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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ganze Zeit hat sie sich und uns alle dafür bestraft.«
    Verwirrt ließ Brianna die Zeitungsausschnitte sinken. »Aber zu Hause hat sie nie gesungen. Keinen einzigen Ton. Niemals.«
    »Ich denke, daß sie es nicht ertragen oder daß sie ihre Weigerung, je wieder zu singen, als Buße für ihre Sünde gesehen hat. Oder vielleicht beides zugleich.« Verzweifelt kämpfte Maggie gegen ein Gefühl der Erschöpfung an. »Ich versuche, eine Entschuldigung zu finden, Brie, mir vorzustellen, wie entsetzt sie gewesen sein muß, als sie erfuhr, daß sie mit mir schwanger war. Und da sie nun einmal so ist, wie sie ist, gab es für sie außer einer Heirat keine andere Möglichkeit.«
    »Es war falsch von ihr, dir die Schuld daran zu geben, Maggie. Das war es schon immer und ist es heute noch.«
    »Vielleicht. Aber zumindest verstehe ich jetzt ein bißchen besser, weshalb sie mich nie geliebt hat und mich niemals lieben wird.«
    »Hast du… hast du mit ihr darüber gesprochen?« fragte Brianna, während sie die sorgsam gefalteten Zeitungsausschnitte vorsichtig in ihre eigene Handtasche schob.
    »Ich habe es versucht. Aber sie weigert sich, darüber zu
reden.« Maggie drehte sich wieder zu Brianna um. Sie haßte die Last der Schuldgefühle, die sich einfach nicht abschütteln ließ. »Es hätte alles ganz anders kommen können. Warum hat sie nicht auch ohne ihre Karriere weiter Musik gemacht? Mußte sie sich und uns alles verweigern, nur weil sie nicht alles haben konnte?«
    »Ich weiß es nicht. Offenbar können manche Menschen, wenn sie nicht alles bekommen, nicht zufrieden sein.«
    »Tja, was geschehen ist, ist nun mal geschehen«, sagte Maggie in entschiedenem Ton. »Aber auf jeden Fall geben wir ihr und damit uns allen dieses Haus.«
     
    Wie schnell einem das Geld doch durch die Finger rann, stellte Maggie ein paar Tage später fest. Je mehr man besaß, um so mehr brauchte man. Aber inzwischen war das Haus auf Maeves Namen eingetragen, und nun kümmerten sie sich um die zahllosen Kleinigkeiten, die es im Zusammenhang mit der Einrichtung eines neuen Heims zu erledigen gab.
    Schade, daß sich ihr eigenes Leben nicht so leicht regeln ließ.
    Seit Rogan abgefahren war, hatte sie kaum mit ihm gesprochen, dachte sie, während sie schmollend an ihrem Küchentisch saß. Oh, seine Eileen und Joseph hatten regelmäßig mit ihr telefoniert, aber er selbst hatte bisher weder angerufen, noch war er wie versprochen nach Clare zurückgekehrt.
    Dann eben nicht, dachte sie. Sie hatte sowieso zu tun. Auf ihrem Arbeitstisch lagen noch etliche Skizzen, die darauf warteten, daß sie sie in Glas verwandelte. Und wenn sie heute morgen noch nicht angefangen hatte, dann lag das nur daran, daß sie noch nicht entschieden hatte, welches ihrer Projekte als nächstes an der Reihe war.
    Bestimmt lag es nicht daran, daß sie darauf wartete, daß das verdammte Telefon klingelte.
    Sie stand auf und wandte sich zum Gehen, als sie durchs
Fenster blickte und Brianna zusammen mit ihrem treu ergebenen Wolfshund kommen sah.
    »Gut. Ich hatte gehofft, daß ich dich noch erwischen würde, bevor du dich an die Arbeit machst.« Brianna kam in die Küche und stellte einen Korb auf den Tisch.
    »Da hast du gerade noch mal Glück gehabt. Und, klappt alles wie geplant?«
    »Allerdings.« Brianna nahm das Tuch von den dampfenden Muffins, die sie mitgebracht hatte, und sofort wurde der Raum von einem verführerischen Duft erfüllt. »Lottie Sullivan ist das reinste Gottesgeschenk.« Bei dem Gedanken an die pensionierte Krankenschwester, die sie als Gesellschafterin für Maeve engagiert hatten, lächelte sie. »Sie ist einfach wunderbar. Es ist, als gehörte sie bereits zur Familie. Gestern, als ich die Blumenbeete im Vorgarten angelegt habe, hat Mutter die ganze Zeit lamentiert, es wäre nicht mehr die richtige Jahreszeit zum Pflanzen, und der Außenanstrich des Hauses wäre grauenhaft. Tja, sie war eben mal wieder ziemlich schlecht gelaunt. Und Lottie stand einfach da, lachte und war immer anderer Meinung als sie. Ich sage dir, die beiden haben sich köstlich amüsiert.«
    »Das hätte ich gern gesehen.« Maggie brach ein Stück von einem Muffin ab. Der Duft und Briannas Beschreibung des Vortages machten die noch nicht erledigte Arbeit dieses Vormittags beinahe wieder wett. »Mit Lottie hast du einen wahren Schatz gefunden, Brie. Ich bin sicher, daß sie Mutter einigermaßen bei Laune halten wird.«
    »Mehr als das. Ich habe den Eindruck, daß ihr die Arbeit wirklich

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