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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Herrin lustig.
    »Der Junker wird aufpassen müssen, dass Jungfer Margarete niemals erfährt, wie er ihre Einwilligung zur Heirat errungen hat. Sonst wird sie ihm ganz schön zum Tanze aufspielen.«
    »Und uns ebenfalls! Oder glaubt ihr, sie würde sich bei uns dafür bedanken, dass wir ihre Begleiter umgebracht haben?«, warf einer der Männer ein.
    »Da hast du wohl recht! Aus diesem Grund kein Wort, verstanden? Nicht, dass sie einen von uns an der Stimme erkennt. Und jetzt beeilt euch! Sonst entgeht uns das Vögelchen doch noch.«
    Mit diesen Worten beschleunigte der Anführer seine Schritte und erreichte bald darauf die Stelle, die Frau Dagoberta und ihm für den geplanten Überfall am geeignetsten erschienen war. Diese lag eine gute halbe Meile von jeder menschlichen Behausung entfernt mitten im Wald und war so abgelegen, dass sich, wie einer der Männer spottete, hier nicht einmal mehr Fuchs und Hase gute Nacht sagten.

19.
    Ä btissin Elisabeth hatte es nicht übers Herz gebracht, das Ehepaar Frammenberger zurückzuweisen, und dies gereichte der Gruppe durchaus zum Vorteil. Ritter Oskar war in jungen Jahren bereits nach Rom gereist und kannte den Weg. Allerdings machte dies nach Falkos Meinung Frau Edelgundes Redseligkeit nicht wett. Er hätte sich gewünscht, die Dame würde wie die beiden Nonnen in einer Pferdesänfte reisen, denn dann wäre es ihm möglich gewesen, sie zu ignorieren. Stattdessen saß sie auf einem rundlichen Zelter und konnte diesen jederzeit neben sein Reisepferd lenken.
    Das tat sie auch jetzt wieder. »Es ist wirklich schade, dass Herr Hilbrecht Margarete nicht mehr auf Frau Dagobertas Burg angetroffen hat. Jetzt ist unser Abstecher über den Rhein ganz umsonst gewesen«, beklagte sie sich seufzend.
    »Umsonst würde ich es nicht nennen. In dem Dorf, das wir vorhin passiert haben, hieß es doch, die junge Dame habe gestern dort übernachtet – obwohl Eure Verwandte behauptet hat, sie sei schon vor Tagen aufgebrochen. Also kann Eure Nichte sich höchstens zwei Wegstunden vor uns befinden. Vielleicht treffen wir noch heute Abend auf sie.«
    Falko gab sich verbindlicher, als ihm zumute war. Eine Dame wie Edelgunde von Frammenberg hatte jedoch Anspruch auf Achtung und ein Mindestmaß an Höflichkeit, auch wenn sie eine Schwatzliese war.
    Mit einem weiteren Seufzer sah die Frau zu ihm auf. »Ich werde froh sein, wenn Margarete wieder unter meinem Schutz steht. Allein kann ihr so viel Schreckliches zustoßen.«
    »Sie hat, wie ich gehört habe, zwei erfahrene Waffenknechte bei sich. An die traut sich so leicht kein Räuber heran. Außerdem ist sie eine Rompilgerin, und wer will sich schon dem Höllenfeuer ausliefern, indem er eine solche überfällt!«
    Seinen eigenen Worten zum Trotz war Falko durchaus besorgt. Zwar hatte er in ihrer letzten Herberge nichts von Räubern gehört, doch jetzt näherten sie sich einem dichten, ausgedehnten Waldgebiet, das lichtscheues Gesindel durchaus anlocken mochte. Nicht zuletzt deswegen befahl er seinen Leuten, rascher zu marschieren, und ritt selbst ein Stück voraus. Dabei fragte er sich, ob er wirklich prüfen wollte, ob ihr Weg sicher war, oder nur versuchte, der wortgewaltigen Edelgunde zu entkommen.

Zweiter Teil
    Der Überfall
    1.
    H ufschläge von im Schritt gehenden Pferden alarmierten die als Räuber verkleideten Waffenknechte. Einer von ihnen schlich näher an den Weg heran, um festzustellen, ob es sich um Jungfer Margarete mit ihren Begleitern handelte oder um Fremde, die zufällig des Weges kamen.
    Als er zu seinen Kumpanen zurückkehrte, grinste er übers ganze Gesicht. »Sie kommen! Macht euch bereit!«
    »Hoffentlich ist der Junker zur Stelle. Ich will hier nicht stundenlang auf ihn warten müssen«, murrte einer der Männer.
    »Keine Sorge! Junker Rudolf weiß, was er zu tun hat, und wenn nicht er, dann unsere Kameraden. Und jetzt seid still! Die Jungfer ist gleich da.«
    »Der Junker aber auch! Ich höre weiter hinten Hufgetrappel.«
    »Verdammt, weshalb muss er so ungeduldig sein? So haben wir kaum genug Zeit, die Waffenknechte zu erledigen!« Der Anführer fluchte, ergriff dann seinen Spieß und ging auf den Weg zu. Dort wandte er sich noch einmal um.
    »Du musst die Zügel der Jungfer packen, damit sie uns nicht davongaloppiert. Wir anderen nehmen uns die beiden Kriegsknechte vor.« Sein Finger zeigte auf den Mann, der Margarete an der Flucht hindern sollte. Dieser nickte und schlich nach vorne, um die junge Frau abzufangen. Die anderen

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