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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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genug, um mit seiner Hilfe einen Abend in Konversation durchzustehen.
    »Sagen Sie mir, wie Ihnen die Galerie gefallen hat.«
    »Sie ist wunderbar. Eine regelrechte Kathedrale der Kunst.«
    »Oh.« Gerührt drückte Christine Maggie die Hand. »Das hätte mein Michael sicher gerne gehört. Genau das hat er gewollt. Wußten Sie, daß er selbst ein verhinderter Künstler war?«
    »Nein.« Maggie bedachte Rogan mit einem vielsagenden Seitenblick. »Das wußte ich nicht.«
    »Er wollte malen. Er hatte die Sicht eines Malers, aber nicht die Hand. Also hat er die Atmosphäre und die Räumlichkeiten geschaffen, um andere zu feiern, denen das Talent zum Malen gegeben war.« Mit einem Rascheln ihres rauchgrauen Seidenanzugs lehnte sich Christine zurück. »Er war ein wunderbarer Mann. Und Rogan schlägt ihm sowohl äußerlich als auch vom Temperament her nach.«
    »Sie müssen sehr stolz auf ihn sein.«
    »Das bin ich auch. Genau wie ich sicher bin, daß Ihre Familie sehr stolz ist auf Sie.«
    »Ich weiß nicht, ob Stolz der richtige Ausdruck ist.« Maggie nippte an ihrem Drink, merkte, daß ihr Sherry serviert worden war, und bemühte sich, nicht das Gesicht zu verziehen. Glücklicherweise trat in diesem Augenblick der Butler durch die Tür, um zu verkünden, daß das Abendessen fertig war.
    »Wunderbar.« Dankbar stellte sie ihr Glas neben sich. »Ich bin halb verhungert.«
    »Dann begeben wir uns am besten umgehend zu Tisch.« Rogan bot seiner Großmutter seinen Arm. »Julien ist froh, daß Ihnen seine Kochkunst gefällt.«
    »Oh, er ist ein wunderbarer Koch. Obwohl ich zugeben muß, daß ich selbst eine so erbärmliche Köchin bin, daß ich alles esse, was ich nicht selber zubereiten muß.«
    »Wir werden es ihm nicht erzählen.« Rogan zog erst für Christine und dann für Maggie einen Stuhl zurück.
    »Besser nicht«, stimmte Maggie ihm zu. »Vor allem, da ich versuchen möchte, ihn dazu zu bewegen, daß er ein paar seiner Rezepte gegen ein paar von Brie eintauscht.«
    »Brie ist Maggies Schwester«, erklärt Rogan, als die Suppe kam. »Sie hat eine kleine Frühstückspension in Clare, und ich kann aus persönlicher Erfahrung berichten, daß sie eine hervorragende Köchin ist.«
    »Dann übt Ihre Schwester ihre Kunst demnach statt im Atelier in der Küche aus.«
    »Allerdings«, stimmte Maggie zu. Wider Erwarten war ihr Christine Sweeneys Gesellschaft alles andere als unangenehm. »Brianna hat regelrecht magische Fähigkeiten, wenn es um Dinge, die den Haushalt betreffen, geht.«
    »In Clare also.« Christine nickte, als Rogan ihr Wein anbot. »Ich selbst komme aus Galway, und von daher kenne ich mich in der Gegend recht gut aus.«
    »Ach ja?« Maggie war überrascht und erfreut. »Und woher aus Galway kommen Sie?«
    »Galway City. Mein Vater hatte eine kleine Reederei. Über ihn habe ich auch Michael kennengelernt.«
    »Meine eigene Großmutter mütterlicherseits kam auch aus Galway.« Obgleich Maggie normalerweise lieber aß als sprach, genoß sie in diesem Fall die Kombination aus hervorragendem Essen und Konversation. »Sie hat dort bis zu ihrer Heirat gelebt. Das muß vor ungefähr sechzig Jahren gewesen sein. Ihr Vater hatte dort ein Geschäft.«
    »Ach ja? Und wie hieß Ihre Großmutter, wenn ich fragen darf?«
    »Ihr Mädchenname war Feeney.«
    »Sharon Feeney vielleicht?« Christines Augen leuchteten so dunkel und glitzernd wie der Saphirschmuck, den sie trug. »Die Tochter von Colin und Mary Feeney?«
    »Allerdings. Sagen Sie nicht, Sie kannten sie.«
    »O doch. Wir lebten nur ein paar Minuten voneinander entfernt. Ich war ein bißchen jünger als sie, aber trotzdem haben wir uns regelmäßig gesehen.« Christine blinzelte Maggie zu, ehe sie sich an Rogan wandte, um ihn in die Unterhaltung miteinzubeziehen. »Ich war nämlich unsterblich in Maggies Großonkel Niall verliebt und habe Sharon damals schamlos ausgenutzt, um in seiner Nähe zu sein.«
    »Aber du hast es doch bestimmt nicht nötig gehabt, irgend
jemanden auszunutzen, damit du die Aufmerksamkeit eines Mannes bekamst«, stellte Rogan fest.
    »Was bist du doch für ein Schmeichler.« Lachend tätschelte ihm Christine die Hand. »Ich warne Sie, Maggie, nehmen Sie sich ja vor ihm in acht.«
    »Mir gegenüber hat er bisher noch nicht allzuviel von seinem Charme versprüht.«
    »Mir kommt es eher so vor, als wären Sie mit Ihrem dicken Fell gegen jeden Charme immun«, erwiderte Rogan in freundlichem Ton.
    Maggie beschloß, ihn zu ignorieren, und wandte

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