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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gefällt. Jedesmal, wenn Mutter sich beschwert, lacht Lottie, blinzelt und tut so, als hätte sie nichts gehört. Ich hätte es nie gedacht, Maggie, aber allmählich glaube ich tatsächlich, daß es funktionieren wird.«
    »Natürlich wird es das.« Maggie warf dem geduldig wartenden Con ein Stück ihres Muffins hin. »Hast du Murphy
gefragt, ob er uns beim Transport ihres Bettes und der anderen Dinge, die sie mitnehmen will, behilflich ist?«
    »Das brauchte ich gar nicht erst. Das ganze Dorf scheint zu wissen, daß du ihr ein Haus in Ennis gekauft hast. In den letzten zwei Wochen kam rein zufällig mindestens ein Dutzend Leute bei mir hereinspaziert, und Murphy hat mir längst gesagt, daß er uns sowohl seine Körperkraft als auch seinen LKW gern zur Verfügung stellt.«
    »Dann kann der Umzug ja noch nächste Woche über die Bühne gehen. Ich habe schon eine Flasche Champagner gekauft, und wenn alles erledigt ist, saufen wir beide uns erst einmal gemütlich die Hucke voll.«
    Brianna lächelte, doch ihre Stimme war ernst. »Das ist kein Grund zum Feiern.«
    »Dann komme ich eben rein zufällig bei dir hereinspaziert«, sagte Maggie und sah ihre Schwester mit einem listigen Grinsen an. »Und zwar mit einer Flasche Bitzelwasser unter dem Arm.«
    Auch wenn Brianna immer noch lächelte, war sie doch nicht mit dem Herzen dabei. »Maggie, ich habe versucht, mit ihr über das Singen zu reden.« Es versetzte ihr einen Stich, als sie sah, wie die Glut in den Augen ihrer Schwester erlosch. »Ich dachte, ich sollte es tun.«
    »Natürlich.« Maggie war der Appetit vergangen, und so warf sie Con auch noch den Rest des Muffins hin. »Und, hattest du mehr Glück als ich?«
    »Nein. Statt mit mir darüber zu sprechen, hat sie einen Wutanfall gekriegt.« Es lohnte sich nicht, die verbalen Seitenhiebe wiederzugeben, die sie geerntet hatte, dachte Brianna, denn auf diese Weise würde Maggies Unglück nur noch verstärkt. »Sie ist in ihr Zimmer gegangen, aber die Zeitungsausschnitte hat sie eingesteckt.«
    »Nun, das ist doch schon mal was. Vielleicht sind sie ihr ein Trost.« Maggie fuhr auf, als das Telefon klingelte, und
sprang so schnell von ihrem Stuhl, daß Brianna vor Überraschung die Kinnlade herunterfiel. »Hallo? Oh, Eileen.« Es war nicht zu überhören, wie enttäuscht sie war. »Ja, ich habe die Fotos für den Katalog bekommen. Sie sind sehr schön. Vielleicht sollte ich Mr. Sweeney persönlich sagen, daß – oh, in einer Sitzung … Nein, schon gut, Sie können ihm sagen, daß seine Auswahl in Ordnung ist… Gern geschehen. Bis dann.«
    »Du bist ans Telefon gegangen«, stellte Brianna fest.
    »Natürlich. Schließlich hat es geklingelt, oder nicht?«
    Angesichts von Maggies gereiztem Ton zog Brianna erstaunt eine Braue hoch. »Hast du einen Anruf erwartet?«
    »Nein. Warum fragst du?«
    »Du bist aufgesprungen, als müßtest du ein Kind davor bewahren, daß es von einem Auto überfahren wird.«
    Bin ich das? überlegte Maggie. Allmählich machte sie sich offenbar wirklich lächerlich. »Ich kann’s nicht leiden, wenn einem das verdammte Ding die Ohren abklingelt, das ist alles. Und jetzt muß ich arbeiten.« Mit diesen Worten ließ sie ihre überraschte Schwester in der Küche stehen.
    Es war ihr vollkommen egal, ob er anrief oder nicht, sagte sich Maggie. Es mochte drei Wochen her sein, daß er nach Dublin zurückgeflogen war, und vielleicht hatten sie seither nur zweimal miteinander telefoniert, aber was machte das schon? Sie hatte viel zuviel zu tun, um ihre Zeit mit nettem Geplauder zu vergeuden oder damit, ihn zu bewirten, falls er kam.
    Was er ihr, verdammt noch mal, versprochen hatte, dachte sie und warf erbost die Tür ins Schloß.
    Sie brauchte weder Rogan Sweeneys Gesellschaft noch die von sonst irgendwem. Sie hatte sich.
    Mit diesem Gedanken schnappte sie sich die Glasmacherpfeife und machte sich ans Werk.
     
    Das förmliche Eßzimmer der Connellys hätte Maggie an die Kulisse der prächtigen Seifenoper erinnert, die am Todestag ihres Vaters bei O’Malley’s über die Mattscheibe geflimmert war. Alles blitzte wie auf Hochglanz poliert. In den teuren Kristallkelchen schimmerte erlesener goldener Wein, und die Eleganz des fünfarmigen Kronleuchters wurde durch die schlanken, weißen Kerzen bestens zur Geltung gebracht.
    Die um den mit einer spitzengesäumten Decke verzierten Tisch versammelten Menschen waren ebenso geschliffen wie der Raum. In ihrem saphirblauen Seidenkleid und mit den Diamanten

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