen würde. Hilbrecht erinnerte sich an Kardinal Foscarelli, der auf dem Heimweg von Pater Luciano ermordet worden war, und fühlte seine Anspannung wachsen. Wenn die Feinde des Königs versuchen sollten, ihm aufzulauern, um an die geheime Botschaft zu kommen, würden sie ihr blaues Wunder erleben.
    Nun bedauerte Hilbrecht, dass Falko nicht bei ihm war. Dies wäre ein Abenteuer ganz nach dem Sinn seines Freundes gewesen. Aber er würde es auch allein bewältigen. Mit diesem Vorsatz schwang er sich in den Sattel und trabte an. Unterwegs musterte er seine Umgebung zwar unauffällig, aber so gründlich wie möglich. Ein Meuchelmörder könnte sich genauso gut auf dem mit Buschwerk bewachsenen Gianicolo-Hügel verstecken wie in den Ruinen uralter Gebäude, die er passieren musste.
    Obwohl er die Augen offen hielt, wäre Hilbrecht beinahe der Strick entgangen, der quer über der staubigen Straße lag. Erst als dieser leicht ruckte, wurde er auf die Bewegung aufmerksam. Anscheinend war der Mann, der ihn an einem Ende hielt, zu aufgeregt, um regungslos bleiben zu können.
    Hilbrechts rechte Hand wanderte in Richtung Schwertgriff, und als er kurz vor dem Seil war, gab er dem Hengst die Sporen. Das Tier stürmte los und überwand die Stelle, bevor die Männer im Hinterhalt das Seil spannen konnten. Jemand fluchte, Befehle erschollen, und drei Kerle verlegten ihm den Weg. Sie versuchten, die Zügel des Hengstes zu ergreifen, doch Hilbrecht trieb sie mit ein paar schnellen Schwertstreichen zurück. Da tauchte ein weiterer Angreifer auf, packte den Gaul am Zaumzeug und achtete geschickt darauf, dass sich der Kopf des Tieres zwischen ihm und dem Schwert befand.
    Obwohl der Bursche sich wie ein Einheimischer gekleidet hatte, kam er Hilbrecht bekannt vor. Darüber nachdenken konnte er aber nicht, denn andere Männer näherten sich von hinten. Zwei hielten den Strick in den Händen, um ihn damit aus dem Sattel zu zerren.
    Mit einem scharfen Ruck am rechten Zügel zwang Hilbrecht den Hengst dazu, den Kopf zu wenden, und stieß dem hünenhaften Kerl mit dem kleinen Kopf den Absatz seines Stiefels ins Gesicht. Der Kerl schrie auf und stolperte rückwärts, während ihm das Blut aus Mund und Nase rann. Da er den Hengst hatte loslassen müssen, war der Weg für Hilbrecht frei. Er setzte die Sporen ein und galoppierte triumphierend davon.
    Kaum waren die Hufschläge des Pferdes verhallt, schälte sich Gianni rot vor Wut aus dem Gewirr der verfallenen Mauern und brüllte seine Leute an. »Beim heiligen Antonius von Padua! Seid ihr denn kleine Kinder, die nicht einmal einen Ball festhalten können, den man ihnen in den Schoß wirft?«
    Die Kerle zogen die Köpfe ein, und nur einer wagte zu antworten. »Er hat uns überrascht, Gianni. Wir konnten doch nicht ahnen, dass er seinem Pferd gerade in dem Augenblick die Sporen geben würde, als wir den Strick hochziehen wollten.«
    »Ihr hättet das Ding bloß schneller spannen müssen, um den Gaul zu Fall zu bringen. Doch der Deutsche war auch so schon in eurer Hand. Rodolfo hatte den Gaul am Halfter, aber bis ihr Schnecken euch aufgerafft habt, ihm zu Hilfe zu kommen, war es zu spät. Wie schlimm ist es eigentlich?« Mit der letzten Frage wandte Gianni sich an Rudolf von Ottmeringen, der inzwischen auf den Stand eines Straßenräubers herabgesunken war.
    »Nich scho schlimm«, brachte der Junker heraus, obwohl

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